"Was für ein Buch" - das sind die Gedanken, die mir während und nach dem lesen von Günter Grass´ (noch immer besten) Roman "Die Blechtrommel" in den Kopf geschossen sind. Das Buch, aufgeteilt in drei große Kapitel (das erste, zweite und dritte Buch genannt), erzählt nicht nur die Geschichte von Oskar Matzerath, jenen Jungen, der sich mit drei Jahren entschloss, das Wachstum einzustellen, sondern es erzählt auch die Geschichte Deutschlands und Polens. Gleichzeitig ist das Buch eine Liebeserklärung an die deutsche Sprache. Immer wieder denkt man, das es Grass mit seinen oftmals anstrengenden Formulierungen etwas zu bunt treiben mag, doch bringt man das Gesamtwerk in einen großen Zusammenhang, so ist Begeisterung das einzige Gefühl, das übrig bleibt.
Die Geschichte des Buches, die Geschichte von Oskar Matzerath, beginnt Anfang des 20. Jahrhunderts in Danzig, jener Stadt, die zum Symbol der deutsch/polnischen Erzfeindschaft werden sollte. In den Worten des Protagonisten Oskar, wird die Geschichte seiner Familie erzählt. Eine nicht immer schöne Geschichte, um viel Trauer und Leiden. Die Geschichte reicht von der Zeit des ersten Weltkrieges, bis hin zum Zweiten und der Nachkriegszeit.
Es ist dabei weniger das offensichtlich erzählte, was das Buch so unglaublich gut macht, sondern die exzellent pointierte und sehr genaue Analyse Grass´ von Deutschland und seiner Gesellschaft. Der Autor zeichnet auf brillante Art und Weise die Geschichte einer Nation nach, die so viel Schuld auf sich geladen hat und erklärt, ohne das er entschuldigt oder anschuldigt, wie es so weit kommen konnte. Ein absolutes Muss, für jeden, der der deutschen Sprache auch nur im entferntesten etwas abgewinnen kann.
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