Der Geschmack von Apfelkernen Zusammenfassung

Katharina Hagener lebt als freie Autorin in Hamburg. In ihrem 2008 erschienenen Roman „Der Geschmack von Apfelkernen“ beschreibt sie wie eine junge Frau nach dem Tod ihrer Großmutter in deren Haus zurückkehrt und sich an ihre Kindheitserlebnisse dort erinnert.

Iris ist Bibliothekarin und kommt nach Jahren in England nach Bootshaven zurück. Berta, ihre Großmutter, die die letzten Jahren ihres Lebens stark geistig verwirrt vor sich hindämmerte, ist gestorben Sie vermachte Iris das Haus.

Das Haus der Oma weckt in der jungen Frau viele Erinnerungen, auch an die zunehmende geistige Verwirrung ihrer Oma Berta. Zur Beerdigung kommen die drei Töchter von Berta wieder zusammen. Bertas Mann, Hinnerk ruht schon seit ein paar Jahren auf dem Friedhof . Das Paar hatte drei Töchter: Harriet, Inga und Christa und zwei Enkeltöchter. Christa lebt mit ihrem Mann in Süddeutschland und ist Iris Mutter.

Inga ist zwei Jahre älter als Christa. Schon als Baby gibt sie jeden, der sie streichelt, einen Stromschlag. Hinnerk, ihr Vater ärgert sich, dass durch die Strömschläge sein Radioempfang gestört wird. Inga verlässt das Grundstück kaum, während Christa mit Hinnerk Radtouren unternimmt. Mit Mitte 50 ist Inga, die als Fotografin arbeitet, schöner als manche 26 Jährige und unverheiratet.

Christa war die Lieblingstochter vom Großvater Hinnerk. Harriet, die ihre uneheliche Tochter Rosemarie als 15 jährige durch einen Unfall verliert, ist stark spirituell orientiert und wird nach Rosemaries Tod Baghwan Anhängerin. Von Rosemaries Vater erfährt man, dass er sich bei den ersten Anzeichen Harriets Schwangerschaft aus dem Staub gemacht hat.

Der Garten Bertas ist eine eigene Welt und steckt für Iris voller Erinnerungen. Da gibt es zum Beispiel Johannesbeerbüsche, die über Nacht weiße Johannesbeeren hervorbringen, „konservierte Tränen“ und Apfelbäume, die auf emotionale Ereignisse in der Familie sensibel reagieren.

Iris erfährt eine ganze Menge über ihre Familie, als sie ein paar Tage in dem Haus der Großmutter verbringt. Sie trägt alte Kleider, die sie in den Schränken findet, sie erinnert sich an die Freundinnen, mit denen sie im Garten gespielt hat. Mira, die Freundin ihrer Cousine Rosemarie trug immer nur Schwarz und aß nur schwarze Lebensmittel. Den kleineren Bruder Miras, Max, nahm Inga nur am Rande wahr.

Sie lernt ihn nun aber kennen und zwischen den beiden entwickelt sich eine zarte Liebesgeschichte. Max ist Anwalt und langweilt sich in Bootshaven. Er trinkt nachts auf er Friedhof Wein, um ein wenig Abwechslung in seinen Alltag zu bringen, ansonsten geht er joggen, obwohl er es nicht mag und spielt Tennis mit einem Kollegen.

Max trifft Inga mehrmals beim Baden im See und hilft ihr, das Hühnerhaus neu zu streichen. Iris entdeckt eine Aufschrift „Nazi“ am Hühnerhaus. Sie macht sich Gedanken darüber, ob Hinnerk vielleicht ein Nazi war. Max hilft ihr, die Inschrift zu übermalen. Max malt mehrmals Ingas Namen an die Wand, übermalt es später aber. Von Hinnerk erfährt man, dass er Gedichte geschrieben hat und sehr intelligent war, später genervt über den geistigen Zerfall von Berta.

Iris lernt auch den Nachbarn ihrer Großmutter, Herrn Lexow näher kennen, der ihr gesteht, dass er der Vater ihrer Tante Inga sei und sein Herz immer Berta gehört hat. Er hatte eine Liebesnacht mit einem der beiden Mädchen - Berta hatte noch eine Schwester, Anna- die kurz danach im Alter von 16 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung starb. Sie war unsterblich in ihren Lehrer Herrn Lexow verliebt….15 Jahre später, so erfährt Iris, wird er einmalig zum Liebhaber von Berta, die von ihm ein Kind, nämlich Inga empfängt.

Iris setzt sich nun auch mit dem Tod ihrer Cousine Rosemarie auseinander. Sie erinnert sich an Spiele, die sie gemeinsam mit Mira gespielt haben und an nächtliche Gespräche mit dem Mädchen. Inga lernte damals einen Tankwart kennen, der allerdings viele Jahre jünger war. Sein Name war Peter Klaasen, er jobbte am Wochenende an der Tankstelle. Als Harriet bei einem Besuch des jungen Mannes vorschlug, Rosemarie und Mira Nachhilfe zu geben, willigte er ein. Die fast 16 jährige Rosemarie verliebte sich in den liebenswürdigen jungen Mann. Die Liebesbeziehung endete aber tragisch, da Inga beobachtete, dass Rosemarie Peter geküsst hat. Erst da begriff sie, wie sehr sie selbst ihn liebte.

Inga brauchte Zeit, über die Geschichte nachzudenken. Mira aber fuhr damals zu Peter und behauptete, Inga würde niemanden mehr verachten als den Verführer seiner minderjährigen Nachhilfeschülerinnen. Mira verführte Peter in dieser Situation und wurde schwanger. Der junge Mann verschwand über Nacht und nahm eine Stelle in Wuppertal an. Kurz darauf stürzte Rosemarie, die nachts mit Mira auf einem Apfelbaum plauderte, vom Dach des brüchigen Wintergartens und starb. Mira hatte eine Abtreibung vornehmen lassen.

Inga blieb eine Weile bei Harriet, um ihr Trost zu spenden, Berta kam in ein Altenheim.Inga quält sich mit Fragen, denn Rosemarie hatte versucht, sie in der Nacht ihres Unfalls zu wecken. Sie fragt sich, was Rosemarie ihr sagen wollte. Inga weiß noch nicht, was sie mit dem Haus machen soll und ob sie es behält. Sie lädt Max zum Abendessen ein und schläft mit ihm unter dem Apfelbaum. Am nächsten Tag sind die Äpfel reif, obwohl es erst Juni ist. Inga und Max kochen Äpfel ein.

Der Roman endet mit einem Epilog. Inga lebt in Bertas Haus und hat einen Sohn. Sie hat Max geheiratet, und mit Mira wieder Kontakt. Die beiden sprechen nie über Rosemarie.

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