Nachdem ich „Einmal Hans mit scharfer Soße“ gelesen hatte, war ich froh, dass Hatice Akyün einen zweiten Roman geschrieben hat. Dieser hieß „Ali zum Dessert“. Wer das erste Buch gelesen hat weiß, dass die Hauptakteurin Hatice auf der Suche nach dem Mann fürs Leben ist. Dieses stellte sich aber nicht als einfach dar, da sie einen deutschen Mann mit türkischem Pfeffer suchte. Diese Suche war im ersten Roman erfolglos, drum war ich sehr gespannt, ob sie im zweiten Buch endlich ihren Mann gefunden hat.
Hatice die in ihren Verwandtenkreis schon als EKK (evde kalmis kiz) verschrien ist, gibt nicht auf, irgendwo wird es ihren Traummann schon geben. EKK heißt auf deutsch so viel wie, die Frau die niemand haben wollte. Aus diesem Grunde unternimmt sie in diesem Buch schon sehr viel. Sie meldet sich beispielsweise bei einer Singlebörse im Internet an und unternimmt auch mit ihrer Freundin eine Singlereise. Aber irgendwie sind dort immer nur Männer, die ihr nicht gefallen oder welche, die nach einem One-Night Stand aus sind. Es scheint hoffnungslos. Sie fährt sogar an den Timmendorfer Strand, denn nach Meinung ihrer Freundin, gibt es dort die besten Männer. Doch auch hier wird sie nicht fündig.
Als sie in Aachen eine Lesung hat, begegnet sie Ali. Irgendwie reizt sie dieser Mann, doch sie macht erst mal dicht, weil er nicht deutsch ist. Doch als sie wieder zu Hause ist merkt sie, dass sie immer an ihn denken muss. Er geht ihr einfach nicht aus dem Kopf. Sie nimmt Kontakt zu ihm auf und ist angenehm überrascht, denn Ali ist das genaue Gegenteil von dem was sie sucht. Er ist Türke mit dem türkischen Temperament und mit deutschen Attributen, wie z.B. die Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit.
Die beiden gehen schnell eine Beziehung ein, halten sie aber vor den Familien geheim. Denn Hatice weiß, wie ihre Familie reagiert. Sie werden gleich auf eine Familienzusammenführung und Hochzeit bestehen. Doch Hatice will eine andere Beziehung führen, sie möchte Ali erst mal in Ruhe kennenlernen und mit ihm in sogenannter „wilder Ehe“ zusammenleben. Die beiden sind sehr glücklich, scheinen sie doch am Ziel angekommen zu sein.
Aber – dann wird Hatice schwanger. Die Beziehung ist nicht mehr zu verheimlichen. Ganz klar reagiert die Familie so, wie sie vorher vermutet hat. Sie empfangen Ali mit offenen Armen und sind ganz begeistert von der Wahl ihrer Tochter. Als sie erfahren, dass sie erst mal nicht heiraten möchte, sind sie wohl erschüttert machen aber gute Miene zu den ganzen Geschehen.
Hatice schafft es sich gegen die starren Regel ihrer Familie durchzusetzen. Sie bekommt eine Tochter und zieht mit Ali zusammen. Die Suche nach einer geeigneten Wohnung ist schon sehr schwierig, weil viele Vermieter nicht an Türken vermieten, auch wenn sie eigentlich deutsch sind. Ihre Tochter wächst deutsch/türkisch auf, gegen den Willen ihrer und Alis Eltern. Sie spricht mit ihr deutsch und Ali türkisch. Auch darf sie, wenn sie möchte Schweinefleisch essen und auch Weihnachten erlebt das kleine Mädchen. Die Eltern kaufen einen Weihnachtsbaum und Geschenke. Die Familien sind nicht begeistert davon, doch Hatice setzt sich durch. Das heißt nicht, dass das Kind keine türkischen Bräuche kennenlernt, auch diese werden in der Erziehung nicht außer Acht gelassen. Die Familie feiert auch die ganz normalen türkischen Feiertage.
Übrigens - Du kannst Liviato unterstützen,
indem du deine Bücher bei Amazon über Liviato kaufst.