Bilder Einer Ausstellung. Klavier Zusammenfassung

Der Klavierzyklus "Bilder einer Ausstellung" ist wohl eines der bekanntesten Werke Modest Mussorgskis. Er schrieb es binnen kürzester Zeit, nämlich zwischen dem 02. und 22. Juni 1874. Der Anlass dafür war ein ehrenvoller: Als Mussorgskis Freund Viktor Alexandrow Hartmann verstarb, wurde ihm eine Ausstellung mit künstlerischen Arbeiten wie Zeichnungen, Aquarellen etc. gewidmet. Mussorgski entschloss sich nun, das Andenken Hartmanns auf besondere Art und Weise darzustellen und begann damit, etliche seiner Bilder zu vertonen. Dies ist der Grund dafür, weshalb der Zyklus ursprünglich den Namen "Hartmann" trug.

 

Die Ausgabe der Wiener Urtext Edition (Schott/Universal Edition) ist in leuchtendem Orangerot gehalten, wie für den Verlag üblich ziert auch die Unterschrift des Komponisten das Titelblatt. Sämtliche Stücke sind enthalten, von der Promenade über das alte Schloss und die Hütte auf Hühnerfüßen bis hin zum Tor von Kiew. Das Notenbild ist ein sehr angenehmes - hier kann weder ein zu enger noch ein zu weiträumiger Satz bemängelt werden. Tempo-Angaben sind selbstverständlich vorhanden, wer aber exakte Hausnummern für die Verwendung eines Metronoms sucht, wird enttäuscht werden. Dies aber sollte kein Grund sein, sich gegen einen Kauf zu entscheiden, schließlich kann wohl jeder (Hobby-) Musiker etwas mit den gängigen Bezeichnungen anfangen, weiß die Stücke so einzuordnen und wird sich ohnehin seine eigene Interpretation erarbeiten.

 

Doch nicht allein Noten beherbergt der rund 55 Seiten starke Band: Neben einem Vorwort und der Abbildung von diversen Werken Hartmanns werden auch Vorschläge zur Interpretation gemacht. Diese Vorschläge umfassen neben Überlegungen des Autors - übrigens kein geringerer als Vladimir Ashkenazy - zur Dynamik auch den Fingersatz betreffende Vorschläge. Spannend, sich dergleichen einmal anzusehen, herauszufinden, wo Unterschiede zur eigenen Interpretation liegen, wo Schwerpunkte gesetzt werden, wie mögliche Probleme gelöst werden können. Sowohl das Vorwort als auch die Vorschläge zur Interpretation finden sich in deutscher als auch in englischer Sprache.

 

Der Band wird beschlossen durch eine Kritische Anmerkung, welche sich mit den von der Wiener Urtext Edition abgedruckten Noten und dem einzigen existierenden Autographen in Leningrad befasst. Auch diese Anmerkung ist nicht nur in deutscher, sondern auch in englischer Fassung zu finden.

 

Eine gelungene Gesamtkomposition, die sich nicht nur dem Klavierspiel an sich widmet, sondern zudem auch ein Verständnis für die Entstehung und die Bedeutung des Werkes für den Komponisten vermittelt!

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