3096 Tage Zusammenfassung

 

Natascha Kampusch- 3096 Tage

ein Buch aus dem List Verlag

 

Dieses Buch beschreibt einen der wohl spektakulärsten Kriminalfälle in Österreich, ein erschütterndes Buch, das mich sehr beschäftigt hat.

 

Natascha Kampusch, ein Name eines Mädchens, wie man annehmen könnte eines ganz normalen Mädchens, aber dem ist nicht so, denn dieses Mädel hat wohl ihre schlimmsten 3096 Tage in ihrem Buch zusammengefasst.

Und ich glaube, es gibt niemanden, der diesen Fall in den Medien nicht verfolgt hat, den Namen Natascha Kampusch kennt seitdem wohl jeder...

Ein ganz normales Mädchen, das am 17. Februar 1988 in eine Wiener Familie geboren wird, das ältere Geschwister hat und der Mittelpunkt der Familie ist, zumindest als Baby noch, die Eltern trennen sich dann aber und Natascha bleibt bei ihrer Mama, mit der sie dann in Wien in der Rennbahnweg Siedlung wohnt. Diese Siedlung ist am Rande von Wien, sollte wohl man eine der modernsten Siedlungen werden, da ich diese Siedlung kenne, kann ich nur sagen, das sollte sie wohl mal sein, ist mittlerweile ein ziemliches Ghetto.

Natascha ist ein pummeliges Mädchen, das sich nicht sehr wohl in ihrer Haut fühlt, leider hat sie nicht viel Selbstbewusstsein mitbekommen, trotzdem erklärt sie mit 10 Jahren ihrer Mutter, das sie groß genug ist, den Weg zur Schule alleine zu gehen, bis dahin hatte sie die Mutter immer in die Schule gebracht.

Am Morgen des 2. März 1998 wach sie auf und beschließt, sie macht sich alleine auf den Schulweg, trotz ihrer Angst, am Abend hatte sie noch einen Streit mit ihrer Mutter und entgegen ihrem Instinkt verabschiedet sie sich nicht von ihrer Mutter, als sie das Haus verlässt. Dabei hatte ihre Mutter ihr immer gesagt, man solle nie im Streit auseinander gehen, denn wer weiß, ob man sich nochmal wiedersieht... So macht sie sich traurig und ängstlich auf den Schulweg, im Hinterkopf immer die Angst, sie könnte überfahren werden, oder man könnte sie entführen. Als sie die eine Gasse entlang geht, sieht sie den weißen Lieferwagen, vor dem ein Mann steht, leider folgt sie nicht ihrem Instinkt, denn der hätte ihr gesagt „wechsle die Straßenseite“...

Leseprobe: Als ich mich dem Mann bis auf 2 Meter genähert hatte, sah er mir ihn in die Augen, in diesem Moment schwand meine Angst. Er hatte blaue Augen und wirkte mit seinen zu langen Haare wie ein Student aus einem alten Fernsehfilm aus den 70er Jahren. Sein Blick ging auf seltsame Weise ins Leere. Das ist ein armer Mann dachte ich, denn er strahlte etwas Schutzbedürftiges aus, das ich den spontanen Wunsch hatte ihm zu helfen. Das mag seltsam klingen, wie ein unbedingtes Festhalten am kindlichen Glauben an das gute im Menschen.

Das war ihr Fehler, die selbstauferlegte Mutprobe, ich gehe an dem Mann vorbei, denn dazu kam es nicht mehr....

Wolfgang Priklopil schnappt sich Natascha und zerrte sie in seinen Lieferwagen, von dem Moment an glaubt sie, das sie bald sterben muss. Denn sie kennt Zeitungsanzeigen und Fernsehberichte von Kindern, die entführt, missbraucht und getötet wurden, mit dieser Angst lebt sie dann die nächsten Jahre. Ihr Peiniger sperrt das Mädchen in einen Keller, wo sie Stundenlang in eine Decke gewickelt am kalten Boden liegt und vor Angst halb wahnsinnig gewesen sein muss. Es gibt kein Fenster, Luft bekommt sie nur durch einen laut surrenden Ventilator, somit ist es in diesem knapp 5 qm kleinen Kellerloch immer kalt und stickig.

Ihr Entführer beeinflusst sie sehr indem er versucht, ihr zu erklären, das sie jetzt ihm gehört, denn ihre Eltern hätten sie nicht mehr lieb und darum wäre sie jetzt bei ihm. Das Mädchen kann ihm nicht wirklich glauben und denkt natürlich immer an ihr Leben „draußen“ und an ihre Eltern und betet und hofft, das sie sie irgendwann wiedersehen wird. Sie schreibt Briefe an ihre Mutter, die diese natürlich nie lesen konnte. Sie bastelte Geschenke zu Geburtstagen und Muttertagen, die sie der Mutter nie geben konnte.

In den nächsten 8 ½ Jahren lebt Natascha bei ihrem Entführer, leben kann man das eigentlich nicht nennen, denn sie ist dafür da, das er seinen Frust an ihr auslassen kann, sie wird missbraucht, misshandelt, gedemütigt, gequält und unterdrückt.

Trotz allem war er den einzige Mensch zu dem sie Kontakt hatte und somit auch eine Vertrauensperson war, auch wenn man das vielleicht nicht verstehen kann, sie empfand nicht nur Abscheu für ihn, was ich persönlich auch verstehen kann!

 

Als ihr Entführer sie am 23. August 2006 nur für eine Sekunde aus dem Augen lies, nutzte die junge Frau die Chance und ergriff die Flucht, sie musste draußen im Garten den Lieferwagen, mit dem sie damals entführt wurde, putzen, weil er verkauft werden sollte. Diese eine Chance hatte sie genutzt, das Beste, was sie tun konnte!!! Trotz der Angst und den Einschüchterungen seitens ihres Peinigers nutzte sie diese Sekunde...

 

Diese Nachricht ging dann um die ganze Welt, genauso wie die Nachricht, das sich ihr Peiniger Wolfgang Priklopil, der sich nach ihrer Flucht feige vor einen Zug geschmissen hat um so seiner Strafe zu entkommen!!!

 

Es dauerte einige Zeit, bis Natascha Kampusch die Kraft hatte, ihre Erlebnisse in einem Buch zu veröffentlichen, über die Entführung, die Zeit davor und danach und vor allem über die 3096 Tage, die sie die Hölle durchleben musste. Aber auch, wie sie ihren Entführer in Schach gehalten hat und was ganz wichtig und wirklich bewundernswert ist. Sie lies sich nicht brechen, sie ist eine Kämpferin, die Unvorstellbares durchmachen musste!!!

 

 

Weiterlesen

Übrigens - Du kannst Liviato unterstützen,
indem du deine Bücher bei Amazon über Liviato kaufst.

Fenster schließen