Das Fragment
Meine Ausgabe ist ein Taschenbuch von Weltbild. Sie erschien 2009 und ist damit auch die Deutsche Erstausgabe mit 287 Seiten. Die Originalausgabe erschien 2006 unter dem Titel 1stelingen in den Niederlanden. Der Autor heißt Ton van Mourik und hat eigentlich Archäologie studiert. Seit 1990 schreibt er aber als freier Schriftsteller. Nebenbei spielt er dann noch Gitarre und komponiert seine eigenen Lieder. Das Fragment war sein größter Erfolg in den Niederlanden.
Anna van Amstels Eltern sind bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Beim Aufräumen der elterlichen Wohnung findet sie einen Brief ihres Vaters hinter einem Bild mit einem ominösen Lederumschlag. Darin befindet sich ein altes Lederblatt mit fremdländischer Schrift. Im Brief klärt ihr Vater sie über die Familiengeschichte auf. Ihr Großvater war bei der SS und eigentlich ist der Name der Familie von Arndt. Während dem zweiten Weltkrieg brachte ihr Großvater viele Juden um und gelangte auf diesem Wege auch an deren Besitztümer. Darunter war das Lederblatt. Nach dem Ende der Nazizeit wurde ihr Großvater erschossen und die Familie wanderte in die Niederlande aus. Sie änderten ihren Namen um nicht von Hinterbliebenen der Opfer aufgespürt werden zu können. Der Brief endet damit, dass ihr Vater sie auffordert herauszufinden was auf dem Fragment steht, da es etwas Wichtiges zu sein scheint.
Anna macht sich auf den Weg nach Paris und nimmt dort an einer Veranstaltung von Sprachexperten teil. Professor Frascan Barieux hält einen Vortrag über alte Sprachen. Unter den Zuhörern trifft Anna auf Milo Vlinders, der ebenfalls Sprachexperte ist und Barieux sehr gut kennt. Sie bringt beide dazu mit ihr noch etwas Trinken zu gehen und bittet sie bei diesem Treffen um Hilfe bei der Übersetzung des Dokuments. Frascan lädt Milo und Anna auf seinen außerhalb von Paris liegenden Bauernhof ein und macht sich dort sofort an die Übersetzung des Lederblattes. Das Dokument ist in aramäischer Sprache verfasst, der Sprache die auch Christus gesprochen hat. Aber leider ist es nicht vollständig. Es ist nur die eine Hälfte und jeder Satz ist nur halb vorhanden. Im Grunde versteht man nichts von dem Inhalt. Es kommen nur immer wieder die Wörter Leben und Tod vor.
Frascan beschließt einen Antiquitätenhändler aufzusuchen. Doch dieser wurde umgebracht und das Antiquitätengeschäft ist verschlossen. Vor dem Geschäft trifft er auf einen Agenten der DOGKA, eine staatliche Geheimabteilung die damit beschäftigt ist den illegalen Altertümerhandel einzudämmen. Er kann seine Absichten erklären und von da an erhalten Anna, Milo und Frascan Unterstützung von der DOGKA.
Während all das passiert trifft sich auch eine mysteriöse Bruderschaft. Sie nennen sich die Quadranten und wollen das Fragment ebenfalls in die Finger bekommen. Dafür haben sie sogar den Antiquitätenhändler umgebracht. Doch der hatte nichts in seinem Laden das mit dem Fragment zu tun hat. Das Fragment ist wichtig, da davon die Erfüllung einer alten Prophezeiung abhängt. Sie sind auch dabei etliche Reliquien die mit dem Tod Jesus Christus zu tun haben zu stehlen und an einen geheimen Ort zu bringen.
Frascan hat das Fragment in seinem Bankschließfach deponiert. Als er es abholen will, muss er feststellen, dass es gestohlen wurde. Er macht sich auf den Weg nach Rom um einen alten befreundeten Priester aufzusuchen. Vielleicht befindet sich in den nichtzugänglichen Archiven des Vatikans die fehlende Hälfte des Fragments. Doch er hat leider Pech. Dort gibt es kein Dokument das ähnlich aussieht. Dafür trifft er dort einen Priester der für die Quadranten arbeitet, weil sie ihn erpressen. Er hat einen Scan des gestohlenen Fragments. Also sind jetzt die Quadranten im Besitz von Annas Dokument.
Frascan fliegt zurück nach Paris. Dort ist inzwischen klar, dass die Quadranten die Reliquien stehlen. Sie arbeiten auf einen Machtsturz hin. Dazu wollen sie alle politischen und religiösen Systeme auf der Welt stürzen und die Macht über alles an sich reißen. Das Dokument in aramäischer Sprache muss dafür auch vernichtet werden. Ebenso wie die Reliquien die mit Jesu Tod und mit den heilig gesprochenen Menschen zu tun haben. Während Frascan nach Rom geflogen ist, wurde Anna von den Quadranten entführt. Sie wollen sie dazu zwischen die zweite Hälfte des Fragments herauszurücken. Doch Anna hat diese Hälfte ja gar nicht. Als den Quadranten das klar wird, beschließen sie nicht nur Anna umzubringen, sondern auch den Priester den sie bislang erpresst hatten. Dieser ist zurück aus Rom und hat auch keine positiven Ergebnisse gebracht. Der DOGKA gelingt es gerade noch im letzten Augenblick den Priester und Anna zu befreien.
Zusammen macht sich die Gruppe ans Werk. Sie versuchen die zweite Hälfte des Fragments und die Reliquien zu finden. Sie können den geheimen Standort der Reliquien ausmachen. Dort kommt es zu einem Zwischenfall bei dem der Führer der Quadranten ermordet wird. Damit sind die Quadranten für kurze Zeit geschwächt. Frascan erhält eine anonyme Post aus Rom von seinem befreundeten Priester. Im Umschlag befindet sich ein Scan der zweiten Hälfte. Ein todkranker Deutscher hat es dem Vatikan erst vor kurzem hinterlassen. Er arbeitete mit Annas Großvater von Arndt zusammen und konnte die zweite Hälfte an sich bringen. Daraufhin hat er Annas Großvater erschossen.
Frascan kann das Dokument jetzt endlich im Ganzen übersetzen. Es handelt von einem Juden der zu der Zeit Christi lebte. Er war todkrank und als er starb kam er an den Ort wo seine Vorfahren bereits auf ihn warteten. Doch da erschien Jesus, der gerade von den Römern ermordet worden war und sagte, dass es für einige von Ihnen noch nicht an der Zeit wäre zu sterben und dass sie zurückkehren könnten. Er selbst werde in kurzer Zeit auch zurückkehren um kurz auf der Erde zu bleiben und dann wiederzukehren und nicht mehr zu gehen. Daraufhin kehrte eine Gruppe von Menschen von den Toten zu den Lebenden zurück. Davon sollten sie Zeugnis geben.
Das Dokument ist vom Inhalt mit dem Bericht in der Bibel stimmig in dem auch von Toten die zu den Lebenden zurückkehrten die Rede ist. Das geschah zum Zeitpunkt des Todes Jesu. Die DOGKA möchte dieses übersetzte Dokument veröffentlichen und so die Quadranten stoppen. Ob es ihnen gelingt wird vom Autor offen gelassen.
Das Buch ist wirklich von Anfang an sehr spannend geschrieben und erinnerte mich sehr stark an Das Sakrileg von Dan Brown. Die Personen und Geschehnisse werden sehr detailliert wiedergegeben und damit kann man sich beim Lesen ein sehr intensives Bild von allem machen. Es gibt eigentlich nur zwei etwas brutale Stellen im Buch. Dort werden Personen umgebracht. Diese Passagen werden aber nicht sehr detailliert beschrieben. Daher kann ich das Buch für Jugendliche und Erwachsene empfehlen. Leider gibt es weder eine konkrete Auflösung des Rätsels ob die Quadranten wirklich an die Macht kommen oder nicht und auch kein wirkliches Ende des Buches. Es ist als würden etliche Seiten am Ende fehlen. Das Buch hat 21 Kapitel und eine Vorgeschichte zu dem Fragment. Jedes Kapitel ist höchstens 10 bis 20 Seiten lang. In jedem Kapitel gibt es auch noch Unterabschnitte, nämlich immer dann wenn zwischen den einzelnen Hauptpersonen in der Erzählung hin und her gesprungen wird. Dabei erfährt man auch immer mehr über die Quadranten. Mit einem schönen Ende wäre das Buch auf jeden Fall empfehlenswert. So ist es am Ende ohne die Auflösung etwas frustrierend.
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