Das Jahr der Verschwörer Zusammenfassung

Das Jahr der Verschwörer

Meine Taschenbuchausgabe ist eine Sonderedition des Knaur Taschenbuchverlags für die Galeria Kaufhof GmbH und erschien im Mai 2009. Die vollständige Taschenbuchausgabe des Knaur Taschenbuchverlages erschien bereits im August 2006. Das Buch hat 351 Seiten inkl. Glossar und einer historischen Karte von Schwäbisch Hall. Die Autorin Ulrike Schweikert ist in Schwäbisch Hall 1966 geboren worden. Zunächst arbeitete sie als Wertpapierhändlerin, studierte dann aber Geologie und Journalismus. Später schrieb sie Fantasygeschichten. Inzwischen hat sie sich auf historische Romane festgelegt.

 

Es ist 1450 im Jahr des Herrn und wir befinden uns in Schwäbisch Hall. Der junge Salzsiedersknecht Jodokus Andreas Zeuner, kurz nur Jos genannt, muss hart arbeiten um für sich, seine Mutter und die drei jüngeren Geschwister zu sorgen. Er ist mit der Magd Sara befreundet, die auf der Burg nahe Schwäbisch Hall für die Mutter des Junkers Jörg arbeitet. Immer an den Wochenende oder spät abends treffen sie sich nahe der Burg. Als eines Tages die Mutter des Junkers stirbt, verliert Sara ihre Arbeit und kann von ihren Eltern, die einen Bauernhof bewirtschaften, als Magd in ein nahes Nonnenkloster der Zisterzienserinnen vermittelt werden. Nun sehen sich Sara und Jos nur noch am Wochenende, da Jos bis spät in die Nacht arbeiten muss. Eines Tages wird die Leiche des Edelmannes Engelhart von Morstein in einer Senke gefunden. Man hat ihn erschlagen und seine Schuhe und die Geldbörse gestohlen. Es werden zwei junge Burschen festgenommen und im Henkersturm eingesperrt. Am nächsten Morgen sind sie beide tot noch bevor ihnen der Prozess gemacht wurde.

Ein paar Tage nach diesen Ereignissen arbeitet Jos bei den Flößern um sich ein bisschen zusätzliches Geld zu verdienen, da der Salzsieder an dem Tag nicht soviel Arbeit für ihn hat. Er hilft öfter bei den Flößern aus, da sein Stefan dort arbeitet. An diesem Tag ist Stefan aber nicht da. Im Fluss entdeckt Jos ein Stück Stoff das an einem Holzstamm hängen geblieben ist. ER möchte es aus dem Wasser ziehen. Doch es ist leider nicht einfach nur ein loses Stück Stoff, sondern ein Hemd das sich verhackt hat. Als Jos es endlich frei bekommt, taucht eine Leiche auf. Als er sie aus dem Fluss ziehen kann und umdreht, erkennt er seinen Freund Stefan. Der Bader stellt Tod durch Ertrinken fest und gibt Unfalltod an. Doch die Henkerstochter Rebecca murmelt etwas davon, dass jeder ertrinken würde wenn er keine Hand mehr zum Schwimmen freihätte. Als Jos sie in der Dunkelheit noch einmal danach fragt, sagt sie, dass sie bemerkt hatte, dass Stefan Male an den Händen hatte, die auf Fesseln schließen lassen. Jos bittet Rebecca ihm die Male zu zeigen und sie machen sich zum Haus von Stefans Schwester auf, wo Stefan aufgebahrt ist. Damit geht Jos ein großes Risiko ein, denn wenn man ihn mit der Tochter des Henkers sieht, wird er unehrenhaft. Und dann würde er seine Arbeit verlieren und könnte nur noch als Kloakenreiniger, Totengräber oder Henkersknecht arbeiten. Jeder der mit einem unehrenhaften Mensch zu tun hat, wird nämlich selbst unehrenhaft. Und der Henker gehört zu dieser Sorte Mensch und damit auch seine Familie. Doch Jos möchte unbedingt herausfinden wer Stefan umgebracht hat. Immerhin weiß er dass Stefan ein guter Schwimmer war. Rebecca zeigt ihm die Male von den Fesseln an Armen und Beinen. Nach dem Ertrinken muss jemand die Fesseln wieder entfernt haben. Doch wer war das? Jos möchte das herausfinden. Doch er muss vorsichtig sein. Er findet heraus, dass Stefan abends noch außerhalb der Stadttore zu tun hatte. Aber niemand kann ihm genauere Auskunft geben. Er war mit einer Fackel und einem Seil unterwegs.

Zur gleichen Zeit verschwinden in Schwäbisch Hall die beiden Brüder von Hinke-Anna. Sie ist ein Bettlermädchen, dessen Eltern früh verstorben sind. Sie und ihre Brüder betteln seit dem um etwas zum Essen zu haben. Sie berichtet Jos, dass ein Mann in einem dunklen Umhang die beiden Brüder mitgenommen hat um ihnen Arbeit zu geben. Aber Anna durfte nicht mit. Er wollte nur kräftige Burschen und sie ist durch eine Verletzung der Hüfte behindert. Die Brüder wollen Anna aber nachholen. Sie hat inzwischen schon mehrere Tage nichts von ihnen gehört und macht sich Sorgen. Daher bittet sie Jos nach ihren Brüdern zu suchen. Mit Saras Hilfe kann Jos herausfinden, dass der Mann immer Bettelkinder einsammelt und sie aus Schwäbisch Hall herausbringt. Er war früher ein Johannitermönch und bringt die Kinder in das nahe Nonnenkloster in dem Sara arbeitet. Doch immer am nächsten Morgen sind die Kinder verschwunden. Werden sie zu Kindersoldaten gemacht um gegen eine Bande von skrupellosen Junkern zu kämpfen die Schwäbisch Hall immer näher kommen? Jos bittet Sara sich auf die Lauer zu legen. Doch dann wird sie Opfer von drei Anschlägen und verschwindet dann selbst spurlos. Und auch auf Anna wird ein Anschlag verübt. Sie hat eine schwere Kopfverletzung davon getragen und kann seitdem nicht mehr sprechen. Sara kann derweilen im Kloster die Hintermänner belauschen. Doch sie wird überrascht und verschwindet spurlos. Als Jos sie besuchen will und von dem erneuten Anschlag hört und auch von ihrem Verschwinden erfährt ist er ganz verzweifelt und geht zu dem Bauernhof ihrer Eltern. Er hofft, dass Sara aus dem Kloster geflohen ist und bei ihren Eltern Unterschlupf gesucht hat. Doch dort ist sie auch nicht. Auf dem Rückweg nach Schwäbisch Hall wird er von einer Gruppe von Soldaten aufgegriffen. Es ist Krieg und ihnen sind schon einige Bauernknechte, die sie eingezogen haben, davongelaufen. Also nehmen sie Jos kurzerhand als Ersatz. Er kämpft in der Schlacht um Ilsfeld mit. Doch die Stadt wird eingenommen. Durch eine mutige Tat von Jos wird der angreifende Markgraf am Bein verletzt. Doch als er sieht was für ein junger mutiger Bursche ihn verletzt hat, verschont er sein Leben. In der Nacht gelingt es den Männern und Jos zu fliehen. Da Jos die Männer gerettet hat, geben sie ihn frei und er kann nach Schwäbisch Hall zurückkehren.

Dort wartet bereits Rebecca. Sie beschließen zu einer Scheune, die etwas vom Kloster entfernt liegt, zu gehen und dort zu beobachten wenn der ehemalige Johannitermönch mit neuen Kindern kommt. Sie können ihm folgen. In der Scheune befindet sich ein Geheimgang zum Kloster. Sie folgenden dem Mann und der neuen Schar Kinder zu einem entlegenen Felsen. In dem Berg befindet sich hartes Salz. Die Äbtissin und der Schmied des Klosters, welcher der Sohn der Äbtissin ist, wollen anhand dieses Salzes reich werden und die Stadt Schwäbisch Hall finanziell ruinieren. Denn das Salz im Berg ist reiner als das was die Schwäbisch Haller in der Salzsiederei produzieren. Das wäre das finanzielle Aus für die Stadt die vom Salz lebt.

Rebecca und Jos gelingt es einen Jungen aus dem Berg zu retten und auch Sara finden sie dort. Sie ist zerschunden. Bei dem Rettungsversuch stirbt der Schmied. Jos und Rebecca bringen die den Jungen und Sara zurück nach Schwäbisch Hall und Jos berichtet den Schwäbisch Haller Stadträten von der Entdeckung des Salzberges und den Plänen der Klosteräbtissin. Die Stadträte beschließen den Berg zu sprengen, so dass niemand mehr an das Salz kommen kann und bringen die vorher befreiten Kinder in weit entlegene Städte. Es soll niemand von dem Berg erfahren. Nur so glauben sie den Reichtum von Schwäbisch Hall bewahren zu können. Auch Jos muss gehen. Er bekommt Geld und einen Brief damit er eine neue Lehre beginnen kann. Außerdem wird ihm versichert, dass lebenslang seine Mutter und die Geschwister versorgt werden. Sara ist inzwischen wieder gesund und begleitet Jos nach Würzburg. Der Henker taucht im Kloster auf und berührt die Äbtissin. Sie ist nun unehrenhaft und ihre einzige Möglichkeit der Schande zu entgehen ist es Gift zu nehmen. Sie wählt den Freitod.

 

Die Geschichte ist sehr spannend geschrieben und die Autorin gewährt sehr eindrucksvolle Einblicke in das Leben in dieser Zeit in Schwäbisch Hall. Man merkt sehr stark, dass sie in dieser Stadt aufgewachsen ist. Durch die ausführlichen Beschreibungen wirkt die Geschichte aus sehr glaubhaft und ergreifend. Es gibt allerdings viele Wörter die aus dieser Zeit überliefert sind, die das Lesen am Anfang etwas erschweren. Zum Glück gibt es im Anhang einen Glossar wo alle speziellen Wörter sehr gut erklärt werden. Nach ungefähr einem Drittel des Buches hat man sich dann aber auch diese Wörter gewöhnt. Die Spannung wird immer wieder neu angefacht, da die Hintermänner bis kurz vor dem Ende des Buches im Hintergrund bleiben und man sich die Erkenntnisse über sie Stückchenweise mit Jos Zeuner erarbeitet. Das Buch ist nicht zu grausam und dadurch durchaus auch für Jugendliche geeignet. Die Seiten sind nicht zu dicht bedruckt und es gibt viele Kapitel und Unterabschnitte mit deren Hilfe man sich das Lesen einteilen kann.

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