Der Komponist
Der Komponist Claude Debussy wurde am 22. August 1862 im französischen Saint-Germain-en-Laye geboren; er war das älteste von fünf Kindern. Er wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf, in einem Elternhaus, in dem Musik keine große Rolle spielte. Fundamentale Kenntnisse im Schreiben, Lesen und Rechnen lernte Debussy von seiner eigenen Mutter - eine Schule besuchte er niemals. Durch seinen Paten angeregt bekam er Klavierunterricht, binnen zwei Jahren schon wurde er zu einem erfolgreichen Kandidaten für das Konservatorium in Paris. Nach der Aufnahme folgten 13 Jahre Musikstudium, eine Zeit mit Höhen und Tiefen: Gewann Debussy zunächst noch Preise für sein Spiel, blieb der Erfolg später aus. Dies war der Grund dafür, dass Debussy Abstand vom Klavierspiel nahm - er widmete sich der Komposition. Mit seinen Werken war er mal mehr, mal weniger erfolgreich: Er gewann den Prix de Rome, durfte daraufhin an der Villa Medici studieren, was er allerdings vorzeitig abbrach. Darauf folgende Werke wurden recht schlecht bewertet. Debussy schlug sich mit kleineren Kompositionen durch, bis ihm schließlich mit dem "Prélude à l'après-midi d'un faune" der Durchbruch gelang. Es sollte der erste einer Reihe großer Schritte sein, die letztendlich zum Ruhm führten. Debussy verstarb am 25. März 1918 in Paris.
Deux Arabesques
Die beiden Arabesquen zählen neben Ballade, Danse und Valse romantique zu Debussys früheren Kompositionen für Klavier, über die genaue Entstehungszeit existieren allerdings unterschiedliche Angaben. Einzuordnen sind sie um 1890/1891. Während nicht bekannt ist, wann die Uraufführung der ersten Arabesque stattgefunden hat, soll die Uraufführung der zweiten Arabesque im Jahre 1894 gewesen sein. Nachdem die Arabesquen 1891 das erste Mal gedruckt wurden, wurden sie kaum beachtet - bis zu Debussys Tod aber sollten sie sich mit zunehmender Bekanntheit des Komponisten insgesamt rund 222.000 Mal verkaufen.Heute zählt insbesondere die erste Arabesque zu den beliebtesten und bekanntesten Klavierstücken, auch bei Anfängern erfreut sie sich angesichts leichter Spielbarkeit und dennoch großer Wirkung einer großen Beliebtheit. Sie beginnt mit vier parallel absteigenden Dreiklängen, nämlich A-Dur, gis-Moll, fis-Moll und E-Dur, jeweils in der ersten Umkehrung und achteltriolisch gebrochen.
Die zweite Arabesque wird dominiert von einem wirklich kurzen Motiv: Es hat lediglich die Dauer einer Viertelnote, wobei eine absteigende Achtelnote einer Sechzehnteltriole folgt. Dieses Motiv ist nicht auf Intervalle festgelegt, findet sich vielmehr in verschiedenen Ausführungen im Werk wieder.
Die Einzelausgabe
Die rund 15 Seiten starke Einzelausgabe der beiden Arabesquen von Henle kommt im verlagstypischen Blau und im verlagstypischen Layout daher. Sie wurde nach dem Autograph und der Originalausgabe herausgegeben von Ernst-Günter Heinemann - der hier auch einleitend ein paar Worte zur Edition schreibt - und enthält neben den Noten auch ein Vorwort von Francois Lesure. Sowohl das Vorwort als auch die Angaben zur Edition vom Herausgeber finden sich sowohl in deutscher als auch in englischer und französischer Sprache. In den Noten sind zudem Fingersätze vermerkt; diese stammen von Hans-Martin Theopold.
Enthalten sind
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