Der Spion des Pharao. Zusammenfassung

Der Spion des Pharao

Das Buch erschien bereits im Jahr 1997 als Taschenbuch bei der Aufbau Taschenbuch Verlag GmbH in Berlin. Meine Ausgabe ist eine aus der 1. Auflage und hat 314 Seiten. Das Original trägt den Titel Murder at The God’s Gate. Die Autorin Lynda Robinson hat Archäologie und Anthropologei studiert und war auch lange Zeit als Archäologin im Nahen Osten tätig. Heute wohnt sie in San Antonio, Texas. Der Spion des Pharao ist das Buch in der Serie. Buch 1 heißt Der Falke des Pharao, Band 3 und 4 sind unter den Titeln: Das Herz des Pharao und Das Auge des Pharao erschienen.

 

Es ist das fünfte Herrschaftsjahr des 14jährigen Pharaos Tutanchamuns. Im Tempel des Amun arbeitet der Priester Unas. Er wurde erst vor kurzem zu einem „reinen“ Priester befördert und arbeitet morgens immer als Erstes und ist abends einer der Letzten die geht. An diesem Abend ist es schon finster und im Tempel sind schon etliche Fackeln gelöscht worden. Die Wachen sind schon an den Toren und Unas muss noch ein erledigtes Dokument in die richtige Ablage bringen, damit er es bis morgen nicht vergisst. Im Dunkeln ist ihm immer etwas mulmig zumute, darum rennt er um die Säulen und ist froh, dass er an dem richtigen Raum ankommt. Da hört er hinter einer Tür zwei Stimmen. Sie sprechen von einem Versteck unter einer Steinplatte und Unas weiß instinktiv, dass es um etwas Gefährliches geht. Er darf auf keinen Fall von den beiden Männern entdeckt werden. Darum versteckt er sich in einem der Ablagezimmer und zieht die Holztür leise hinter sich zu. Hoffentlich hat ihn niemand gehört. Er möchte sich hinter dem Tisch verstecken, stolpert aber über eine Tuchrolle und dabei löst sich eine Steinplatte im Boden, die von dem Tuch verdeckt war. Während Unas noch mit seinem im Tuch verhedderten Bein kämpft, sieht er, dass unter der Steinplatte Tonschüssel verborgen waren. Eine ist bei dem Verschieben der Steinplatte zu Bruch gegangen. Er ist sich sicher, dass hier das Versteck ist von dem die beiden Stimmen geredet haben. Was werden sie mit ihm tun wenn sie die zerbrochene Schüssel finden? Sie ist kunstvoll bemalt und hatte Schriftzeichen darauf. Unas beschließt sie in einem Weidenkorb mit nach Hause zu nehmen und dort im Feuer zu vernichten. Er schleicht sich aus dem Zimmer und flüchtet durch die langen, dunklen Gänge. Er bemerkt nicht, dass zwei Personen ihn dabei beobachtet haben. Zu Hause verbrennt er die Tonscherben der Schüssel.

Am nächsten Morgen wird die neue Kolossstatue von Tutanchamun in den Tempel des Amun gebracht. Nicht nur der Pharao selbst ist anwesend, sondern auch viele Adlige und die verbitterten Priester des Amun. Sie hassen Tutanchamun. Immerhin hat sein Bruder Echnaton, der vorherige Pharao der inzwischen tot ist, die Anbetung des Amun verboten, die Tempel geschändet und die Priester foltern und töten lassen. Und jetzt kommt sein Bruder, der zwar die Anbetung des Amun wieder eingeführt hat, aber trotzdem zu der Familie gehört und lässt eine riesige Statue von sich gerade in diesem Tempel aufstellen. Das ist ein Affront. Doch sie können nichts dagegen tun. Unas, der reine Priester, ist auch da. Er versucht die Aufmerksamkeit von Fürst Meren, den Augen und Ohren des Pharaos, zu erhaschen. Er kennt ihn schon, da er ihm in einigen Mordfällen, die mit dem Tempel des Amun entfernt zu tun hatten (siehe im Buch „Der Falke des Pharao“), behilflich sein konnte. Vielleicht könnte ihm Fürst Meren einen Rat wegen der Tonscherben der Schüssel geben. Doch Meren weiß zwar, dass ihm der Mann bekannt vorkommt, erinnert sich im Moment aber nicht an ihn. Er ist zu sehr mit der Sicherheit des Pharaos beschäftigt. Unas denkt sich dann auch nichts weiter dabei und hofft, dass die Sache mit dem Verbrennen der Tonscherben ohnehin erledigt ist.

Nach dem Aufstellen der Statue begeben sich die Adligen und der Pharao zurück in den Palast. Sie müssen über andere Probleme im Großreich sprechen. Die Grenzen sind nicht mehr sicher. Einige Vasallenstaaten wurden schon überfallen und die eingesetzten Könige sind entmachtet. Die meisten Prinzen dieser Staaten sind jetzt in Ägypten und plädieren für einen Krieg. Auch die Hethiter stehen an den Grenzen des Reiches und sollten bekämpft werden. Die ägyptische Armee ist in keinem guten Zustand und es wäre sinnvoll wenn der Pharao sie anführen würde. Tutanchamun ist auch ganz begierig darauf in den Krieg zu ziehen. Doch die älteren Ratgeber sind dagegen, da Tutanchamun noch so jung ist. Was würde aus Ägypten werden, wenn er getötet werden würde? Tutanchamun will auf jeden Fall eine Entscheidung. Fürst Meren soll sie treffen, doch der ist auch unentschlossen. Er kann eine 14tägige Bedenkfrist erbitten.

Ein paar Tage später kommt ein kleiner Junge zum Haus von Unas und überbringt eine Botschaft vom obersten Steinmetz. Unas ist gerade nicht da, doch seine Frau nimmt die Nachricht entgegen. Der Steinmetz will sich mit Unas am nächsten Morgen noch vor Morgengrauen an der fast vollendeten Statue von Tutanchamun im Tempel des Amun treffen um den weiteren Arbeitsverlauf mit ihm zu besprechen. Unas macht sich am nächsten Morgen also zeitig auf den Weg zum Tempel. An der Statue steigt er am Gerüst empor zu der Stelle auf Kopfhöhe der Statue wo er sich mit dem Steinmetz treffen sollte. Doch im Dunkeln wartet schon jemand auf ihn, greift ihn und stößt ihn die Statue hinunter. Unas ist sofort tot. Die langsam eintreffenden Steinmetze und der oberste Steinmetz finden Unas Leiche und informieren den Lesepriester Qenamun. Der befiehlt die Leiche wegschaffen zu lassen. Der oberste Steinmetz will den Minister für Bauarbeiten informieren. Doch Qenamun verbietet das. Als der Lesepriester fort ist, schickt der oberste Steinmetz trotzdem einen jungen Mann zu Maja dem Minister. Der befindet sich gerade im Palast genau wie Fürst Meren als die Nachricht vom Tod des Priesters übermittelt wird. Jetzt erinnert sich Meren daran, dass dieser Priester ja sein Informant war. Er überredet Maja ihm die Ermittlungen wegen des Todes zu übertragen. Doch da es immer Probleme mit dem Hohepriester des Amun, Parenefer, gibt beauftragt Meren seinen Adoptivsohn Kysen sich der Sache anzunehmen. Er selbst hat mit den Entscheidungen wegen des bevorstehenden Krieges auch zuviel zu tun. Außerdem arbeitet im Tempel des Amun auch sein Cousin Ebana, der ihn abgrundtief hasst.

Für Kysen ist es sofort klar, dass es sich hier um keinen Unfall, sondern um Mord handelt. Die Leiche lag zu weit von der Statue entfernt. Er findet heraus, dass Unas angeblich eine Nachricht von dem obersten Steinmetz erhalten haben soll. Doch dieser bestreitet das. Und er ist glaubwürdig. Immerhin hat er die Nachricht des Todes von Unas weitergegeben obwohl er das von Qenamun verboten bekommen hat. Die Priester im Tempel schweigen sich aus und geben keine Information heraus. In Unas Haus findet Kysen heraus, dass die Ehefrau von Unas anscheinend ein Verhältnis mit dem Nachbarn hatte. Hat er Unas umgebracht? Im Ofen sieht er die verbrannten Tonscherben und stellt ein paar nicht ganz verkohlte sicher. Dann wird ein Anschlag auf sein Leben verübt und kurze Zeit später sieht er Ebana und Qenamun. Haben sie etwas mit der Sache zu tun?

Fürst Meren hat inzwischen eine gute Entscheidung wegen des Krieges gegen die Hethiter getroffen. Er rät dem Pharao zuerst Erfahrung an den Grenzen Ägyptens bei der Ergreifung der Banditen die dort die Gegend unsicher machen zu sammeln und wenn er sich dort bewährt hat, kann er in den Krieg ziehen ohne Schaden zu nehmen. Tutanchamun ist einverstanden. Kysen verbreitet inzwischen auf Geheiß von Meren die Information über die gefundenen Tonscherben. Es tut sich nichts mehr im Fall von Unas Tod und die beiden wollen die Verantwortlichen aus der Reserve locken. Da wird Qenamun im Tempel umgebracht. Jemand hat fünf Kobras in seiner Schreibschatulle versteckt und sie haben ihn gebissen. Am Abend ist eine Nilpferdjagd und dabei wird ein Prinz Ahiram verletzt. Dieser Prinz sollte am nächsten Morgen Wachdienst im Palast des Pharaos leisten und erscheint nicht. Als man sein Wohnhaus aufsucht, wird festgestellt, dass er und seinen gesamte Familie geflohen sind. Im Keller findet Fürst Meren ein paar Körbe in denen sich die Kobras vom Mord an Qenamun befunden haben können. Im Abfallhaufen gibt es auch noch Mäusereste mit denen die Schlangen wohl gefüttert wurden. Steckt der Prinz hinter den Morden? Oder will ihm jemand die Schuld in die Schuhe schieben?

Meren und seine Männer folgenden dem Prinzen Ahiram über den Nil. An einer Stelle finden sie seine Jacht. Der Prinz ist mit seinem Gefolge per Pferd in die Wüste geflohen. Doch Meren findet ihn. Leider aber nicht mehr zur rechten Zeit. Banditen haben den Prinzen vor ihm gefunden und er kann nur noch stammeln, dass Meren sich vor jemand anderem in Acht nehmen soll, da er ihn täuschen wird. Dann stirbt der Prinz. Meren sieht aber eine Sandale im Sand. Sie scheint dem Prinzen gehört zu haben und stammt aus dem Grabschatz des vorherigen Pharao Echnatons. Er überprüft die Grabanlage und findet das Grab geschändet vor und die Mumie des Ketzer-Pharaos ist zerstückelt worden. Wer hat diesen Affront begangen? Waren es die Priester des Amun? Oder ein Prinz der Geld brauchte? Meren ist mit seiner Weisheit am Ende. Es ist als würde er eine Spur im Kopf haben, kann sie aber nicht greifen. Nachdem er erschöpft aus der Wüste zurückkehrt, wird er zu Pharao Tutanchamun gerufen. Sie geraten in Streit wegen der Kriegsfrage und der Pharao entzweit sich mit seinem Berater. Meren ist wütend und verlässt den Palast. Am nächsten Tag will Meren in seinem Arbeitszimmer ganz in Ruhe über die Morde nachdenken. Wer bringt erst eine unbedeutenden Priester, dann eine Lesepriester und anschließend einen Prinzen um? Ihm ist klar, dass alle Morde miteinander zu tun haben. Seine Männer haben einen Banditen einholen können. Es ist ein Mann Mitanni und sein Adoptivsohn Kysen befragt ihn gerade. Doch während Meren noch über der Lösung brütet, wird der Gefangene aus Mitanni in einem Handgemenge getötet. Nun sind Kysen und Meren immer noch nicht weiter. Meren durchsucht die Kiste die er aus dem Haus von Qenamun bekommen hat. Da hat er die Idee, noch einmal alle Mordtatorte zu besuchen. Zuerst geht er zur Königsstatue und anschließend ins Arbeitszimmer von Qenamun. Doch nirgends kann er einen Zusammenhang erkennen. Schließlich versucht er es im verlassenen Haus des Prinzen Ahiram und trifft dort auf Prinz Tanefer, dessen Mutter aus Mitanni stammte und dann fügt sich das Puzzle für Meren zusammen. Tanefer erkennt das und stellt Meren vor die Wahl. Entweder er hilft ihm dem Pharao zu entthronen oder er wird getötet. Er lässt Meren einen Tag Bedenkzeit. Am Abend kehrt er aber schon zurück. Doch Kysen und Merens Leibwächter folgen ihm und können Meren befreien. Tanefer wird dabei getötet. Und dann erklärt Meren seinem Adoptivsohn Kysen wie alles zusammenhing.

Tanerfer wollte das Königtum Mitanni, von dem seine Mutter ihm immer erzählt hatte, wieder aufrichten und den Pharao Tutanchamun entthronen. Für die Revolte brauchte er Geld und hat darum zusammen mit Ahiram und Qenamun, die ebenfalls scharf auf Reichtum waren, das Grab des Ketzer-Pharaos Echnaton ausgeraubt. Dann stieß aber der reine Priester Unas aus Zufall auf die Verschwörung und man musste ihn beseitigen. Qenamun hat ihn getötet. Aber Qenamun wollte jetzt eine höhere Beteilung und darum hat Tanefer Ahiram zum Mord an ihm angestiftet. Als Meren und Kysen den beiden Prinzen langsam auf die Schliche zu kommen schienen, verlor Ahiram die Nerven und Tanefer wollte ihn schon bei der Nilpferdjagd töten, was aber misslang. Ahiram floh deswegen in die Wüste, doch dort warteten schon Gefolgsleute von Tanefer auf ihn, als Banditen verkleidet, und brachten ihn um.

Jetzt wo Tanefer tot ist und seine Verbündeten vom Obersten der Armee, Haremheb, in die Wüste geschickt wurden um dort jämmerlich zu sterben, bleibt nur noch das Problem mit dem Krieg gegen die Hethiter. Doch erst schließt Tutanchamun einen Bund mit dem Tempel des Amun. Es ist ein Abkommen, dass der Palast und der Tempel in Zukunft nicht gegeneinander arbeiten werden. Eine Art Friedensabkommen. Als auch das geregelt ist, schickt Tutanchamun Fürst Meren zur Erholung aufs Land. Wenn er wieder bei Kräften ist, wollen sie zusammen die Banditen im Süden besiegen und dann wäre der Pharao auch bereit für den Krieg gegen die Hethiter.

 

Bei diesem Buch ist es wichtig das vorherige Buch "Der Falke des Pharao" gelesen zu haben, denn der Spion des Pharao baut auf dieser Geschichte auf und man erfährt sehr viel zur Vergangenheit von Fürst Meren. Ansonsten ist der Schreibstil wieder sehr flüssig und bereits am Anfang wird viel Spannung, ohne viel Brutalität, erzeugt. Die Kapitel sind nicht zu lang und das Buch ist auch durchaus für Jugendliche geeignet.

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