Kältezone: Island Krimi Zusammenfassung

Kältezone

Meine Ausgabe erschien 2005 bei der Lübbe GmbH & Co. KG, Bergisch Gladbach. Das isländische Original erschien bereits 2004 bei Vaka-Helgafell, Reykjavik mit dem Titel Kleifarvatn. Die Übersetzung kommt von Coletta Bürling. Das Buch hat 413 Seiten. Die ISBN lautet: 978-3-7857-1567-3. Der Autor Arnaldur Indridason wurde 1961 geboren und war Journalist und Filmkritiker bei Islands größter Tageszeitung. Heute ist er freier Autor und lebt in Reykjavik. Seine Krimis belegen seit etlichen Jahren die obersten Plätze der Bestsellerlisten in Island und das obwohl es in Island eigentlich nur drei Mordfälle pro Jahr gibt.

 

In der Gegend um Kleifarvatn kam es vor einiger Zeit zu einigen Erdbeben. Das ist anscheinend der Grund warum sich an einem großen See der Wasserspiegel drastisch senkt. Daher wird das jetzt regelmäßig überprüft. Es wurden am Seeufer schon Skelette von Schafen entdeckt. Mittlerweile ist der Wasserspiegel über einen Meter gesunken und auf einmal wird ein menschliches Skelett sichtbar. Am Schädel befindet sich ein Loch. Die Kriminalpolizei wird gerufen und man findet unter dem Skelett ein russisches Abhörgerät, dass mit einem Seil am Leichnam befestigt war. Es wird klar festgestellt, dass es sich um einen Mann handelt, dem um das Jahr 1970 herum der Schädel eingeschlagen worden ist. Erlendur und seine Kollegen Sigurdur Oli und Elinborg ermitteln.

Während Erlendur sich vor allem um Vermisstenfälle kümmert und sich dabei in einen Fall festbeißt, beschäftigen sich Sigurdur Oli und Elinborg mit dem russischen Abhörgerät und klappern die Ostblock-Botschaften in Island ab. Erlendur findet heraus, dass ein Vermisster 1968 spurlos verschwunden ist. Seine damalige Freundin, die er heiraten wollte, wartet immer noch auf ihn und hat nie etwas mit einem anderen Mann angefangen. Er hieß Leopold. Das Seltsame ist, dass er nirgends gemeldet war.

Während der Ermittlungsarbeiten müssen sich Erlendur und seine Kollegen aber auch mit privaten Problemen auseinandersetzen. So ruft bei Sigurdur Oli immer ein Mann an, der glaubt am Tod seiner Frau und seines Kindes schuld zu sein. Seine Frau war gerade beim Einkaufen als er sie anrief und bat noch ein paar Erdbeeren zu kaufen. Dadurch fuhr sie später über eine Kreuzung über die ein Betrunkener bei Rot fuhr und das Auto der Frau rammte. Der Mann gibt sich nun die Schuld an dem Tod und will Selbstmord begehen. Sigurdur Oli geht er langsam auf die Nerven. Außerdem versuchen er und seine Frau ein Kind zu bekommen. Sie haben es schon öfter probiert, doch immer traten Komplikationen ein. Jetzt ist Bergphora schwanger und zunächst sieht alles gut aus. Doch dann wird es wieder kritisch.

Elinborg hat ein isländisches Kochbuch herausgebracht und schwebt auf allen Wolken weil es so gut ankommt. Erlendur hat ein paar private Probleme. Seine beiden Kinder suchen wieder Kontakt zu ihm. Eva ist drogenabhängig und hat gerade auf Erlendurs Bestreben hin eine Therapie gemacht. Doch anscheinend ist sei schon wieder auf dem nächsten Drogentrip. Erlendurs Sohn Sindri will sich in Reykjavik eine Arbeit suchen und verbringt einige Tage bei seinem Vater. Das Verhältnis ist gespannt, da Erlendurs Exfrau den Kindern eingeredet hat, dass ihr Vater sie nicht wirklich liebt. Erlendur kann aber nur seine Gefühle nicht richtig zeigen. Er hat eine Frau kennen gelernt, die aber noch mit einem Mann verheiratet ist, der sie aber betrügt. Sie will ihn verlassen um mit Erlendur zusammen zu sein. Auch hier hat Erlendur Probleme seine Gefühle frei zu äußern, obwohl es eigentlich gar nicht so schwer wäre, da er die Frau wirklich liebt.

Durch die ausländischen Botschaften wird herausgefunden, dass ein ehemaliger DDR-Spion namens Lothar Weiser seit 1968 in Island verschwunden ist. Er war dafür verantwortlich, dass ehemalige isländische Studenten, die an der Universität in Leipzig während des Kalten Krieges um das Jahr 1956 studiert haben, in Island die Amerikaner ausspioniert haben. Lothar Weiser bereiste alle möglichen Länder und war in der DDR-Handelgesellschaft angestellt, denn die DDR unterhielt keine eigene Botschaft in Island. Er reiste 1968 in Island ein und es steht fest, dass er das Land niemals verlassen hat. Er tauchte aber auch in Island nie wieder auf. Ob er der Tote aus dem See ist? Wurde er als DDR-Spion mit einem russischen Abhörgerät versenkt, weil er vielleicht die Fronten wechseln wollte?

Erlendur und seine Kollegen beginnen die ehemaligen isländischen Studenten, die in Leipzig studiert hatten, zu befragen. Dadurch kommen sie Tomas auf die Spur. Er studierte 1956 zusammen mit seinem Freund Emil in Leipzig und hat sich dort in die Ungarin Ilona verliebt. Anfangs war Tomas ein überzeugter Sozialist, bis er gemerkt hat welche Zustände in der DDR herrschten. Ilona beteiligte sich am Widerstand gegen den Sozialismus, da sie die Auswirkungen in Ungarn schon gesehen hatte. Eines Tages verschwand sie spurlos. Jahre später fand Tomas heraus, dass Emil Ilona an die Stasi verraten hatte. Er hatte es Lothar Weiser mitgeteilt. Als Emil wieder in Island ist, stellt ihn Tomas mit dieser Tatsache und erschlägt Emil mit einem Spaten. Lothar Weiser kommt dazu und versenkt die Leiche in dem See bei Kleifarvatn. Anschließend taucht Lothar wieder unter und Tomas muss alleine mit seiner Vergangenheit fertig werden.

Als Erlendur und Sigurdur Oli bei Tomas an der Tür auftauchen, hat er einen Abschiedsbrief an die Polizei geschrieben in der er seine Geschichte und den Mord an Emil erklärt. Bevor sie seine Wohnung betreten können, bringt er sich mit einem alten Revolver um. Es stellt sich heraus, dass Emil ein Undercover-Agent für die DDR war und sich in Island Leopold genannt hat. Er war der Mann der verschwunden ist und dessen Frau jahrelang auf ihn gewartet hatte. Lothar Weiser starb irgendwann 1978 in einem Dresdner Gefängnis. Dorthin wurde er gesteckt, da man ihn für einen Doppelagenten hielt.

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