Borderline - Heilung ist möglich Zusammenfassung

Das Buch „Borderline – Heilung ist möglich“ von Bernd A. Pelzer möchte Betroffene der Borderline-Persönlichkeitsstörung über das Störungsbild, die Ursachen und die Behandlungsmöglichkeiten informieren. Der Autor geht davon aus, dass die Borderline-Persönlichkeitsstörung geheilt werden kann, wenn im Rahmen einer Therapie ihre Ursachen erfolgreich bearbeitet werden.

In der Einleitung des Buches wird die Symptomatik der Erkrankung anhand eines Fallbeispiels dargestellt. Danach wird auf die historische Entwicklung des Begriffs „Borderline“ eingegangen und anschließend die Kriterien zur Diagnostik der Borderline-Persönlichkeitsstörung erläutert. Borderline-Betroffene leiden demnach an einem chronischen Gefühl innerer Leere, instabilen Beziehungen, Stimmungsschwankungen, selbstverletzendem Verhalten und der Unfähigkeit, Wut zu kontrollieren. Darüber hinaus aber auch an Angst, Schlafstörungen und einer Zwangssymptomatik.

Zur Erklärung der Entstehung der Borderline-Persönlichkeitsstörung zieht der Autor mehrere Theorien heran. Nach dem Modell von Otto Kernberg liegt die Ursache in einer gestörten Objektbeziehung in den ersten drei Lebensjahren. Marsha Linehan sieht in ihrer biopsychosozialen Theorie eine Wechselwirkung zwischen einer genetisch bedingten Dysfunktion der Emotionsregulation und einem invalidierenden Umfeld verantwortlich dafür, dass eine Borderline-Persönlichkeitsstörung entstehen kann. Außerdem haben Borderline-Betroffene meist traumatische Erfahrungen erleiden müssen.

Die nächsten Kapitel beschäftigen sich mit der Behandlung der Erkrankung. Die dialektisch-behaviorale Therapie von Marsha Linehan wurde in den 80er Jahren speziell für Borderline-Betroffene entwickelt und vereint Techniken aus verschiedenen Therapieformen. Sie besteht aus einem Fertigkeitentraining in der Gruppe und Einzeltherapiesitzungen. Die übetragungsfokussierte Therapie wurde von Otto Kernberg aus der Psychoanalyse entwickelt. Der Fokus der Therapie lieht im Hier und Jetzt und in den Gesprächen zwischen Therapeut und Patient sollen borderline-typische Verhaltensmuster erkannt und bearbeitet werden. In der kognitiven Verhaltenstherapie nach Aaron Beck sollen dysfunktionale Verhaltensweisen überdacht und funktionale erlernt werden. Die Ego-State-Therapie schließlich ist eine Methode, die aus der Traumatherapie entwickelt wurde und das psychodynamischer Verfahren mit Elementen der Hypnotherapie vereint.

Der Autor plädiert für einen multimodale Behandlungsansatz, bei dem das EMDR-Verfahren ein wichtiger Bestandteil ist. Hierbei sollen geführte Handbewegungen vor den Augen des Patienten helfen, dessen traumatische Erfahrungen besser zu verarbeiten.

Nach einer kritischen Betrachtung der Behandlung der Borderline-Persönlichkeitsstörung mit Psychopharmaka wird die Situation der Partner von Borderlinern beleuchtet, die den Stimmungsschwanlungen der Betroffenen oft hilflos ausgeliefert sind.

Die letzten Kapitel sind dem Aspekt der Selbsthilfe gewidmet und enthalten Übungen und Tipps, die den Betroffenen dazu dienen sollen, sowohl Krisensituationen als auch den Alltag meistern zu können.

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