Hauptfigur ist Rosemarie Hirte, Anfang fünfzig, Versicherungsangestellte und unverheiratet. Rosemarie ist frustriert, dass sie immer noch ledig ist, eine wirklich erfüllende Beziehung hatte sie noch nie. In jungen Jahren war sie eher der burschikose Kumpeltyp, erst spät entdeckte sie ihre Weiblichkeit, möglicherweise, wie sie fürchtet, zu spät. Zuhause hat sie nur einen Kanarienvogel, ihre einzige richtige Freundin ist die lebenslustige Beate, die mit ihr zur Schule ging. Bei einer Autorenlesung, zu der Beate sie überredet, verliebt sich Rosemarie überraschen in den etwas jüngeren Autor. Rainer Witold Engstern ist Lehrer und nebenbei Schriftsteller und Rosemarie entbrennt sofort in Flammen für ihn. Da sie weiß, dass sie nicht mehr viele Chancen im Leben bekommen wird, vielleicht gar keine mehr, steht für sie fest: Sie muss Rainer, oder vielmehr "Witold", wie sie ihn für sich nennt, für sich gewinnen. Im Telefonbuch findet sie seine Adresse heraus und fährt heimlich hin, um ihn zu sehen. Regelmäßig treibt sie sich an seinem Haus herum und erhascht abends im Dunkeln einen Blick auf ihn durch das Fenster. Anzusprechen wagt sie ihn nicht, sondern wartet auf eine günstige Gelegenheit. Sie erfährt, dass er verheiratet ist, es sieht ihr aber nicht nach einer glücklichen Ehe aus. EInes Abend beobachtete sie die beiden wieder durch das Fenster, als es zu einem Streit zwischen den Eheleuten kommt. Witolds Frau ist offenbar stark alkoholisiert und macht ihm Vorwürfe, es kommt zu immer heftigeren Wortwechseln und plötzlich zieht sie eine Pistole. Witold entreißt ihr die Waffe, aber als seine Frau schreit, dass seine Bücher nur gedruckt wurden, weil sie mit dem Verleger eine Affäre hatte, drückt er im Affekt ab. Ohne nachzudenken stürmt Rosemarie ins Haus und gibt sich als zufällige Zeugin aus. Ihr einziger Gedanke ist, dass sie Witold nun vor dem Gefängnis bewahren muss, denn dann wäre zwischen ihnen alles vorbei, bevor es überhaupt begonnen hat. Als seine Frau sich noch einmal regt, erschießt Rosemarie sie spontan endgültig. Sie gibt dem fassungslosen Witold, der sich eigentlich der Polizei stellen will, Alkohol zu trinken. Rosemarie redet ihm ein, dass er sich nicht stellen darf, richtet alles wie den Tatort eines Raubüberfalls her und nimmt die Pistole mit sich. Anschließend läuft sie davon, ruft von einer Zelle aus die Polizei. Ein paar Tage später treffen sich Witold und Rosemarie, um über alles zu reden. Anscheinend hat die Polizei die Theorie vom Überfall geglaubt. Witold ist Rosemarie dankbar für ihr Eingreifen, allerdings auch verwirrt darüber, zumal er wegen des Alkohols nicht mehr alles von dem Abend weiß. Rosemarie würde ihn gern öfter sehen, Witold fürchtet aber, dass die Polizei, die ihn noch beobachtet, wissen will, woher sie sich kennen. Schließelich sucht die Polizei auch immer noch nach der anonymen Anruferin. Da kommt Rosemarie eine Idee: Beate, die Witold flüchtig von Lesungen her kennt, soll sie offiziell miteinander bekannt machen. Sie verabreden sich am Wochenende auf einem Volksfest über den Weg zu laufen, Witold mit einem Freund und Rosemarie mit Beate. So geschieht es auch und Rosemarie freut sich zunächst. Dann aber stellt sie missmutig fest, dass Beate Witold die ganze Zeit in Beschlag nimmt. Sie flirtet heftig mit ihm und er scheint nicht abgeneigt zu sein. Zu allem Überfluss macht sich im gegenzug Witolds Freund Ernst ein wenig an Rosemarie heran, an dem sie aber gar kein Interesse hat. Sie bereut inzwischen, Beate hineingezogen zu haben. Auf dem Nachhauseweg schwärmt Beate von Witold, ohne etwas von den Gefühlen ihrer Freundin zu ahnen. Rosemarie beschattet ihre Freundin in der nächsten Zeit und alles scheint auf eine Affäre zwischen ihr und Witold hinzudeuten. Mal steht ihr Wagen vor seiner Tür, mal der seine vor ihrer. In ihrem Wahn sieht Rosemarie nur eine Möglichkeit: Beate muss sterben, damit Witold ihr gehört. Sie hat zwar starke Gewissensbisse, aber ihr Liebesglück ist ihr wichtiger. Sie verabredet sich mit Beate zum Picknick, fährt in den Wald und klettert mit ihrer Freundin auf einen einsamen Hochsitz. Die schwindeklfreie Beate, die sich gern mutiog zeigt, geht bis an den Rand, wo Rosemarie sie schließlich hinunterstößt. Beate ist auf der Stelle tot und Rosemarie verschwindet. Zuhause bereut sie ihre Tat und fühlt sich elend. Beates gerade erwachsene Tochter ruft bei ihr an und fragt nach, Rosemarie gibt sich unwissend. Schließlich wird die Leiche gefunden.Beim Gespräch mit Witold bekommt Rosemarie aber einen Schock: Es stellt sich heraus, dass er gar nicht mit Beate zusammen war, sondern mit deren junger Tochter. Rosemarie ist verzweifelt, weil sie Beate umsonst umgebracht hat, verbirgt es aber vor dem ahnungslosen Witold. Der Polizei ist einiges unklar: Die beiden Sektgläser deuten darauf hin, dass Beate sich mit jemandem getroffen hat, man schließt ein Verbrechen nicht aus. Rosemarie gibt den Tipp, dass Beates verheirateter Geliebter dahinterstecken könnte. Der ahnt nach der Befragung, dass Rosemarie ihn erwähnt hat und warnt sie vor solchen Lügen. Rosemaries einziger Trost ist, dass Witolds Beziehung zu Beates Tochter Vivien bald schon zu bröckeln beginnt wegen des Altersunterschiedes. Zur Ablenkung macht Witold einen mehrtägigen Wanderausflug mit dem befreundeten Ehepaar Scarlett und Ernst, seiner jungen Lehrerkollegin Kitty und lädt auch Rosemarie dazu ein, um Beates Verlust zu verarbeiten. Kitty entpuppt sich als sehr sympathisch, Scarlett allerdings hatte früher eine Affäre mit Witold und flirtet wiede rmit ihm. Da Rosemarie in ihr eine neue Konkurrentin sieht, tötet sie sie mit einem Föhn, den sie in ihre Badewanne wirft. Es wird als Unfall anerkannt. Das Ende:Eines Abends kommt ein Polizist bei Rosemarie vorbei. Er verwickelt sie in eine Befragung und Rosemarie wird immer unsicherer. Schließelich will er ihre Sektgläser sehen und als eines fehlt ist ihm klar, dass Rosemarie den Mord von Beate inszeniert hat. Ohne zu überlegen greift Rosemarie nach der Pistole, die sie noch seit dem Tod von Witolds Frau bei sich versteckt hat, und erschießt den Polizisten. Verzweifelt ruft sie Witold an und drängt ihn, herzukommen. Als er da ist, behauptete sie, der Polizist habe ihn für den Mörder von Beate gehalten und sie habe ihn retten wollen. Erst jetzt erfährt Witold, dass sie ihn schon lange liebt. Notgedrungen hilft er Rosemarie bei der Beseitigung der Leiche. Sie bringen den toten Polizisten und seinen Wagen zu einem Steinbruch, Witold will zum Abgrund fahren und rechtzeitig rausspringen. Er schafft es aber nicht und stüzt mit in die Tiefe. Witold überlebt schwerverletzt, bleibt aber auch nach der Genesung im Wachkoma. Im Nachhien wird er für die Morde verantwortlich gemacht und Rosemarie kommt davon. Sie besucht Witold regelmäßig im Heim und fährt ihn spazieren. Sie weiß nicht, ob er sie noch erkennt, erzählt ihm aber manchmal, dass sie ihn sehr geliebt hat.
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