Das Auge des Pharao Zusammenfassung

Das Auge des Pharao

Die gebundene Ausgabe vom Weltbild Verlag in Augsburg erschien 2004 als genehmigte Lizenzausgabe. Die erste deutsche Ausgabe erschien bereits 2001 beim Aufbau Taschenbuch Verlag in Berlin. Das Original wurde bereits 1996 bei Walker and Company, New York unter dem Titel Murder at the Feast of Rejoicing veröffentlicht. Die Autorin Lynda S. Robinson hat bereits 4 Romane über die Zeit Pharao Tutanchamuns veröffentlicht: Der Spion des Pharao, der Falke des Pharao, Das Auge des Pharao und schließlich das Herz des Pharao. Sie hat ursprünglich Anthropologie und Archäologie studiert bevor sie mit dem Schreiben begann. Zunächst war sie auch bei Ausgrabungen im Nahen Osten beschäftigt. Heute wohnt sie in San Antonio, Texas.

 

Wir befinden uns immer noch im fünften Herrschaftsjahr des 14jährigen Pharaos Tutanchamun. Seit dem letzten Roman sind nur drei Wochen ins Land gegangen. Der Pharao hat Fürst Meren befohlen auf seinen Landsitz Baht zu fahren um sich von seinen Verletzungen, die ihm von Prinz Tenefer im Kampf zugefügt wurden, vollständig zu erholen. Außerdem soll er aber noch koordinieren wie man die Mumien von Echnaton und Nofretete, deren Gräber im letzten Roman geschändet wurden, in eine neue sichere Grabstätte bringt. Um die Öffentlichkeit abzulenken und nicht bekannt zu machen, dass der Ketzerkönig Echnaton geschändet und vor allem umgelagert wird, schickt er seinen Adoptivsohn Kysen nach Amarna, der alten Stadt Echnatons, um die Mumien und verbliebenen Grabschätze zum so genannten Geistertempel zu bringen. An diesem Ort sollen die Mumien zwischengelagert werden bis das neue Grabmahl fertig gestellt ist. Die Einwohner der Orte um den Geistertempel fürchten sich vor diesem Ort, da sie glauben, dass die Geister der Toten dort umherschweifenden. Deswegen gehen sie nie dorthin. Eigentlich optimal um Echnaton und Nofretete zu verbergen. Kysen und Merens Leibgarde verkleiden sich als Handelskaufleute und bringen die Mumien und Schätze auf einem Handelsschiff, zwischen Weizen- und Gerstenkornladungen versteckt, den Nil herunter. Doch Prinz Parser verfolgt Meren auf dessen Schiff bis zu der Anlegestelle von Baht, weil er glaubt, dass Meren einen geheimen Auftrag von Tutanchamun bekommen hat. Als nichts um Meren herum geschieht segelt er enttäuscht zurück und sieht Kysen verkleidet auf dem Handelsschiff. Er beschließt ihm zu folgen. Warum sollte Merens Adoptivsohn auf verkleidet den Nil herunter fahren. Doch jemand anders kommt eines Abends auf Parsers Schiff und bedrängt ihn, sogar unter Androhung von Gewalt, das Handelsschiff nicht weiter zu verfolgen, da er mit seiner Jacht auffällt. Derjenige will sich selbst um die Angelegenheit kümmern.

Fürst Meren ist inzwischen auf dem Landsitz Baht angekommen. Er will einige ruhige Tage mit seinen beiden Töchtern verbringen und seine Verletzungen auskurieren. Seine Töchter Bener und Isis wohnen dort auf Merens Landsitz bei ihrer Tante Idut, Merens Schwester, um dort zu lernen wie man einen Haushalt führt. Auch Merens jüngerer Bruder Nacht, der aber von allen nur Ra genannt wird wohnt dort. Statt Merens Wünsche eine ruhige Zeit auf Baht haben zu wollen zu berücksichtigen hat Idut die ganze Verwandtschaft und gute Freunde zu einem großen Festmahl eingeladen. Ra ist schon vorher weggefahren um die überschwänglich gefeierte Rückkehr von Meren nicht miterleben zu müssen. Meren und Ra haben Probleme miteinander, da der jüngere Bruder ihn hasst. Meren hat das gesamte Familienvermögen geerbt und sich eine mächtige Stellung am Hof des Pharaos erarbeitet. Ra meint ihm wäre alles in den Schoß gefallen. Leider kommt Ra mitten im Fest wieder und beschuldigt Meren öffentlich. Außerdem sind noch Onkel Hapu und seine Frau anwesend. Hapu will immer alle belehren und Meren glaubt, dass er seinen Vetter Djet in den Tod getrieben hat. Auch sein Vetter Sennefer mit Ehefrau Anhai sind gekommen. Sennefer ist immer hinter allen Frauen her und Anhai will sich jetzt scheiden lassen. Sie liebt Merens Bruder Ra. Anhai ist zwar keine Schönheit, aber dafür sehr geschickt im Umgang mit Geld. Sie hat es bereits geschafft jeden einzelnen der Verwandten irgendwie übers Ohr zu hauen. Mit Sennefer und Anhai ist auch Fürstin Bentanta gekommen. Sie soll wenn es nach Onkel Hapu geht Meren heiraten. Der ist aber gar nicht so begeistert. Die Beiden kennen sich schon seit Kindheitstagen und Bentantas Ehemanns ist ebenso wie Merens Ehefrau Sit-Hathor schon einige Zeit verstorben. Meren denkt nur daran wie er das Fest hinter sich bekommen kann um anschließend etwas Zeit mit seinen Töchtern verbringen zu können. Auch Iduts Verlobter Wah ist anwesend. Ein älterer ehemaliger Hofbeamter, der sich in alles einmischt und alles wissen will. Auch Kysen hat es schließlich geschafft, nachdem die Mumien vorerst in dem Geistertempel versteckt sind, zum Fest zu kommen.

Meren schafft es irgendwie das Fest hinter sich zu bekommen ohne zu sehr mit irgendeinem Verwandten aneinander zu geraten. Er zieht sich früh auf sein Zimmer zurück. Spät in der Nacht wird er von einem Tumult vor seiner Tür geweckt. Dort steht Sennefer, sein Vetter. Seine Frau Anhai ist vom Fest verschwunden und nicht mehr in ihrem Haus aufgetaucht. Im Trubel des Festes hat Sennefer gar nicht bemerkt wann und vor allem das Anhai verschwunden ist. Während sie noch diskutieren was passiert sein könnte, trifft der Gutsverwalter Kasa. Er hat eine schlechte Nachricht zu überbringen. Die Mühlsteinarbeiter haben in einem Kornspeicher die Leiche von Fürstin Anhai gefunden. Meren und Kysen machen sich auf den Weg zum Kornspeicher und besehen sich die Leiche. Sei wurde schön aufgebahrt und zurecht gelegt auf dem Korn. Die Totenstarre ist noch nicht komplett eingetreten. Der gerufene Arzt Nebamun kann keine Fremdeinwirkung feststellen. Es ist überhaupt nicht klar wie Anhai gestorben ist. Es gibt keine Prellungen und auch Gift kann ausgeschlossen werden. Trotzdem kommt Meren etwas komisch vor und er befragt nicht nur alle Landarbeiter, sondern auch seine Verwandten, die noch anwesend sind. Anhai hat so gut wie jeden Verwandten einmal bei einem Geschäft betrogen. Mit Fürstin Bentanta hatte sie erst am vergangenen Abend einen Streit beim Fest. Von Sennefer wollte sie sich scheiden lassen und mit seinem Bruder Ra zusammen kommen. Hat irgendjemand von ihnen Anhai umgebracht?

Fürst Meren versucht zunächst mit einschmeichelnden, sanften Worten die Ermittlungen zu führen. Schließlich handelt es sich bei den Verdächtigen um alte Freunde und Verwandte. Aber schnell wird klar, dass er so nicht weiter kommt. Also bedroht er sowohl seinen Bruder Ra als auch Fürstin Bentanta. Eigentlich wäre ihm lieber es wäre Fürstin Bentanta gewesen und nicht sein eigener Bruder. Doch zuzutrauen wäre es ihm ohne Weiteres. Die Lage spitzt sich zu. Einen Tag später sind die Verwandten am Teich versammelt und unterhalten sich. Sennefer spricht mit Bentanta und tut sich an ihrem Granatapfelwein gütlich. Dann kommt Meren hinzu und Sennefer steht lallend auf um weg zu gehen. Dann unterhält er sich mit Merens zukünftigen Schwager Wah und bricht plötzlich zusammen. Er hat Schüttelfrost und kann keine klaren Worte mehr äußern. Der herbeigerufene Arzt Nebamun kann nur noch feststellen, dass Sennefer vergiftet worden ist. Der Tod tritt noch vor Morgengrauen ein, nachdem Sennefer sich unter entsetzlichen Krämpfen quälen musste. Für Meren ist sofort klar, dass der Granatapfelwein vergiftet war. Also hat Bentanta Sennefer ermordet, denn sie hat den Granatapfelwein von ihrem Gut mitgebracht. Doch Bentanta schwört es nicht getan zu haben, will aber keine zusätzlichen Fragen beantworten. Da er bei Bentanta nicht weiter kommt beschließt Meren ihr die Folter anzudrohen. Zunächst glaubt Bentanta ihm nicht, doch dann macht Meren ernst. Er lässt sie in ein dunkles Loch werfen und lässt sie mit seinem Wagenlenker und einer Peitsche allein. So kriegt er Bentanta schließlich doch weich und sie gibt ihm ein Papyrusdokument. Es ist ein Brief den Djet vor seinem Tod verfasst hat. Er hatte ein Verhältnis mit Bentanta und ihre beiden Kinder sind von ihm und von ihrem bereits verstorbenen Ehemann. Wenn irgendjemand das herausgefunden hätte, wäre Bentanta ermordet worden. Außerdem schreibt Djet aber auch, dass er in Meren verliebt war und sich deswegen das Leben nehmen wird. Meren ist am Boden zerstört. Aber bedeutet das nicht, dass Bentanta Anhai wirklich umgebracht hat damit sie dieses Geheimnis nicht ausplaudern kann? Bentanta schwört, dass sie nur ihr Leben und Merens Erinnerung an die schöne Vergangenheit mit Djet bewahren wollte.

Auch über seinen Bruder Ra gibt es Neuigkeiten. In der Kneipe Zur Grünen Palme findet Meren heraus, dass sein Bruder die Nacht in der Anhai ermordet wurde mit einem Freudenmädchen verbracht hat. Ihre Großmutter ist bewandert in Kräutern und hat auch das Gift mit dem Sennefer ermordet wurde vorrätig. Doch Ra beschwört niemanden umgebracht zu haben. Kysen kann inzwischen einen Mann dingfest machen der von Prinz Parser beauftragt wurde im Geistertempel nachzuforschen was Meren und Kysen dort verstecken. Auch Prinz Parser kann gefasst werden. Doch bevor er vernommen werden kann, versucht er zu fliehen, wird überwältigt und verletzt. Er ist bewusstlos.

Schließlich spitzt sich die Lage zu als Bener mit Idut und Wah spazieren geht. Plötzlich ist Meren klar wie alles zusammen hängt und er läuft nach draußen. Wah ist über einen Baum geklettert und rennt zum Fluß um mit einem Boot zu fliehen. Bener rennt ihm hinterher, wird aber von Meren und Kysen eingeholt. Wah kann überwältigt werden, doch vorher bringt er noch Parser mit dem Stecken des Bootes um. Wah wird zu Merens Schiff gebracht. Es kommt heraus, dass Sennefer Anhai umgebracht hat. Es war aber ein Unfall. Bei dem Fest haben die Sennefer und Ahai über die alte Königin Nofretete geredet und wie schlimm ihr Tod war. Sie starb nämlich mit plötzlich auftretenden Krämpfen die sie über Tage gequält haben, bis sie schließlich starb. Man glaubte damals an eine Seuche. Doch Sennefer ist auf die gleiche Weise, nur schneller, gestorben. Jetzt ist Meren klar, dass Wah Sennefer und damals auch Nofretete vergiftet hat. Wah gibt das zu. Jetzt droht ihm ein qualvoller Tod. Doch er kann sich aus dem Zimmer auf Merens Schiff befreien, rennt nach draußen und läuft genau in den Speer eines Wachpostens. Meren ist klar, dass Wah einen Auftraggeber für den Mord an Nofretete hatte. Doch den haben sie jetzt nicht herausgefunden. Er und Kysen werden in Zukunft am Hofe des Pharao besonders vorsichtig sein müssen. Auf keinen Fall darf jemand vom unnatürlichen Tod von Wah erfahren und deswegen denken sie sich eine Unfallgeschichte für Wahs und Prinz Parsers Tod aus. Dann fahren Meren, Kysen und Merens Töchter Bener und Isis zurück nach Memphis.

 

Das Buch hat viele Kapitel und ist in einem schönen flüssigen Schreibstil geschrieben. Leider gibt es kein Glossar in dem die ägyptischen Begriffe erklärt werden. Diesen Glossar gibt es nur im ersten Buch „Der Falke des Pharaos“. Es ist auch ganz nützlich die vorherigen Bände dieser Buchserie von Lynda S. Robinson zu lesen, da die Geschichte darauf aufbaut. Da dieser Roman nicht brutal beschrieben ist, obwohl einige Personen sterben, ist er durchaus auch für Jugendliche geeignet.

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