Der Weihnachts-Quilt
Meine Taschenbuchausgabe erschien als Originalausgabe im Jahr 2006 beim Weltbild Verlag in Augsburg. Das Original erschien 2005 bei Simon & Schuster, Inc. mit dem Titel The Christmas Quilt. Das buch hat 265 Seiten und die ISBN lautet: 978-3-86800-625-4. Die Autorin ist Jennifer Chiaverini. Sie hat bereits 11 Romane über die Quilts von Elm Creek geschrieben. Davon sind bisher Der Weihnachts-Quilt und der Neujahrs-Quilt beim Weltbild Verlag erschienen. Heute lebt Jennifer Chiaverini mit ihrem Mann und zwei Söhnen in Madison im Bundesstaat Wisconsin.
Die Geschichte spielt auf dem Familiensitz der Familie Bergstroms der Elm Creek heißt. Sylvia Compson, geborene Bergstrom ist schon weit über sechzig und eine der letzten Bergstroms. Seit einiger Zeit lebt sie wieder auf Elm Creek. Vorher lebte dort ihre Schwester Claudia, mit der sie sich aber nie richtig verstanden hatte. Nach ihrem Tod zog Sylvia in das Haus ein. Sie fühlte sich so allein aber sehr einsam. Zum Glück lernt sie Sarah und ihren Mann Matt kennen. Sarah hat eine Vorliebe für das Quilten genau wie Sylvia auch. Darüber haben sie sich kennen gelernt. Und Sarah ist es auch die eine tolle Idee hat. Warum macht Sylvia in dem großen Haus keine Quilt-Workshops. Sie würde ihr dabei helfen. Außerdem würde dabei ein wenig Geld rein kommen, das Sylvia gut zum Instandhalten des großen Anwesens brauchen könnte. Sylvia ist begeistert von der Idee und es müssen auch nur einige wenige Räume umgestaltet werden. Als Bedingung fordert Sylvia aber von Sarah, dass sie sich mit ihrer Mutter wieder aussöhnen soll mit der es seit Jahren Zwist gibt. Sarah willigt ein. Doch zuerst ist viel zu viel zu tun als das sie in Verbindung zu ihrer Mutter treten könnte.
An Weihnachten hat Sarah es immer noch nicht geschafft mit ihrer Mutter zu sprechen. Eigentlich wäre es an der Zeit, dass Sarah und Matt zu ihrer Mutter, die etliche Meilen entfernt lebt, fahren, denn dieses Weihnachten wäre ihre Mutter mit einer Weihnachtsfeier dran. Sarah und Matt feiern immer ein Weihnachten bei Matt’s Vater und das darauf folgende dann bei Sarahs Mutter. Aber irgendwie verspürt Sarah keine Lust dazu. Außerdem wäre, wenn sie und Matt fahren, Sylvia über die Feiertage ganz allein. In Gesprächen, mit denen Sylvia Sarah eigentlich überzeugen wollte doch zu ihrer Mutter zu fahren, kommen dann die wirklichen Gründe heraus warum Sarah nicht zu ihrer Mutter will. Sarahs Mutter kann Matt nämlich nicht ausstehen. Sie denkt er wäre nicht gut genug für ihre einzige Tochter. Und deswegen kränkt sie ihn immer wieder aufs Neue und Sarah will einfach friedliche Feiertage ohne Streitereien haben. Die Denkweise von Sarahs Mutter ist natürlich falsch. Zwar hat Matt nicht studiert, aber er arbeitet als Handwerker und bringt soviel Geld mit nach Hause, dass es Sarah und ihm zum Leben reicht. Sylvia ist trotzdem mit der Entscheidung von Sarah nicht glücklich. Sie weiß aus eigener Erfahrung, dass man mit einem nahen Verwandten Frieden schließen sollte solange es noch geht. Mit ihrer Schwester Claudia konnte sie keinen Frieden mehr schließen und das belastet sie sehr.
Doch Sarah geht förmlich darin auf Weihnachten auf Elm Creek vorzubereiten. Sie geht mit Sylvia auf den alten Dachboden und sucht nach den alten Kisten und Schachteln in denen der Weihnachtsschmuck der Familie Bergstrom verstaut sein müsste. Als sie die Kisten öffnen erinnert sich Sylvia an ihre Kindheit und was für schöne Weihnachtsfeste sie auf Elm Creek erlebt hat. Ihre Mutter, die Tanten und Cousinen haben immer den berühmten Bergstrom-Apfelstrudel gebacken, der an liebe Freunde und Verwandte verschenkt wurde. Tante Lucinda hat immer Berge von Plätzchen für die Kinder gebacken. Und am Weihnachtstag ging das zuletzt verheiratete Ehepaar in den nahen Wald um den perfekten Weihnachtsbaum nach Hause zu holen. Dann wurde der rote Glas-Weihnachtsstern irgendwo im Haus versteckt und die Kinder zogen los um ihn zu finden. Wer ihn gefunden hatte, durfte ihn am Baum befestigen und bekam einen Preis. Natürlich waren alle Kinder wild darauf den Stern zu finden. Doch auch ein paar traurige Erinnerungen kommen hoch. Das letzte Weihnachten mit ihrer Mutter, die viel zu früh verstarb weil sie immer kränklich war. Und die darauf folgende Weihnachten bei denen die Mutter schmerzlich vermisst wurde und es immer Streit mit Claudia gab.
In einer der Schachtel vom Dachboden findet Sarah einen nicht fertig gestellten Quilt. Es ist ein Weihnachtsquilt der von den Frauen der Familie Bergstrom angefangen wurde. Sowohl Sylvias Tante Lucinda, ihre Mutter und Claudia haben über die Jahre immer wieder vor Weihnachten daran gearbeitet. Jede hat ein eigenes Muster genäht, doch nie wurde der Quilt vereinigt. Sarah nimmt sich vor die einzelnen Teile zu einem Ganzen zusammen zu fügen. Doch Sylvia wäre es lieber sie würde sich um ihre Mutter kümmern. Sie zweifelt am Erfolg des Vorhabens. Immerhin haben schon viele Frauen vorgehabt den Quilt zu beenden und keine hat es geschafft. Während Sarah weiter am Quilt arbeitet, driftet Sylvia immer mehr in ihre eigene Vergangenheit ab und erinnert sich an die vergangenen Weihnachtsfeste auf dem Anwesen der Bergstrom-Familie. An ihre große Liebe James Compson mit dem sie vier Mal losgezogen ist um den Weihnachtsbaum heraus zu suchen und der dann in den Vietnamkrieg nach Europa gezogen ist. Mit ihm sind auch Sylvias jüngerer Bruder Richard, der Verlobte von Claudia Herold und Andrew, ein Jugendfreund von Richard, in den Krieg gezogen. An das darauf folgende Weihnachtsfest als Sylvia hochschwanger ist und James immer noch nicht zurückgekehrt ist. Dafür wohnt jetzt die junge Frau von ihrem jüngeren Bruder Richard, Agnes, auf Elm Creek Manor. Sylvia, Claudia und Agnes kommen sich langsam näher und feiern ein ruhiges Weihnachtsfest zusammen mit Sylvias Vater, der schwer krank ist. Die jungen Frauen geben sich gegenseitig Hoffnung und Halt.
Dann kommt die schreckliche Nachricht, dass James und Richard im Krieg gefallen sind. Nur Harold und Andrew kehren zurück und Andrew gesteht Sylvia, dass er James und Richard nicht retten konnte. Harold hatte sich aus Angst versteckt, wenn er den Männern auch geholfen hätte, würden sie vielleicht noch leben. Sylvia erzählt dass Claudia. Doch die glaubt ihr diese Wahrheit über Harold nicht und Sylvia kann nicht verstehen, dass Claudia zu ihm hält. Sie packt ein paar wichtige Sachen zusammen und verlässt das Haus. Erst fünfzig Jahre später kommt sie wieder nach Elm Creek Manor. Claudia ist bereits verstorben und Sylvia scheint die letzte Überlebende der Bergstrom-Familie zu sein. Sie ist jetzt mit ihrem Leben zufrieden. Nur die Tatsache, dass sie sich nie mit Claudia aussöhnen konnte beschäftigt sie nach wie vor.
Am Weihnachtsmorgen kommt dann Agnes mit ihrer Tochter nach Elm Creek Manor. Sie hatte noch einmal geheiratet nachdem Richard im Vietnamkrieg gefallen war. Für Sylvia hat sie ein besonderes Weihnachtsgeschenk: einen original selbstgebackenen Bergstrom-Apfelstrudel. Sie hatte das Rezept von Claudia bekommen. Und als Sylvia über die Sache nachdenkt, wird ihr klar, dass Claudia ihr längst vergeben hatte und sie macht sich mit einem Weihnachtskranz zum alten Friedhof auf. Dort legt sie am schlichten Grabstein von Claudia den Kranz ab und bittet sie um Vergebung. Zurück zu Hause wird ihr klar, dass sie Sarah nur zur Versöhnung mit ihrer Mutter bekommt, wenn sie sie über die Feiertage schlicht und einfach aus dem Haus wirft. Sarah ist zuerst geschockt, macht sich am zweiten Feiertag aber mit ihrem Mann Matt auf dem Weg. Vorher feiern sie aber noch mit Sylvia Weihnachten. Und kaum ist Sarah weg, kommt Agnes mit ihrer Familie und den Enkeln und es scheint so als wäre die Zeit in Elm Creek Manor zurück gedreht worden. Es herrscht Trubel und Freude und Sylvia spürt, dass Claudia ihr vergeben hat.
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