Der Weihnachtsbesuch: Roman Zusammenfassung

Der Weihnachtsbesuch

Auch dieses Buch ist eine Hardcovervariante die im Wilhelm Heyne Verlag, München erschien. Es ist die vollständige deutsche Ausgabe vom November 2006 und hat 172 Seiten. Das Original hatte den Titel A Christmas Visitor und ist von 2004. Anne Perry wurde 1938 in Blackheath, London geboren. Sie heißt eigentlich Juliet Marion Hulme. Sie ist für ihre historischen Kriminalromane bekannt und lebt heute in Portmahomack, Schottland.

 

Henry Rathborne macht sich auf den mühsamen Weg von London zum Landsitz der Dreghorns. Es ist Mitte Dezember. Eigentlich sind alle Menschen bereits damit beschäftigt Weihnachtsvorbereitungen zu treffen. Aber Henry Rathborne hat ganz andere Probleme. Er möchte seiner Patentochter Antonia beistehen. Ihr Mann Judah Dreghorn war sein enger Freund und ist vor einer Woche verstorben. Auch für Henry ist es sehr schwer mit seinem Tod fertig zu werden, denn Judah und er waren Freunde von Jugend an. Als er bei Antonia ankommt, erfährt er dass Judah an einer seichten Stelle im Fluss ertrunken ist. Kurz nach dem Todesfall taucht ein Nachbar namens Ashton Gower auf und bezichtigt Judah des Betrugs. Judah war Richter und hat vor über zehn Jahren Ashton ins Gefängnis gebracht. Angeblich wegen Urkundenfälschung. Ashton behauptet aber dass Judah ihn aus materiellen Gründen hinter Gitter gebracht hat. Er wusste von einem Wikingerschatz auf dem Grund und Boden der Gowers. Als Ashton verurteilt wurde, ging das Erbe seines Vaters an seinen Cousin. Dieser Cousin hat anschließend Grund und Boden, einschließlich des Herrenhauses an Judah verkauft. Dann wurde der Wikingerschatz gefunden und die Dreghorns leben heute alle von den Einnahmen dieser Ausgrabungen. Ashton Gower verlangt Genugtuung und vor allem möchte er seinen Besitz zurück haben.

Inzwischen sind auch die verbliebenen zwei Brüder von Judah auf dem Landsitz eingetroffen. Alle haben bisher von den mitteln aus den Ausgrabungen gelebt. Judah und Antonia lebten im Herrenhaus. Ein Bruder ging nach Israel um im heiligen Land Ausgrabungen zu leiten. Ein anderer Bruder lebt jetzt in Afrika um wilde Tiere zu erforschen und der letzte Bruder reiste mit seiner Frau nach Amerika, ist aber inzwischen auch verstorben. Die Schwägerin kehrt ebenfalls auf den Landsitz zurück.

Henry hatte es allen Verwandten schonend auf dem Weg vom Bahnhof zum Landsitz beigebracht wie Judah umgekommen ist. Für alle ist klar, dass Asthon Gower Judah auf dem Gewissen hat. Aber der Totenschein lautet auf Unfall. Judah wäre ausgerutscht und hatte sich den Kopf aufgeschlagen. Als er bewusstlos im seichten Wasser gelegen hat, ist er ertrunken.

Darauf will es Henry nicht beruhen lassen. Er begibt sich an die Stelle am Fluss wo Judah ertrunken ist und findet dort Spuren eines Kampfes. Jetzt muss er nur noch einen Weg finden um Ashton Gower zu überführen. Doch die Geschichte hat sich ganz anders zugetragen.

Judah kam selbst dahinter, dass die Urkunden nicht von Ashton Gower sondern von jemand anderem gefälscht worden sind. Es war der Cousin der Judah dann den Grund und Boden verkauft hat. Er brauchte damals dringend Geld. Judah wollte nach seinen neuen Erkenntnissen Ashton Gower aus dem Gefängnis holen und auch dafür sorgen, dass er seinen Besitz zurück erhält. Auch wenn das bedeutet, dass die Dreghorns fortan sparen müssen und nicht mehr in Saus und Braus leben können. Er ist ein sehr gerechter Mensch und möchte seinen Fehler wieder gut machen. Er trifft sich spätabends mit dem Cousin von Ashton Gower am Fluss und dieser erschlägt ihn.

Als die Brüder, Antonia und auch die Schwägerin von Henrys Nachforschungen erfahren ist auch für sie klar, dass sie das Vermögen zurück geben müssen. Sie bekommen das Angebot das kleine Pfarrhaus zu übernehmen. Der eine Bruder hat Theologie studiert und wird der neue Pfarrer. Dafür können sie alle das Pfarrhaus samt Garten nutzen. Es wird kein pompöses Weihnachten für die Dreghorns, aber dafür haben sie ein reines Gewissen.

 

Diese Weihnachtsgeschichte von Anne Perry entpuppt sich dieses Mal wirklich als Krimi. Während ihre anderen Geschichten immer eher nicht so grausam, sondern eher beschaulich waren und die Hauptperson irgendeine Lehre kurz vor Weihnachten erhalten hatte, wird hier tatsächlich ein Mord begangen und auch aufgeklärt. Aber auch hier gibt es eine Lehre für die Hauptpersonen: Man lebt leichter wenn man ehrlich ist und seinen Nächsten nicht betrügt.

Auch diese Geschichte spielt im England des 19. Jahrhunderts und sowohl die Menschen als auch die Landschaft werden wieder sehr eindrucksvoll beschrieben. Auch die Klassenunterschiede kommen gut herüber. Anne Perry kann das einfach wunderbar beschreiben. Zunächst wollen die Brüder alle beweisen, dass Ashton Gower lügt. Immerhin hängt ihr ganzes Leben von dem Geld das der Landsitz abwirft ab. Aber als sie erfahren, dass er wirklich recht hat, siegt bei allen das gute Gewissen und sie geben das Vermögen zurück. Auch wenn das bedeutet das die Familie in Zukunft nicht mehr soviel Geld zum Leben hat.

Es kommt zwar der Mord an Judah vor, aber trotzdem ist das Buch unblutig und nicht zu brutal. Anne Perry kommt in ihren Büchern meist ohne viel Gewalt aus. Es gibt keine Kapitel, aber immer größere Unterabschnitte mit denen man sich das Lesen einteilen kann.

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