Pixi - ***Das Krippenspiel***
Finn ist mein bester Freund und wir wohnen beide im gleichen Haus – eine Tür neben der anderen Tür. Jeden Tag können wir uns gegenseitig besuchen oder uns etwas ausborgen. Wir spielen auch viel zusammen. Mama könnte schon ein Buch über unsere Abenteuer schreiben, die wir schon erlebt haben. Am besten war aber das Erlebnis mit Maria und Joseph und dem Jesuskind.
Das war damals so. ,,Mensch, ist das langweilig“, stöhnt Finn. ,,Lea, was sollen wir denn heute machen?“ Cowboy und Indianer haben wir erst gespielt!“ Plötzlich habe ich eine ganz tolle Idee. Finn ist ganz neugierig. ,,Spielen wir doch die Weihnachtsgeschichte!“ Mit Maria und Joseph und dem Jesuskind. ,,Das ist toll!“
Aber zuerst mussten wir uns verkleiden. Finn sucht den dicken Wintermantel von seinem Vater und dann findet er noch eine große Tischdecke. Außerdem wird Mama ja nichts dagegen haben, wenn wir uns die weiße Spitzentischdecke ausborgen. Und ganz schnell waren wir verkleidet. So müssen Maria und Joseph vor tausend Jahren ausgesehen haben. Finn sieht ein bißchen aus wie ein Mann aus dem Fernsehen – ich glaub der hieß John Wäyne oder so. ,,So, jetzt brauchen wir noch eine Futterkrippe,“ sagt Finn zufrieden. ,,Ich glaube der Wäschekorb ist genau richtig.“
Doch als wir so vor dem leeren Wäschekorb standen fiel uns noch das wichtigste ein. ,,Wir haben ja noch kein Jesuskind!“, sagt Finn. Aber Puppen sind doof, also überlegten wir ob wir nicht Paula nehmen sollten. ,,Mama sagt ja auch immer, ich soll mehr mit meiner kleinen Schwester spielen.“
So sind wir über den Flur ins Wohnzimmer gelaufen und zu Paulas Zimmer geschlichen. Paula schlief gerade. ,,Meinst du, wir können sie einfach so mitnehmen? So ganz ohne fragen?“ flüstert Finn. Sorgsam tragen wir Paula rüber. Ganz leise tragen wir das Baby zu Finn hinüber. Dann legen wir das ,,Jesuskind“ vorsichtig in den Wäschekorb. Nun fehlen eigentlich nur noch die drei Könige die das Jesuskind besuchen wollen. Die Weihnachtsgeschichte nachspielen macht richtig Spaß.
Plötzlich wacht Paula auf und beginnt ganz laut zu weinen. Es dauert gar nicht lange, da stehen Mama und Finns Mutter in der Tür. Sogar Jonathan ist mit dabei.
,,Oh, die drei Könige!“ sagt Finn noch und ganz plötzlich ist die Aufführung vorbei. ,,Ihr könnt doch Paula nicht einfach beim Schafen stören!“ schimpft Mama. Wir hätten fragen sollen, ob wir sie zum Spielen mitnehmen hätten dürfen. ,,So etwas blödes kann aber auch nur euch einfallen“, meint Jonathan schadenfroh.
Aber schließlich beruhigen sich die Heiligen Drei Könige noch und die Erwachsenen sind froh, dass Paula nichts passiert ist. Finn zwinkert mir zu und sagt leise ,,Keine Sorge, ich habe schon eine Idee für unser nächstes Spiel!“
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