Der ballspielende Hund
Die englische Originalausgabe heißt Dumb Witness und erschien 1937. Meine deutsche Ausgabe ist eine genehmigte Lizenzausgabe des Weltbild Verlages und hat 196 Seiten. Die Autorin ist Agatha Christie. Sie wurde am 15.09.1890 in England geboren und ist besonders für ihre Hercule Poirot und Miss Marple-Kriminalfälle berühmt gewesen. Insgesamt schrieb sie 66 Kriminalromane, aber auch Kurzgeschichten und Bühnenstücke. Sogar 6 romantische Erzählungen veröffentlichte sie unter dem Pseudonym Mary Westmacott. 1971 wurde sie von Queen Elizabeth II zur Dame ernannt. Am 12.01.1976 starb sie an einem Schlaganfall.
Hercule Poirot erhält einen mysteriösen Brief von Miss Emily Arundell, die in dem kleinen Städtchen Basing wohnt. Seltsam ist vor allem, dass der Brief bereits vor zwei Monaten geschrieben und erst jetzt abgeschickt worden ist. Miss Arundell erklärt in dem Brief, dass es seltsame Ereignisse in ihrem Haus gab. Sie stürzte von der Treppe und allgemein wurde angenommen, dass der Spielball ihres Terriers Bob daran schuld war. Bob macht es Spaß den Ball die Treppe hinaufzutragen und dann herunterkullern zu lassen um ihn sich wieder zu holen und von vorne zu beginnen. Doch Miss Arundell ist sich sicher, dass Bob unschuldig ist.
Poirot und Captain Hastings begeben sich nach Basing um den Fall zu untersuchen. Dort erfahren sie aber, dass Miss Arundell nur zwei Wochen nach dem Sturz, also schon vor zwei Monaten kurz nach dem Schreiben des Briefes unter scheinbar natürlichen Umständen gestorben ist. Poirot glaubt aber sofort an Mord. Er untersucht zuerst den geheimnisvollen Sturz. An der Treppe entdeckt er einen Nagel an dem noch ein Stück Bindfaden hängt. Anscheinend hat jemand versucht Miss Arundell zu Fall zu bringen damit sie die Treppe hinunter stürzt. Der Mörder konnte nicht ahnen, dass sie den Sturz überleben könnte, was sie aber tat. Miss Arundell erfuhr, dass Bob an dem Abend des Sturzes gar nicht im Haus war. Also kann sein Ball nur von jemand anderem oben an der Treppe abgelegt worden sein. Daher änderte sie ihr Testament und enterbte ihre Verwandten. Ihr ganzes beachtliches Vermögen hinterließ sie ihrer Gesellschafterin Miss Lawson. Zu dem Zeitpunkt des Sturzes waren ihre Verwandten Mrs. Tanios mit Ehemann Dr. Tanios und die Geschwister Theresa und Charles Arundell im Haus anwesend. Alle sind für Poirot verdächtig und werden interviewt. Auch die Gesellschafterin könnte die Täterin gewesen sein. Und dann gibt es noch Dr. Donaldson, der mit Theresa verlobt ist. Als Poirot Miss Lawson befragt erfährt er, dass zwei Tage vor Miss Arundells Tod eine Seance abgehalten wurden. Dabei sah es so aus als würde sich ein Geist um Miss Arundells Kopf materialisieren. Ein grüner Nebel erschien, der anscheinend aus ihrem Mund kam. Poirot und Hastings können in Erfahrungen bringen, dass Arsen aus dem Gärtnerhäuschen entwendet wurde. Außerdem gab es von Dr. Tanios ein Rezept für seine Frau über Chloral, ein Schlafmittel das bei übermäßigem Gebrauch lebensgefährlich sein kann. Miss Arundell hat auf Anraten ihrer Gesellschafterin Leberkapseln genommen, die aber laut Aussage des Arztes nicht schädlich waren. Miss Arundell war anscheinend seit Jahren an Gelbsucht erkrankt. Miss Lawson sagt auch, dass sie in einer Nacht eine Person auf der Treppe durch ihren Zimmerspiegel gesehen hat. Anscheinend wurde zu der Zeit der Nagel in die Treppe geschlagen. Die Person trug einen Morgenmantel und eine Brosche mit den Initialen TA. War Theresa Arundell die Mörderin?
Mit der Zeit werden die Verwandten von Miss Arundell durch die Befragung durch Poirot unruhig. Jeder verdächtigt jeden. Charles und Theresa können beide gut das Geld gebrauchen und hatten auch schon mit dem Erbe gerechnet. Charles hatte sogar seine Tante Emily Arundell bedroht um früher an das Geld zu kommen. Auch Bella Tanios könnte das Geld gut gebrauchen, da ihr Eheman Dr. Tanios ihr Erbe durchgebracht hatte. Es scheint so als hätte Bella Tanios Angst vor ihrem Mann. Hercule Poirot befürchtet, dass es bald zu einem neuen Mord kommen könnte und bring Bella Tanios in Sicherheit. Schließlich übergibt er ihr Aufzeichnungen und bittet sie darüber nachzudenken, ob seine Vermutungen stimmen. Sie ruft später an und stimmt diesen Vermutungen zu. Am nächsten Morgen will sie ihm Beweise übergeben. Doch am Morgen kommt der Anruf, dass Mrs. Tanios tot in ihrem Hotelzimmer gefunden wurde. Anscheinend hat sie zuviel Schlafmittel genommen. Oder hat ihr Mann sie gefunden und umgebracht?
Hercule Poirot bittet zur großen Auflösung und erklärt, dass tatsächlich jeder ein Motiv gehabt hätte. Doch einen wirklichen Grund hatte nur Bella Tanios. Sie wollte sich ihres Mannes entledigen und gleichzeitig das Geld ihrer Tante haben. Darum versuchte sie erst die Tante mittels der Schnur an der Treppe umzubringen. Man hätte ja Bob und seinem Ball die Schuld gegeben. Miss Lawson sah die Person mit den Initialen TA im Spiegel. In Wirklichkeit lauteten die Buchstaben AT, Annabell Tanios. Danach füllte Mrs. Tanios Phosphor in eine Leberkapsel ihrer Tante. Phosphor hat Auswirkungen wie eine Lebertrophie und man entwickelt einen phosphoreszierten Atem nach der Einnahme. Das war der grünliche Nebel, der aus Miss Arundells Mund zwei Tage vor ihrem Tod strömte. Mrs. Tanios selbst nahm sich das Leben mit dem besorgten Chloral, mit dem sie eigentlich ihren Ehemann töten wollte. Miss Lawson hatte sie bis dahin schon überredet das Erbe mit ihr zu teilen.
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