Wer kennt sie nicht, die Märchen der Gebrüder Grimm? Frau Holle, Rotkäppchen und Aschenputtel sind den meisten Menschen bekannt, sind sie doch auch weit über unseren Kulturkreis hinaus überliefert, aber nur wenige Leute kennen Märchen wie Fundevogel, Allerleirauh oder Doktor Allwissend.Das kleine, 240 Seiten starke, Reclam-Heft könnte das Abhilfe leisten, denn in diesem Buch sind neben den Märchenklassikern auch die eher unbekannten Geschichten nachzulesen. Die Texte folgen der dreibändigen Gesamtausgabe "Brüder Grimm: Kinder- und Hausmärchen.Nachzulesen sind in den ausgewählten Kinder- und Hausmärchen folgende wunderbare Geschichten:* Der Froschkönig oder der eiserne Heinrich* Marienkind* Märchen von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen* Der Wolf und die sieben Geißlein* Der treue Johannes* Die zwölf Brüder* Das Lumpengesindel* Brüderchen und Schwesterchen* Hänsel und Gretel* Von dem Fischer un syner Fru* Aschenputtel* Frau Holle* Rotkäppchen* Die Bremer Stadtmusikanten* Die kluge Else* Daumerlings Wanderschaft* Dornröschen* Fundevogel* König Drosselbart* Sneewittchen* Rumpelstilzchen* Der Hund und der Sperling* Der Frieder und das Catherlieschen* Allerleirauh* Jorinde und Joringel* Hans im Glück* Der Arme und der Reiche* Die Gänsemagd* Die kluge Bauerntochter* Doktor Allwissend* Der Zaunkönig und der Bär* Die klugen Leute* Der arme Müllerbursch und das Kätzchen* Tischleindeckdich, Goldesel und Knüppel aus dem Sack* Vom klugen Schneiderlein* Schneeweißchen und Rosenrot* Die vier kunstreichen Brüder* Einäuglein, Zweiäuglein und Dreiäuglein* Von dem Tode des Hühnchens* Die Sterntaler* Das tapfere SchneiderleinDie Märchen sind allesamt ca. 10 kleine Reclam-Seiten lang und somit sehr schnell zu lesen bzw. vorzulesen, obwohl die Schrift schon klein ist. Beim Lesen wird man das ein oder andere mal sicher erstaunt sein, weil man die Märchen doch anders im Kopf hat. Besonders bei "Hänsel und Gretel" gibt es sehr viele Abwandlungen, aber in diesem Reclam-Heft kann man nachlesen, wie die Brüder Grimm das Märchen tatsächlich enden ließen.Es fangen auch gar nicht alle Märchen mit "es war einmal an" und sie enden auch nicht mit "...und wenn sie nicht gestorben sind".Schwierig zu lesen ist eigentlich nur "Von dem Fischer un syner Fru", das in Plattdeutsch geschrieben ist, was ja nur noch die wenigsten beherrschen.Viele kritisieren die Grausamkeit von Märchen, wo z.B. bei "Aschenputtel" den Stiefschwestern schließlich von zwei Tauben die Augen ausgestochen werden, oder bei "Sneewittchen" die böse Stiefmutter die vermeintliche Lunge und Leber von Sneewittchen isst, aber in den Märchen wird der grausame Akt nicht weiter ausgeschmückt, er wird nur kurz beschrieben und ansonsten wird auf die Grausamkeit nicht weiter eingegangen.Bekannt ist aber auch, dass Kinder Märchen brauchen und vor allem das Vorlesen ein wichtiger Bestandteil für die Entwicklung ist.Die Sprache der Brüder Grimm ist einfach und schnörkellos und damit gut verständlich und immer noch aktuell ohne allzuviele alte Wörter zu benutzen, deren Bedeutung heute keiner mehr kennt.Aufgelockert werden die Erzählungen durch kleine Illustrationen von Ludwig Richter. Das 6-seitige Nachwort hat Hermann Gerstner verfasst. Hier erfährt man etwas über das Leben der Brüder Grimm und die Entstehung ihrer Märchenaufzeichnungen.
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