„Der Richter und sein Henker“ (1950/51) des Schweizer Schriftstellers Friedrich Dürrenmatt ist Kriminalroman und dessen Kritik in einem, denn die Ermittlungen sind von Anfang an falsch. Gleichzeitig handelt es sich aber auch um eine faszinierende Charakterstudie.
Der alte Kriminalkommissar Hans Bärlach lebt in Bern. Als sein bester Mitarbeiter, Ulrich Scmhied, erschossen auf einer Landstraße vor Twann erschossen aufgefunden wird, lässt er die Ermittlungen hauptsächlich von seinem Assistenten Tschanz durchführen, da Bärlach selbst zu krank ist.
Doch bei der Sache gibt es einen Haken: Tschanz ist selbst der Mörder. Daher versucht er den Lobbyisten Gastmann in Verdacht zu bringen. Dadurch gerät die Polizei in Schwierigkeiten, da Gastmann Freunde in der Politik hat.
Bärlach und Tschanz besuchen Gastmann, dabei wird Bärlach von dessen riesigem Hund angefallen. Tschanz erschießt das Tier. Doch was dieser nicht weiß, ist, dass Bärlach der Ganze nur inszeniert hat um an die Kugel aus Tschanz' Dienstwaffe zu kommen.
Bärlach und Gastmann kennen sich nämlich seit vielen Jahren. Einst wettete Gastmann, dass er ein Verbrechen begehen werde, dass Bärlach ihm nicht nachweisen könne. Er tötete daraufhin einen Unschuldigen und ließ es wie einen Selbstmord aussehen. Beide machten Karriere: Bärlach bei der Polizei und Gastmann als Verbrecher, doch Bärlach jagte Gastmann weiter hinterher, der ihm stets einen Schritt voraus zu sein schien.
Um ihn endgültig zu erwischen hat Bärlach seinen besten Mann, Schmied, auf Gastmann angesetzt. Was ja erfolglos endete. Tschanz weiß nicht, dass Bärlach ihn nun auf Gastmann loslässt. Er versucht einfach nur seinen eigenen Mord zu vertuschen und eben einen alternativen Täter zu finden. Dadurch könnte er in Schmieds Fußstapfen treten. Tschanz wird so aber immer mehr zur Marionette. Bärlach warnt Gastmann, er werde ihm einen Henker schicken. Gleichzeitig sagt er Tschanz, dass er keine weiteren Ermittlungen im Fall Gastmann wünsche. Tschanz ist daraufhin verzweifelt und zu allem bereit. Er geht zu Gastmann und nach einem Gerangel, erschießt Tschanz schließlich Gastmann und seine zwei Diener. Bärlach konnte Gastmann also endlich richten, jedoch leider nicht für ein Verbrechen, dass dieser wirklich begangen hatte, sondern für ein anderes, mit dem er eigentlich nichts zu tun hatte.
Schließlich findet Bärlach heraus, dass Tschanz Schmieds Mörder ist und enttarnt ihn bei einem großen Essen bei sich zuhause. Tschanz gibt in seiner Verzweiflung alles zu und Bärlach wirft ihn hinaus. Am nächsten Tag findet man ihn tot in einem von einem Zug erfassten Auto.
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