Das kleine Heinz Erhardt Buch
Es handelt sich hier um ein Minibuch das tatsächlich in jede Jacken- oder Handtasche passt. Meine Ausgabe ist bereits aus der 2. Auflage und erschien beim Wilhelm Heyne Verlag in München im Jahr 1987. Das hat 124 Seiten und die ISBN lautet 3-453-02804-X.
Das Buch beginnt mit einer Einleitung von Heinz Erhardt selbst über sein Leben. Danach folgen zu allen Lebenslagen kurze Gedichte von Heinz Erhardt und Momentaufnahmen die aus Filmen mit ihm entnommen wurden. Außerdem gibt es noch ein Quellenverzeichnis im Anhang.
Heinz Erhardt wurde am 20. Februar 1909 in Riga geboren. Von 1919 bis 1924 lebte er in Hannover und in der Wennigser Mark. In der Schule war er anscheinend nach eigenen Aussagen nicht besonders erfolgreich. Ab 1924 bis 1926 lebte er wieder in Riga, doch der Schulbesuch war immer noch nicht besser. Von 1926 bis 1928 absolvierte Heinz Erhardt ein Musikstudium in Leipzig und war dort auch Volontär in einem Musikgeschäft. Von 1928 bis 1938 war er Noten- und Klavierverkäufer in Riga im Geschäft seines Großvaters. Ab da arbeitete er als Humorist, Kabarettist, Schauspieler, Chansonnier, Schriftsteller, Dichter, Komponist und Vater.
Auszug aus seinen eigenen humoristischen Kindheitserinnerungen:
Wie ich wurde:
Ich war ein Wunderkind; denn ich konnte schon mit sechs Jahren und einem Finger „Hänschen klein“ auf dem Klavier spielen. Fürwahr erstaunlich! Auch begann ich bald Gedichte zu machen, die sich sogar ab und zu hinten reimten.
Nach diesem Einblick in Heinz Erhardt Kindheit kommen kurze Gedichte von ihm. Den Anfang machen die tierischen Gedichte: Der Kabeljau, eine Geschichte über den Kuckuck, Kleiner Vogel, Das Eichhorn, Zwei Kröten, Die Eule, Hund und Herrchen, Das Lama, Der Spatz, Die Kuh, Der Maus, Das Finkennest.
Als nächste Unterkapitel folgen Gedichte über den Mensch: Das Fräulein Mabel, Von A bis E, Chor der Müllabfuhr, Huldigung an eine Rose, Der keusche Josef oder der Heftling, Ritter Fips und ein Wochenprogramm, Ritter Fips und der Dichter, Ritter Fips und des Nachbarn Bier, Gedanken an die Ostsee, Das Eingemachte der Witwe Lehmann und die Zehnpfennig Oper.
Hier noch ein Beispiel für ein tierisches Gedicht:
Der Maus
Der Maus ihr Gatte wurd geschnappt
von einer Mausefalle,
nun war – verdammt und zugeklappt! –
er mausetot für alle.
Die Trauerrede für’n Gemahl,
sie gipfelte in dem Satze:
„Viel schneller ging’s in jeden Fall
mit Falle – als mit Katze!“
Und auch noch ein Beispiel für die menschlichen Verse:
Ritter Fips und der Dichter
Damit’s nicht hieße „Fips der Doofe“,
war meistens ein Poet am Hofe,
der musste, wollte er auch bleiben,
für seinen Herrn Gedichte schreiben;
und abends dann,
beim Kerzenscheine,
las Fips sie vor, als sei’n es seine!
Schlussfolgerung:
Das, was man so als Dichter schreibt,
vergeht entweder oder bleibt.
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