Das Geheimnis von Sittaford
Die englische Originalausgabe erschien unter dem Titel The Sittaford Mystery. Meine deutsche Ausgabe ist eine genehmigte Lizenzausgabe des Weltbild Verlages und hat 194 Seiten. Die Autorin ist Agatha Christie. Sie wurde am 15.09.1890 in England geboren und ist besonders für ihre Hercule Poirot und Miss Marple-Kriminalfälle berühmt gewesen. Insgesamt schrieb sie 66 Kriminalromane, aber auch Kurzgeschichten und Bühnenstücke. Sogar 6 romantische Erzählungen veröffentlichte sie unter dem Pseudonym Mary Westmacott. 1971 wurde sie von Queen Elizabeth II zur Dame ernannt. Am 12.01.1976 starb sie an einem Schlaganfall.
In dem kleinen Dörfchen Sittaford, das auf einem Hügel in der Nähe der Moore und der Heide von Dartmoor liegt, geht es eigentlich sehr still zu. Doch dann kommt plötzlich Bewegung ins Dorfleben. Mrs. Willett und ihre Tochter Violet sind echte Kolonialisten und kommen aus Südafrika um einen echten beschaulichen englischen Winter zu erleben. Sittaford wurde ihnen von einer Bekanntschaft auf dem Schiff mit dem sie die Überfahrt gemacht haben empfohlen und so haben sie sich dort nach einer Bleibe umgeschaut. Sie konnten Captain Trevelyan, der sehr geldgierig ist, überzeugen ihnen sein Haus zu vermieten, während er selbst nach Exhampton in ein kleines Häuschen zieht. Trotzdem bricht aber seine Freundschaft zu Major Burnaby nicht ab, mit dem er sich jeden Dienstag und Donnerstag trifft. Entweder in Exhampton oder eben in Sittaford. Dabei bringt entweder der Captain oder auch Major Burnaby eine einfache Strecke von zehn Kilometern hinter sich.
An diesem Donnerstagabend ist Sittaford aber wegen Schneestürmen komplett von der Außenwelt abgeschlossen. Da es auch keinen Telefonanschluss gibt, beschließt der Major die Einladung der Willetts zum Abendessen anzunehmen. Neben ihm sind noch Mr. Garfield und Mr. Duke eingeladen. Und auch der junge Mr. Rycroft, mit dem sich Violet gut versteht. Nach dem Abendessen unterhält man sich zunächst angenehm. Bevor eine unfreundliche Stille eintreten kann, schlägt jemand vor, dass man doch Geister beschwören könnte. Keiner der Anwesenden glaubt an Übersinnliches und so sieht man es als Spaß an. Die Lichter werden gelöscht. Nur das Feuer im Kamin gibt noch einen leichten Schein ab. Dann setzt man sich um einen Tisch und tatsächlich fängt er an zu wackeln und hat eine Botschaft für Mr. Rycroft, die aber tatsächlich nur spaßig ist. Dann wackelt der Tisch wieder und hat eine Botschaft für Major Burnaby. Es ist Captain Trevelyan. Er ist tot und übermittelt die Botschaft, dass er ermordet wurde. Alle Anwesenden sind geschockt. Man macht das Licht wieder an und keiner spricht ein Wort. Major Burnaby zieht sich zum Fenster zurück, wo er unruhig in das unstete Winterwetter hinausblickt.
Dann beschließt er den beschwerlichen Weg nach Exhampton zu laufen um nachzusehen ob Captain Trevelyan wirklich wohlauf ist. Es ist ein Weg von ungefähr 2 Stunden und niemand hält ihn auf. Bei Trevelyans Haus reagiert niemand auf sein Klingeln. Sein Diener Evans wohnt auch in Exhampton zusammen mit seiner Frau. Doch Major Burnaby geht nicht zu ihm, sondern gleich auf die Polizeistation. Dort geht ein Constable mit ihm zum Haus. Sie gehen außen herum und finden die Scheibe zum Wohnzimmer beschädigt vor. Drinnen liegt der Captain. Er wurde mit einem Sandpolster zum Abdichten der Tür erschlagen. Es war eindeutig Mord und Schneespuren beweisen, dass der Mörder durch die Tür von draußen und nicht durch den Haupteingang herein kam.
Der gerufene Inspector Narrocott findet heraus, dass der Captain zwar geizig war, aber dafür auch sehr vermögend. Er hinterlässt seiner noch lebenden Schwester, einer Nichte und zwei Neffen jeweils 20.000 Pfund. Das wäre schon einmal ein Grund für einen Mord. Ein Neffe heißt Brian Pearson und lebt in Australien. Die Nichte wohnt in London und die Schwester in Exeter. Der zweite Neffe ist James Pearson und er war an dem Mordtag tatsächlich in Exhampton. Er wollte seinen Onkel um Geld bitten, hat es aber nicht bekommen. Nach seinen Aussagen hat er ihn verlassen und er Onkel lebte noch. Danach nahm er einen sehr frühen Zug zurück nach London. Jetzt wird er als Hauptverdächtiger verhaftet. Seine Verlobte Emily Trefusis glaubt aber an seine Unschuld und beschließt nach Exhampton zu reisen um den wahren Mörder zu finden.
In Exhampton trifft mittlerweile auch ein Journalist namens Charles Enderby ein. Er kommt um Major Burnaby 5.000 Pfund als gewonnenes Preisgeld für ein gelöstes Kreuzworträtsel zu übergeben. Der Major und Captain Trevelyan haben zusammen immer Schach gespielt und auch Kreuzworträtsel gelöst. Der Captain hatte die Angewohnheit auch immer mehrere Lösungen unter verschiedenen Namen einzusenden. So gewann er schon drei Liebesromane. Jetzt scheint Major Burnaby, der das Geld auch wirklich gut gebrauchen kann, da er in dubiose Geldgeschäfte investiert und viel Geld verloren hatte, einmal Glück gehabt zu haben. Enderby hatte ihm ein Schreiben geschickt, doch das ist anscheinend während dem Schneesturm verloren gegangen. Enderby erfährt von dem Mord und beschließt sein Glück beim Schopf zu packen und Exklusivstories zu verfassen.
Enderby trifft auf Emily Trefusis und die Beiden tun sich bei den Ermittlungen zusammen. Sie befragen alle Bewohner von Sittaford und Exhampton und Emily befragt sogar Captain Trevelyans Verwandte. Dabei erfährt sie, dass Mr. Rycroft mit der Schwester des Captains verwandt war. Doch er hat ein Alibi. Dafür bricht im Gefängnis Princtown ein Gefangener aus. Leider etwas zu spät. Der Mord ist bereits begangen. Bei den Willetts gehen auch seltsame Dinge in der Nacht vor sich. Es taucht ein starker Mann am Gartentor auf. Es ist aber nicht der Sträfling, sondern Brian Pearson, der gar nicht mehr in Australien weilt, sondern vor Monaten schon nach England zurückgekehrt ist. Er lernte die Frauen Willett auf dem Schiff kennen. Die beiden kommen gar nicht aus Südafrika, sondern aus Australien. Sie wollen ihrem Ehemann und Vater zur Flucht aus Princetown verhelfen und Brian Pearson bot sich an, den beiden Frauen zu helfen. Der entflohene Sträfling ist Mr. Willett. Doch er wird von der Polizei wieder geschnappt.
Emily Trefusis durchsucht inzwischen das Haus von Captain Tevelyan und findet dort ein zweites Paar genagelter Wanderschuhe. Warum hatte der Captain zwei Paar Wanderschuhe? Es handelt sich um Schuhe in verschiedenen Größen und auch zwei Paar Ski sind unter seinen Sachen, auch in verschiedenen Größen. Dann kommt sie auf die Lösung des Mordfalles.
Der Mörder ist Major Burnaby. Er inszenierte das Tischerücken bei den Willetts und tat so als wäre der Captain bereits ermordet worden. In Wirklichkeit war er noch gar nicht tot. Dann gab der Major vor zu Fuß nach Exhampton zu laufen. In Wirklichkeit lief er nach Hause, zog seine Ski an und legte die Strecke statt in zwei Stunden in 15 Minuten zurück. Durch den Schneesturm wurde seine Skispur überdeckt. Dann tötete er den Captain und verwüstete sein Wohnzimmer damit es wie Einbruch mit anschließendem Mord aussah. Anschließend lief er ein Stück aus Exhampton heraus und tat dann so als würde er eben erst ankommen. Dadurch hatte er ein Alibi. Und warum hat er den Captain ermordet? Er erhielt doch den Brief mit der Mitteilung über den Gewinn in Höhe von 5.000 Pfund. Da in Wirklichkeit aber Captain Tevelyan das Rätsel gelöst hatte, musste er sterben. Denn der Major war in Geldproblemen und wollte den Gewinn selbst einstreichen.
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