Der arme Heinrich: Mittelhochdeutsch / Neuhochdeutsch Zusammenfassung

Die Geschichte spielt um das Jahr 1200 im Schwabenland. Der Text ist in Mittelhochdeutsch verfasst. Heinrich ist ein junger reicher Freiherr, der sein Leben genießt. Eines Tages erkrankt er an Aussatz und alle in seiner Umgebung wenden sich von ihm ab. Der traurige Heinrich will unbedingt ein Heilmittel finden und reist nach Montpellier. Dort wird ihm aber von den Ärzten gesagt, dass ein Fall leider hoffnungslos sei. Heinrich versucht daraufhin sein Glück in Salerno, wo er einen Meister um Rat fragt. Dieser sagt, dass er tatsächlich ein Heilmittel kennt, das ihm aber nichts nützt, weil es schlicht nicht zu beschaffen sei. Heinrich drängt dennoch darauf, es zu erfahren. Schließlich sagt ihm der Meister, Heinrich bräuchte eine Jungfrau, die sich freiwillig für ihn ihr Herz bei lebendigem Leib herausschneiden lässt. Heinrich ist geschickt, denn nun ist ihm klar, dass ihm wirklich keiner helfen kann.

 

Heinrich reist zurück und findet schließlich Zuflucht bei einer armen Bauernfamilie, der er Land verpachtet hat. Sie kümmern sich um ihn und haben offenbar keine Angst vor Ansteckung. Vor allem die kleine Tochter der Familie ist ihm sehr zugetan. Sie sitzt sehr oft ganz zutraulich zu seinen Füßen und hört ihm zu, wenn er Geschichten erzählt. Eines Tagen fragt ihn die Familie, ob es denn wirklich kein Heilmittel für ihn gäbe. Heinrich gibt nach einigem Zögern zu, dass es ein Mittel gibt und nennt es. Zur Überraschung aller ist das Mädchen bereit, dieses Opfer zu bringen. Ihre Eltern und später auch Heinrich wollen es ihr ausreden, lassen sich aber überzeugen. Das Mädchen sagt, dass zum einen Heinrich als Geldgeber lebenswichtig ist für die Familie und wenn er an Aussatz stirbt, bekommen sie vielleicht einen viel geizigeren neuen Herrn. Außerdem führt das Mädchen an, dass es sich nach dem Himmelreich sehnt und durch den Märtyrer-Tod sicher dorthin gelangen wird. Heinrich dankt ihr für ihr Opfer, kleidet sie in kostbare Gewänder und reist mit ihr nach Salerno.

 

Dort sucht er den Meister auf und berichtet, dass er eine Jungfrau für das Opfer gefunden hat. Der Arzt fragt das Mädchen eindringlich, ob es wirklich aus freien Stücken zu dieser grausamen Tat bereit sei. Er zeigt ihr das Messer, mit dem er sie aufschneiden wird und warnt sie vor den Schmerzen. Das Mädchen aber lacht und schlüpft bereitwillig aus ihren Kleidern. Der Meister ist nun einverstanden und verweist Heinrich aus dem Raum. Er soll vor der Tür warten und hört schon bald das Wetzen des Messers. Der aufgeregte Heinrich findet aber ein Astloch in der Tür, wodurch er das Mädchen sehen kann. Als er ihren schönen reinen Körper sieht und an seine eigene Hässlichkeit denkt, bewegt ihn ihr Opfer so sehr, dass er seine Meinung ändert. Er ruft dem Meister zu, die Operation abzubrechen, stürmt herein und sagt, dass er das Opfer nicht annehmen kann. Das Mädchen ist empört darüber, es weint und behauptet, dass sie dem Himmelreich schon so nah gwesen sei und Heinrich alles verdorben habe. Dennoch bleibt er bei seinem Enrschluss und sie ziehen wieder in die Heimat. Unterwegs geschieht ein Wunder und Heinrich wird durch Gott vom Aussatz erlöst, als Belohnung für seinen verzicht. Anschließend werden er und das Mädchen heiraten.

Weiterlesen

Übrigens - Du kannst Liviato unterstützen,
indem du deine Bücher bei Amazon über Liviato kaufst.

Fenster schließen