Das Versprechen: Requiem auf den Kriminalroman Zusammenfassung

„Das Versprechen“ (1958) ist ein Kriminalroman des Schweizer Autors Friedrich Dürrenmatt. Es diente als Vorlage für das Drehbuch des Films „Es geschah am hellichten Tag“ und wurde ebenfalls von Hollywood mit Jack Nicholson in der Hauptrolle verfilmt.

Der Roman selbst beginnt mit einer Rahmenhandlung. Der Ich-Erzähler ist Autor von Krimnalromanen und hält in Chur einen Vortrag über seine Tätigkeit. An der Bar trifft er im Anschluss den ehemaligen Chef der Züricher Kantonpolizei, Dr. H.. Am nächsten Tag fahren die beiden gemeinsam nach Zürich. Auf dem Weg dorthin kommen sie an einer Tankstelle vorbei, vor der ein nach Schnaps riechender Mann sitzt, der nicht mehr ganz bei sich ist. Auf der restlichen Fahrt erzählt Dr. H. dem Erzähler die Geschichte dieses Mannes.

Dabei handelt es sich um Kommissär Matthäi, der von der Eidgenossenschaft nach Jordanien abkommandiert wurde. Kurz vor dem Flug erhält er einen Telefonanruf von einem Hausierer namens Gunten, der im kleinen Mägendorf ein totes Mädchen im Wald gefunden hat. Bei der Leiche handelt es sich um Gritli Moser, die mit einem Rasiermesser getötet wurde.

Matthäi überbringt den Eltern die traurige Nachricht und verspricht „bei seiner Seeligkeit“ den Mörder zu finden. Die beste Freundin von Gritli erzählt Matthäi von einem Riesen, der Gritli Igel geschenkt hat.

Die Bewohner von Mägendorf halten den Hausierer von Gunten für den Täter. Nach einer langen Diskussion nimmt ihn die Polizei schließlich fest. Schon vor Gritli Moser gab es zwei Mädchen, die auf die gleiche Art und Weise getötet wurden und von Gunten ist wegen zwei Sittlichkeitsdelikten vorbestraft. Alle Indizien sprechen gegen ihn. Nach einem 20-stündigen, harten Verhör gesteht er schließlich die Tat. Nachts erhängt er sich in seiner Zelle und der Fall gilt als abgeschlossen.

Auf dem Weg zum Flughafen kommt Matthäi an dem Trauerzug für Gritli Moser vorbei und ihre Mutter bedankt sich bei ihm, dass er sein Versprechen gehalten hat.

Am Flughafen sieht er lachende und winkende Kinder und beschließt umzukehren. Dr. H. kann ihn nicht wieder einstellen und er beginnt im Fall Gritli Moser auf eigene Faust wieder zu ermitteln, da er nicht glaubt, dass der Hausierer der Täter war.

In der Schule von Mägendorf nimmt er eine Zeichnung von Gritli mit, die offenbar sie selbst zeigt, wie sie von einem großen Mann einen Igel bekommt. Zudem ist ein Wagen und ein seltsames Tier mit Hörnern zu sehen. Von einem Psychiater lässt er die Zeichnung unter der Annahme, dass sie den Täter zeige, deuten. Dieser kommt zu dem Schluss, dass es sich um kein sexuell motiviertes Verbrechen handelt, sondern um einen primitiven Racheakt an Frauen.

An der Straße von Chur nach Zürich übernimmt Matthäi eine kleine Tankstelle. Bei ihm ist seine Haushälterin Heller mit ihrer kleinen Tochter Annemarie. Matthäi versucht vergebens ein kleines Mädchen aus dem Waisenhaus zu adoptieren. Dr. H. ist alarmiert und fährt zu Matthäi um eine Erklärung zu erhalten. Dieser sagt, dass ihm die Bedeutung der Zeichnung zum Teil noch unklar sei. Er wisse nur, dass das Tier mit Hörnern den Steinbock auf dem Bündner Nummernschild darstellen muss. Dr. H. versteht, dass Matthäi Annemarie als Köder benutzt und dass die Tankstelle dafür genau der richtige Ort ist. Viele Monate vergehen. Matthäi versteht sich mit dem Mädchen immer besser, er liest ihm Geschichten vor, hält sie aber immer in der Nähe des Straßenrands. Plötzlich bleibt Annemarie von der Schule fern. Matthäi findet sie auf einer Lichtung mit einem Abfallhaufen, wo sie auf „den Zauberer“ warte. In der nächsten Zeit scheint sie sich immer mehr mit dem Mann zu treffen, fehlt immer häufiger in der Schule und Matthäi entdeckt bei ihr kleine Schokoladentrüffel in Igel-Form! Er bekommt keine näheren Informationen über ihn heraus und erlaubt dem Kind sich weiterhin mit dem Zauberer zu treffen.

Ein Einsatzteam der Polizei rückt an und liegt eine ganze Woche heimlich auf der Lauer. Sie beobachten Annemarie Tag für Tag wie sie im Wald auf den Mann wartet, doch der kommt nicht. Der Staatsanwalt verliert die Kontrolle und schreit zu dem Kind herüber, auf wen es warte. Das Mädchen antwortet nicht, daraufhin werden die Polizisten so wütend, dass sie auf Annemarie einschlagen. Annemaries Mutter erscheint und die Polizisten ziehen ab. Matthäi gelingt es schließlich sich mit ihr zu einigen und die beiden bleiben bei ihm in der Tankstelle. Matthäi wartet weiter. Er trinkt und raucht immer schlimmer. Jahre vergehen, ohne, dass etwas passiert.

Eines Tages wird Dr. H. von einem Pfarrer zu einer alten sterbenden Frau ins Krankenhaus gerufen. Diese berichtet ihm von ihrer zweiten Ehe mit einem 30 Jahre jüngeren Chauffeur. Er habe die drei Mädchen inklusive Gritli Moser getötet. Die Frau habe ihrem Mann immer wieder verboten noch einmal so etwas zu tun. Beim letzten Mädchen (Annemarie) sei er aufgrund der Ermahnungen wütend geworden und losgerast. Auf dem Weg zur Tat sei er in einem Verkehrsunfall gestorben. Dr. H. erzählt Matthäi davon, doch dieser will es nicht hören und wartet weiter.

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