Der Scherz: Roman Zusammenfassung

Der Prager Student Ludvik gerät durch einen Scherz – daher der Titel des Buches - in die Mühlen kommunistischer Verfolgung. Seine Verurteilung durch die Vollversammlung seiner Kommilitonen beinhaltet den Verlust seines Studienplatzes. Er interpretiert dies lange Zeit als Missverständnis. Er hat sich einen Scherz erlaubt, der den Trägern des kommunistischen Systems einfach zu hoch ist, deshalb darf er sein Studium nicht fortsetzen und wird aus der Partei ausgeschlossen.Bei einem Strafbataillon muss er die Militärzeit ableisten. Die „Schwarzen“ arbeiten unter militärischem Drill im Kohlebergwerk. Als gläubiger Kommunist geht er davon aus, dass alle anderen im Gegensatz zu ihm zurecht verurteilt sind. Deshalb grenzt er sich anfangs von seinen Kameraden ab. Erst nach und nach wird ihm bewusst, dass all die anderen sich ebenso zu Unrecht verurteilt fühlen. Schließlich kommt er zu dem Schluss, dass der Fehler im System liegen muss.Trotzdem hat sich Ludvik arrangiert, nachdem er die Zeit im Strafbataillon überstanden hat, wo er wider alle Erwartung so etwas wie Liebe kennen lernen durfte, die er aber nicht halten konnte, weil er die Frau und ihre Situation letztlich nicht verstanden hat.Er wird rehabilitiert, darf sein Studium beenden und lebt recht komfortabel innerhalb der gesellschaftlichen Vorgaben eines kommunistischen Systems, mit dem er sich zynisch arrangiert hat. Er bleibt aber beziehungsunfähig, nicht nur Frauen, sondern allen Menschen, auch Freunden gegenüber.Als er eine Möglichkeit bekommt, sich an dem Mann zu rächen, den er als Schuldigen seiner damaligen Verurteilung sieht, plant er kaltblütig seine Rache. Zielstrebig macht er dessen Frau in sich verliebt und verabredet sich mit ihr zu einem Rendezvous in seiner alten Heimatstadt. Dort erlebt er einige skurrile Situationen des sozialistischen Alltags und sieht sich mit Menschen konfrontiert, die sich alle in eine Nische des Privatlebens zurückgezogen haben. Alle Werte, die er und seine Generation hatte, gelten nicht mehr. Nicht einmal die Jugend glaubt noch an den Sinn dieses Systems, im Gegenteil, gerade sie wählt den Weg des geringsten Widerstandes, arrangiert sich, vertritt nicht im Geringsten die Werte, die Ludvik in seiner Jugend begleitet haben.Trotz dieser desillusionierenden Erlebnisse und dem letztlichen Scheitern seines Racheplanes endet „Der Scherz“ nicht völlig hoffnungslos. Geschrieben in der Tauwetterperiode des Prager Frühlings lässt Kundera die Möglichkeit eines Neustarts am Horizont aufscheinen.

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