Der Kindersammler Zusammenfassung

Anne und ihr Mann Harald erleben den Albtraum aller Eltern: Während eines Toskana-Urlaubs verschwindet ihr Kind beim Spielen spurlos, und sie müssen zwei Wochen später unverrichteter Dinge nach Hause fahren. Zehn Jahre danach kehrt Anne an den Ort des Geschehens zurück, um herauszufinden, was damals passiert ist. In einem einsamen Tal kauft sie eine romantische Wassermühle von einem ihr sehr sympathischen Deutschen. Der Mann fasziniert sie, und sie vertraut ihm bereits nach kurzer Zeit blind. Sie weiß nicht, dass dieser charmante und freundliche Mann ein Massenmörder ist, der sowohl in Deutschland als auch in Italien mehrere Kinder getötet hat und sich seit Jahren unbehelligt in den toskanischen Bergen versteckt hält.

Bereits zu Beginn wird man mit dem ersten Mord konfrontiert. Die Beschreibung der Tat an sich ist nicht brutal oder detailliert beschrieben. Es wird auch nur die "Vorbereitung" erwähnt, die Tat selber dann nicht mehr. Aber man kann es sich genau vorstellen. Mittlerweile liest man ja ständig etwas in Zeitungen über Kindermord und genau diese Sachen gehen einem dann beim Lesen dieses Buches durch den Kopf. Man benötigt keine ausführlichen Beschreibungen, das wäre wirklich zu viel und würde einen wahrscheinlich noch stärker mitnehmen als sowieso schon.Im weiteren Verlauf des Buches werden verschiedene Personen näher beleuchtet. Insgesamt über einen Zeitraum von 30 Jahren. Man erfährt viel von der Kindheit des Mörders und den eventuellen Motiven, warum es zu diesen Taten kommt. Die ist jedoch ein Punkt, der für mich nicht ganz nachvollziehbar ist. Eine schwere Kindheit hin oder her, aber es wird nichts Gravierendes beschrieben, was sowas auslösen könnte.Dann kommen viele Seiten, in denen es um das Kennenlernen von Alfred und Anne geht. Die beiden verstehen sich bereits nach kurzer Zeit super und sie vertraut ihm voll und ganz. Es dauert lange und ist teilweise auch etwas langatmig, bis Anne erfährt, wen sie da wirklich kennen gelernt hat. Nämlich den Mörder ihres Sohnes. Es gibt vorher einige Hinweise darauf, die sie aber nicht beachtet oder nicht beachten will und man möchte am liebsten schreien: "Das muss sie doch jetzt checken, das gibt's ja gar nicht." Wie gesagt, stellenweise sehr langatmig und einige Passagen hätten auch ganz gestrichen werden können, da sie rein gar nichts mit der Geschichte und den Charakteren zu tun haben. Da wird das Buch teilweise künstlich in die Länge gezogen. Aber im Endeffekt kann man da drüber hinweg sehen, weil es wirklich spannend ist.Dieses Buch ist in psychologischer Hinsicht wirklich gut geschrieben. Man mag es gar nicht mehr aus der Hand legen. Es kommen immer wieder Fakten hinzu, mit denen man so nicht gerechnet hätte (gehe ich jetzt nicht näher drauf ein, wäre ja schade für die, die noch lesen wollen).Allerdings ist es wohl nicht für alle Gemüter geeignet. Mich hat das Buch schon arg mitgenommen, wird man doch ständig daran erinnert, dass sowas in der Realität wirklich ständig passiert und solche Kreaturen um uns herum existieren. Eltern, die dieses Buch lesen, werden sich wahrscheinlich noch intensiver damit auseinander setzen.

Weiterlesen

Übrigens - Du kannst Liviato unterstützen,
indem du deine Bücher bei Amazon über Liviato kaufst.

Fenster schließen