Deutschland schafft sich ab: Wie wir unser Land aufs Spiel setzen Zusammenfassung

In neun Kapiteln widmet sich Sarrazin in „Deutschland schafft sich selbst ab“ der aktuellen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Situation. Zunächst geht er in den einleitenden Kapiteln auf die historischen Hintergründe ein, die die heutige Zeit geprägt haben und wirft in Anbetracht der aufgezeigten Sachverhalte einen Blick auf die künftige Entwicklung in Deutschland. Es folgen in weiteren Kapiteln Erläuterungen zur Armut der unteren Bevölkerungsschicht, der Arbeitslosigkeit, dem Bildungsstand, der Ausländerpolitik und dem gegenwärtigen Zustand der Gesellschaft, um schließlich im letzten Kapitel einen utopischen Ausblick auf ein künftiges Deutschland zu werfen.

Nach einer historischen Einleitung verfolgt Sarrazin im Kapitel „Ein Blick in die Zukunft“ einen futuristischen Faden, indem er den Rückgang der Geburtenrate in Deutschland der Zuwanderungsrate gegenüberstellt und unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Produktivität eine Rechnung aufstellt. Mit sinkender Geburtenrate steige bis zum Jahr 2020, so Sarrazin, die Zahl der Rentner in einem Verhältnis von 1:65. In diesem Zusammenhang deutet er mangels junger Erwerbsfähiger eine Stagnation der Wirtschaft an, die nicht mehr in der Lage sei, die erwerbslosen Rentner zu tragen. Dem gegenüber stellt Sarrazin den Vorteil von wirtschaftlichen Investitionen, die die deutsche Finanzkraft künftig erhalten könnten. Zugleich kritisiert er in einer weiteren Gegenüberstellung Qualität und Quantität der erwerbsfähigen Bevölkerung. Die Quantität würde in Anbetracht der mangelnden Bildung unterer Bevölkerungsschichten in naher Zukunft die qualifizierten Erwerbstätigen überwiegen. Dieser Entwicklung durch Umverteilung, beispielsweise über verstärkte Bildungspolitik und angepasste Migrationspolitik entgegen zu wirken, sei ein Lösungsansatz.

Im Kapitel „Zeichen des Verfalls“ wird der wirtschaftliche Leistungsabfall anhand der Zunahme des Altersdurchschnitts, steigender Armut, wiederum Bildungsmangel und Inhomogenität in der Gesellschaft näher erläutert. Darin sieht Sarrazin einen stetigen Leistungsabfall begründet. Die zunehmende Bevölkerungsgruppe sei aufgrund ihres Alters nicht mehr erwerbsfähig, die sinkende Anzahl jüngerer Menschen mangels Bildung nur schwer produktiv in die Arbeitswelt zu integrieren. Hierin sei der Ansatz zu suchen, durch entsprechende Maßnahmen künftig einer stabilen Wirtschaft entgegen zu sehen.

So folgt im nächsten Kapitel eine Abhandlung über „Armut und Ungleichheit“. Dabei versteht Sarrazin unter Armut nicht nur die finanzielle Situation, sondern auch die damit einhergehenden Defizite in der Ernährung und folglich im gesundheitlichen Bereich, der sozialen Ausgrenzung und dem intellektuellen Verfall. Er appelliert in diesem Zusammenhang an die Eigenverantwortung jedes Menschen, diesen Missständen aktiv entgegen zu wirken, aber auch an die politische Verantwortung, nicht Arbeitsmöglichkeiten durch staatliche Unterstützung zu ersetzen.

Darauf aufbauend wird das Thema „Arbeit und Politik“ besprochen. Sarrazin schreibt der Politik einen Großteil der Verantwortung für die breite Unterschicht zu, die mangels Erwerbstätigkeit und über die Sicherung des Lebensunterhalt durch soziale Unterstützung, für die keine Gegenleistung zu erbringen ist, in eine träge, passive Rolle gedrängt werde. Folglich fehle dort die Motivation zur Aktivität und Eigeninitiative. Hier sieht Sarrazin die Lösung zur Sicherung des Lebensunterhalts in einer Verpflichtung der Empfänger sozialer Leistungen zu einer Gegenleistung, um eine aktive Teilnahme am Wirtschaftsleben zu fördern.

Förderung sei auch im Bereich „Bildung und Gerechtigkeit“, wie das nächste Kapitel benannt ist, notwendig. Die Menschen hätten nur dann Chancen zur Entwicklung und Leistungserbringung, wenn eine soziale und intellektuelle Integration vorhanden sei, was zugleich zu gesellschaftlicher und persönlicher Kompetenz führe. Unter diesem Aspekt beleuchtet Sarrazin die Schulsysteme und schlägt einheitliche Leistungsprüfungen vor, die statistisch einen Spiegel über den Bildungsstand in Deutschland geben könnten. Einen weiteren Ansatz sieht er in kultureller Hinsicht an Schulen und der Einschränkung passiver Tätigkeiten, in deren Mittelpunkt moderne Medien stehen, bereits im Kindesalter. Schon in jungen Jahren sollten Kinder an aktives Spiel herangeführt werden, um das eigenständige Denkvermögen und die Fähigkeit zum Lernen zu fördern. Einrichtungen wie Kindergärten und Schulen seien hier mit verantwortlich und könnten Mängel im Elternhaus ausgleichen. Die Schulbildung sei des weiteren darauf auszurichten, individuelle Fähigkeiten zu fördern.

Der kulturelle Aspekt wird schließlich im Kapitel „Zuwanderung und Migration“ näher beleuchtet. Hier wird insbesondere die aktive Integration insbesondere islamischer Migranten angeregt, die auch eine sprachliche und kulturelle Anpassung mit einbezieht. Weigerung zur Eigeninitiative sollten bei deutschen Staatsangehörigen wie bei Migranten Sanktionen zur Folge haben, um den gesellschaftlichen Verfall aufzuhalten. Die wirtschaftliche Aktivität und Bereitschaft zur Bildung sollte dagegen durch Einrichtungen für Kinder und Jugendliche zur Entlastung der arbeitenden Eltern gefördert werden, so die Aussage im Kapitel „Demografie und Bevölkerung“. Dies könne auch die Geburtenrate steigen lassen, damit Stück für Stück den Kreis der Armut und Stagnation durchbrechen und eine erstrebenswerte Zukunft in Deutschland sichern.

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