Romeo und Julia auf dem Dorfe Zusammenfassung

"Romeo und Julia auf dem Dorfe" ist eine Novelle des Dichters Gottfried Keller aus dem Jahre 1856.

Nahe der Stadt Seldwyl pflügen die beiden Bauern Manz und Marti ihre Äcker. Diese liegen beide an jeweils einem Ende eines herrenlosen Ackers, welcher schon voll mit Steinen ist und ziemlich unbrauchbar scheint. Zur Mittagszeit bringen die Kinder der zwei Bauern etwas zu essen vorbei und Manz und Marti speisen als gute Nachbarn zusammen. Die Kinder, Vrenchen und Sali spielen derweil miteinander.

Da beide Bauern gerne diesen brachliegenden Acker hätten, schneiden sie am Ende des Tages jeder noch ein anständiges Stück von ihm ab, wohl wissend, dass die Person, welche zuvor behauptet hat, den Acker rechtmäßig zu besitzen, dies nicht nachweisen kann. Als endlich die Frist verstrichen ist, nach der der Acker versteigert werden darf, ersteigert Manz diesen und fordert daraufhin prompt jenen Teil zurück, den sich Marti abgeschnitten hat. Allerdings will Marti diesen nicht zurückgeben und von da an liegen die Bauern im Prozess miteinander und sind erbitterte Feinde.

Nach einiger Zeit werden aus den angesehenen Bauern mit blühender Landwirtschaft arme, nicht mehr ernst genommene Leute mit heruntergewirtschaftetem Besitz, die sich gegenseitig zu Grunde richten. Dies geht sogar soweit, dass Martis Frau aus Kummer stirbt und Manz´ Frau dem schlechten Beispiel ihres Mannes folgt. Auch die beiden Kinder, die früher immer miteinander gespielt haben, dürfen nichts mehr miteinander zu tun haben. Von seinem letzten Geld kauft sich Manz eine heruntergekommene Wirtschaft, obwohl er genauso wenig Ahnung davon hat, wie seine Frau.

Zuerst kommen noch erstaunlich viele Gäste, aber das lässt mit der Zeit nach und die Familie wird arbeitslos. Als Sali eines Tages mit seinem Vater ein Stück den Fluss hinauf wandert, um zu angeln, treffen sie auf Marti und Vrenchen, welche ihm das Angelzeug trägt. Wie es zu erwarten ist, geraten die zwei ehemaligen Bauern aneinander und nur mit Mühe können ihre Kinder sie trennen, wobei sie sich zum ersten Mal seit vielen Jahren berühren. Es scheint, als habe sich Sali bei diese Begegnung, bei der ihm die Schönheit Vrenchens auffällt, in diese verliebt und so arrangiert er ein heimliches Treffen mit ihr auf dem alten Acker, auf dem sie früher gespielt haben. Dort treffen sie auf einen komischen Kerl, der behauptet, dass ihm der Acker gehört habe, bis die Bauern ihn ihm weggenommen hätten. Dessen ungeachtet jedoch küssen sich Sali und Vrenchen und erfreuen sich des Lebens. Doch wie es so ist, schöpft Marti Verdacht und erwischt die zwei dabei. Wütend will er seine Tochter an den Haaren davon schleifen. Allerdings schlägt ihm Sali halb aus Wut, hals aus Jähzorn einen Stein auf den Schädel und von da an ist Marti geistig behindert und wird vom Dorfe in eine Anstalt eingewiesen. Außerdem wird sein Besitz gepfändet und Vrenchen wird obdachlos.

Sali erfährt, was geschehen ist und spricht mit ihr über ihre beide Zukunft. Sie beschließen wegzugehen und sich in der Ferne Arbeit zu suchen. Jedoch würde dies bedeuten, dass sie verschiedene Wege gehen müssten und aus diesem Grund beschließen sie noch einen schönen Tag miteinander zu verbringen. Dabei nutzen sie die Tatsache, dass gerade Kirchweih ist und wandern zu irgendeinem Dorfe, um dort am Tanz teilzunehmen. So kommt es, dass sie wieder den angeblichen wahren Besitzer des Ackers treffen, einen Geiger, der sie auffordert, mit ihm umherzuziehen. Als sie an ihrem Dorf vorbeikommen bleiben sie auf dem Hügel bei den ehemaligen Äckern stehen. Sie beschließen aus verschiedenen Gründen, dass sie von sofort an zusammen gehören und dann sterben wollen. Davon getrieben klettern sie auf ein am Flussufer festgebundenes Heuboot und stoßen es vom Ufer ab.

Am Tag darauf findet man weiter flussabwärts im klaren, kalten Wasser ihre beiden Leichen.

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