Balthasar und der Bär Zusammenfassung

Balthasar und der Bär

 

Bilder von Ruth Brown

 

Text von Frances Thomas

 

Deutsch von Günter Leupold

 

Der alte Balthasar lebte zurückgezogen in einem abgelegenen Haus weit vor der kleinen Stadt. Balthasar kam nur ab und an in die Stadt und dann wurde hinter seinem Rücken getuschelt. Keiner lächelte ihm zu und die Hunde knurrten ihn an. Die Kinder streckten ihm die Zunge heraus und alle sagten nur dass der alte Brummbär wieder da ist. Es war lange her das Balthasar Fröhlich war aber er hatte es verlernt. In den Letzten Jahren war viel Leid über ihn gekommen und so hatte er sich zurückgezogen. Er lebte schon eine Ewigkeit in dem alten Haus auf dem Hügel. Eines Tages ging Balthasar wieder einmal in die Stadt. Dort war viel Trubel, es klang von überall her Musik. Es gab Karussells, Gaukler trieben ihre Späße und es roch nach herrlichen Leckereien. Da war auch ein rothaariger Mann der einen Bär bei sich führte. Das Maul des Bären war mit einem Lederband zugebunden und er war mit Ketten an den Beinen gefesselt. Der Bär sah müde und traurig aus. Sein Fell war ganz stumpf. Jedes Mal wenn der Mann dem Bären ins Fell stach dann ging der Bär auf die Hinterbeine und immer wenn der Mann erneut zustach dann bewegte sich der Bär von einem Bein aufs andere. Das sah dann so aus als ob der Bär tanzte. Doch Balthasar erkannte sehr schnell das der Bär nicht aus Freude tanzte. Er Schaut dem Bär in die Augen und dieser erwiderte seinen Blick. Seine Augen waren glanzlos und traurig. Der Rothaarige Mann trieb den Bären immer wieder an zutanzen und Boris so hieß der Bär gehorchte. Balthasar ging nach Hause aber die ganze Zeit über dachte er an den Bären. Wie können die Menschen nur lachen wenn da ein Tier so gequält wird, wie können diese Menschen nur Spaß daran haben. Er verstand es nicht.

Balthasar konnte die ganze Nacht nicht schlafen und musste immerzu an den Bären denken. Am nächsten Tag spannte er sein Pferd vor den Wagen und fuhr wieder in die Stadt. Aber die Gaukler und Karussells waren verschwunden. Er befragte ein Mädchen in welche Richtung die Gaukler gefahren sind und fuhr gleich hinterher. Gegen Mittag fand er endlich den Rothaarigen. Dieser saß am Wegesrand und aß eine Wurst. Balthasar ging zu ihm hin und macht ihm den Vorschlag seinen Bären abzukaufen. Der Rothaarige wehrte sich zunächst aber nach 3 Goldstücken willigte er ein. Boris der Bär wäre ihm eh schon längst zur Last geworden. Ein griesgrämiger Tanzbär würde eh kein Geld mehr einbringen. Die beiden Männer trugen den Käfig auf den anderen Wagen und Balthasar gab ihm ein paar Äpfel. Boris freute sich. ES war bereits Abend geworden als sie am Haus von Balthasar ankamen. Balthasar gab Boris einen starken Schlaftrunk und der Bär schlief im Gras auf der Wiese unter den Bäumen ein. Während der Bär schlief entfernte Balthasar alle Ketten und Bänder und verbrannte den Käfig. Im Schlaf träumte der Bär von seinen Geschwistern und seiner Mutter. Er sah wie seine Mutter getötet wurde und er und seine Geschwister auf dem Markt verkauft wurden. Als er am nächsten Tag erwachte merkte er dass er keine Fesseln mehr trug. Er roch frisches Wasser und ging zum See. Mit ein paar Schritten war Boris im Wasser. Es gab keine Ketten mehr die ihn zurückhielten. Auch schrie und schlug ihn keiner mehr. Er trottete mit tapsigen Schritten in den Bach und platschte darin herum. Das Wasser durchnässte seinen zottigen verklebten Pelz und kühlte die brennende Kehle und die verklebten verquollenen Augen. Als er fertig war mit Baden hatte der Bär einen großen Hunger. Er sah den alten Mann da sitzen. Er hatte Äpfel, Haferbrei, Honigwaben und Nüsse dabei. Boris spürte dass er keine Angst zu haben brauchte und setzte sich zu ihm. Die beiden wurden Freunde und für Balthasar hatte die Einsamkeit ein Ende.  

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