Der Jugendroman "Augenblicke" von James Howe aus dem Ravensburger Buchverlag enthält die Geschichte eines Mädchens, das Tag für Tag allein am Strand sitzt und die Urlauber beobachtet. Ihre traurige Geschichte jedoch kennt niemand.
Das Buch umfasst 147 Seiten und ist gegliedert in unterschiedlich lange Kapitel.
Die Handlung:
Evan (11) ging, wie jedes Jahr mit seiner kleinen Schwester und seinen Eltern ans Meer. Auch dieses Jahr sollte ihr gemeinsamer Urlaub zwei Wochen gehen. Gleich nachdem Evan mit seiner Familie ankam, das Strandhaus eingerichtet hatten und sich kurz in der, diesjährigen Gegend umgesehen hatten, ging er und seine kleine Schwester an den nahe gelegenen Strand. Doch bevor die zwei ins Wasser konnten, mussten sie an einem Mädchen vorbei, deren traurigen Zustand man schnell von Außen erkannte. Sie hatte zerlumpte Kleidung an und saß da, wie eine alte Frau. Ihr Alter schätzen die zwei Geschwister dennoch auf etwa zwei Jahre älter als Evan war. Nachdem die beiden Geschwister eine Weile im Wasser waren und wieder zurück zu ihren Eltern wollten, fiel ihnen auf, dass das Mädchen immer noch, an derselben Stelle saß und die Menschen am Strand beobachtete.
Der nächste Tag umfasst vor allem das Baden im Wasser und das Sonnenbaden am Strand. Die ganze Familie lag zusammen auf dem heißen Sand und genoss die Sonne und die heißen Temperaturen. Doch nicht nur Evan und seiner Schwester ist das Mädchen aufgefallen, sondern nun auch ihren Eltern. Die Familie konnte bleiben so lange sie wollte, das Mädchen saß Minute für Minute und Stunde für Stunde auf dem sandigen Boden und starrte die Badegäste an. Während Evan auf der Suche nach Gleichaltrigen war, mit denen er diesen Urlaub am Strand verbringen konnte, damit es ihm nicht langweilig werden würde, hatte seine Schwester schon längst einige Freundinnen gefunden, mit denen sie spielen konnte. Beim Suchen fiel Evan auf, dass das traurig wirkende Mädchen am häufigsten in seine Richtung schaute.
Im Verlauf der nächsten Tage veränderte sich nichts - das Mädchen saß von morgens bis abends auf der selben Stelle und schaute den Menschen zu. Doch Evan's Verdacht bestätigt sich im Laufe der nächsten Tage: Immer wenn Evan am Strand war, wurde er beobachtet. Egal was er tat, das Mädchen schaute tadellos in seine Richtung. Obwohl Evan das etwas komisch vorkam, dachte er nicht weiter darüber nach, im Gegenteil, er vermutete, das Mädchen hätte vielleicht Gefallen an ihm.
Doch eines Tages passierte es: In ihrem Strandhaus wurde eingebrochen. Vom Täter keine Spur, zumindest für die Familie, Evan wusste insgeheim, dass es nur das Mädchen am Strand sein konnte, denn gestohlen wurde kein Geld, obwohl das für den Einbrecher kein Problem gewesen wäre, an Geld zukommen, sondern die mitgebrachten Familienfotos, sowie ihre Kamera, auf der sich hauptsächlich Fotos der Vieren befanden.
Eines Nachts, als Evan nicht schlafen konnte, schlich er in ihrem Strandhaus herum und entdeckte den Geldbeutel seines Vaters. Er wusste, dass sich dort bisher immer ein Familienfoto befand, auf dem sich eine fünfte Person befand, deren Gesicht jedoch herausgerissen war. Beim Prüfen, ob auch dieses Foto gestohlen wurde, stellte Evan fest, dass dieses Foto jedoch nach wie vor an Ort und Stelle lag. Doch dann durchfuhr es Evan, als hätte ein Blitz in ihn eingeschlagen. Obwohl das Gesicht herausgerissen war, konnte er die fünfte Person auf ihrem gemeinsamen Familienfoto identifizieren: Es handelte sich um das Mädchen am Strand, daran gab es keinen Zweifel, zwar nicht in diesem Zustand, etwa vor fünf oder sechs Jahren, aber für Evan war klar: Das Mädchen auf diesem Foto, deren Gesicht herausgerissen war und worüber sich Evan immer gewundert hatte, war definitiv das Mädchen vom Strand.
Als Evan seine Entdeckung seinen Eltern erzählte, bekamen auch diese Weiche Knie. Und noch am selben Morgen erzählten sie Evan, dass das Foto vor etwa sieben Jahren geknipst wurde, als Evan noch ein kleiner Junge war und dass das Mädchen, deren Kopf herausgerissen war, seine Schwester war, die bei ihrem Urlaub vor sieben Jahren auf dieser Insel verschwunden war und nicht wieder gefunden wurde.
Am Strand versammelten sich die Vier um das Mädchen, das wie jeden Morgen am Strand saß und sahen ihr in die Augen. Den Eltern wurde schnell klar, dass dieses Mädchen ihre verschwundene Tochter war. Ohne groß nachzudenken, nahmen sie das Mädchen mit, nicht nur in ihr Strandhaus, sondern auch mit nach Hause. Das Mädchen war überglücklich, wusste jedoch vom ersten Tag an, als die Familie den Strand besuchten, dass Evan ihr Bruder war.
Die Vergangenheit dieses Mädchens, seit ihrem Verschwinden, war jedoch für sie das reinste Grauen: Sie wohnte bei einer alten, für sie unbekannten Frau, die sie gefangen hielt, ihr drohte, sie würde sie umbringen, wenn sie die Flucht plante, und sie tagtäglich schlug. Bloß tagsüber durfte sie am Strand sitzen, in der Nacht musste zu der Frau zurück und wurde geschlagen.
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