Das Leben des Etzel Andergast, einem sechzehnjährigen Gymnasialschüler, ist durch das Verhältnis zu seinem autoritären Vater, Wolfgang von Andergast, bestimmt. Herr von Andergast ist Oberstaatsanwalt und versteht sich seine Umwelt und die Beziehungen zu seinen Mitmenschen auf das schärfste zu kontrollieren und nach bestimmten Regeln ablaufen zu lassen. Z.B. ist es der Großmutter und dem Hausmädchen untersagt über die Exfrau von Herrn von Andergast zu sprechen und auch der Sohn darf ihn bezüglich dieses Themas nicht fragen.Etzel erfährt, dass ein gewisser Peter Paul Maurizius, Herrn von Andergast dazu bewegen möchte, dass sein Sohn Leonard Maurizius (der schon seit 18 Jahren im Zuchthaus sitzt, weil er angeblich einen Mord an seiner Frau begangen haben soll), vom Herrn von Angergast begnadigt werden soll (dieser war es auch der ihn vor 18 Jahren hinter Gitter gebracht hat). Herr von Andergast sieht dazu jedoch keinen Grund, da er das Urteil nach wie vor für unanfechtbar hält. Etzel der von dieser Geschichte mitgerissen wird und ahnt das mit der Verurteilung des Maurizius ein Unrecht begangen wurde, entwickelt eine Freundschaf zu Peter Paul Maurizius, der ihm die ganze Geschichte teilweise erzählt. Leonard Maurizius, der Dozent für Kunstgeschichte war, heiratete eine ältere Frau namens Elli Jahn, verliebte sich aber danach in ihre jüngere Schwester Anna Jahn. In einer Nacht kam es zu einem Schuss, der Elli tödlich erwischte und Leonard wurde vor allem durch die Aussage seines Freunds Waremme als Täter für schuldig erklärt. Maurizius beteuert aber seine Unschuld und legte auch nie ein Geständnis ab. Etzel fährt, da er die Unschuld von Maurizius beweisen möchte, nach Berlin (nachdem er sich von seiner Großmutter Geld geliehen hat und ohne seinen Vater um Erlaubnis zu fragen) wo er Warschauer ausfindig machen möchte, um von diesem ein Geständnis zu hören. Der Vater (zutiefst erzürnt das seine Machtstrukturen nicht richtig funktioniert haben und das er Etzel nicht richtig einschätzen konnte) beginnt den Fall Maurizius noch einmal zu untersuchen und studiert die alten Prozessakten.In Berlin gelingt es Etzel durch Verstellungskunst und List, sich bei Waremme einzuschmeicheln und sich von ihm in Englisch unterrichten zu lassen. Etzel (getarnt unter dem Namen Edgar Mohl) enthüllt warum er zu Waremme-Warschauer gekommen ist und was er von diesem hören möchte. Warschauer erzählt ihm zunächst aber seine Lebensgeschichte, die auch von Verstellungskunst und Leib geprägt war, seine Reise nach Amerika sowie seine Identitätswechsel von Warschauer zu Waremme und wieder zu Warschauer.Herr von Andergast entdeckt kleine Fehler in den Prozessakten und beschließt, keinen offiziellen, sondern einen rein privaten Besuch bei dem Häftling Maurizius im Zuchthaus zu machen. Dieser erzählt ihm die Geschichte aus seiner Perspektive, jedoch lassen sich keine genauen psychologischen Charaktereinschätzungen aufdecken, da die Beteiligten oftmals selber nicht genau wussten was so wollen (Anna Jahn liebt eigentlich Leonard, aber empfindet auch etwas für Warremma, Leonard beschließt bei seiner Frau zu bleiben, doch am nächsten Tag möchte er mit Anna Jahn vor seiner Frau flüchten kurz bevor die Frau erschossen wird usw.).Herr von Andergast erkennt was er für einen Fehler begangen hat und das der die Charakterkonstellation viel zu eindimensional wahrgenommen hat.Etzel bringt Warschauer dazu das dieser gesteht, dass er im Gerichtssaal gelogen hat, und nicht Maurizius der Mörder der Elli ist, sondern die Schwester Anna Jahn.Herrn von Andergast lässt will sich zwar nicht dazu überreden lassen das Urteil anzufechten, aber er ist einer Begnadigung des Maurizius positiv gesinnt. Maurizius wird aus dem Zuchthaus entlassen und nimmt die Bewährung des Urteils an. Etzel und Herrn von Angergast haben eine Auseinandersetzung über die Rechtschaffenheit im Falle Maurizius (Herr von Angergast erscheint mit allerlei logischen Begründungen warum eine Wideraufnahme des Prozesses nicht möglich sei). Etzel wird durch die Argumente seines Vaters wütend, sperrt sich in sein Zimmer ein und zertrümmert alle Fensterscheiben und Spiegel, weshalb er blutüberströmt ins Krankenhaus gebracht werden muss.
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