Leben des Galilei: Schauspiel (Suhrkamp BasisBibliothek) Zusammenfassung

Anfang des 17. Jahrhunderts steht das noch von der römisch-katholischen Kirche geprägte Europa vor einer tief greifenden gesellschaftlichen Wende. Zu den großen Antreibern dieser der Rationalität verschriebenen Wende gehört auch der geniale Physiker Galileo Galilei, welcher an der renomierten Universität der italienischen Stadt Venedig lehrt. Doch der Beruf als Professor der Mathematik dient lediglich der Sicherung des Lebensunterhaltes, denn Galileis wahre Aufgabe sieht er in der Aufklärung der Menscheit. Vernunft ist es was er fordert. Vernunft für die unbestreitbaren Tatsachen, die sich den geöffneten Augen erschließen. Vernunft ist jedoch etwas, das die katholische Kirche nicht aufbringen kann und wohl auch nicht will, sieht sie in den revolutionäre Lehren von Männern wie Galilei doch ihre Macht ernsthaft bedroht. Wo kommt sie denn hin, wenn sie sich eingesteht, das die Erde nicht flach wie eine Scheibe, sondern rund wie ein Ball ist? Und das die von Gott geschaffene Erde nun nicht einmal mehr der Mittelpunkt des Universums sein soll, das kann die Macht versessene Kirche erst recht nicht zugeben. Und so lebt Galilei gefährlich, versucht immer wieder an den Verstand der Menschen und selbsternannten Übemenschen zu appellieren und muss immer wieder erkennen, das sein Bemühen nur schwerlich ihre Früchte austrägt.

Bertolt Brechts Klassiker ist mehr, als nur ein auf Fakten gestütztes Werk über das Leben und Wirken von Galilei, sondern es ist auch eine Abbrechnung mit seiner zeitgenössischen Welt. Er bezieht Kritik, nicht nur gegen die Kirche, sondern auch gegen die Wissenschaft, der sich ihrer großen Aufgabe in den Augen des Autors nicht bewusstist (man denke an die, unterschwellig auch erwähnte, Atombombe).

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