Dorrit Weger wird mit ihrem 50. Geburtstag zu einer Entbehrlichen und in eine „Einheit“ eingewiesen. Ihr Haus fällt an den Staat, ihren Hund Jock hat sie an Nachbarn mit Kindern abgegeben, wo er es gut haben soll ohne sie.
Herausragendes Kennzeichen der Entbehrlichen ist es, keinen Partner zu haben und keinen Nachwuchs gezeugt zu haben. Es gibt also niemanden, der sie wirklich benötigt.
Die Anlage ist äußerst luxuriös, es steht alles zur Verfügung, was man sich wünschen kann und um Geld müssen sich die Bewohner auch keine Gedanken mehr machen. Jeder hat sein eigenes, luxuriöses Appartement. Jedoch steht man unter ständiger Beobachtung, überall sind Kameras und Mikrophone angebracht, denn das menschliche Material ist kostbar.
Auch Dorrit hat nur eine kurze Eingewöhnungsphase, ehe sie für Tests zur Verfügung stehen muss. Sie hat jedoch Glück und wird vorerst nur konditionellen Belastungen ausgesetzt. Andere müssen sich psychologischen oder medizinischen Tests unterziehen, Organe spenden, bis schließlich nach ein paar Jahren im Dienste der Wissenschaft die Endentnahme ansteht, die Transplantation lebensnotwendiger Organe, die an die Benötigten gehen, dem wertvollen Teil der Gesellschaft.
Doch Dorrit findet auch Freunde und einen Zusammenhalt, den sie vor ihrer Einlieferung nicht kannte. Zudem findet sie ihre große Liebe, Johannes, der schon zwei Jahre in der Einheit lebt. Dorrit ist so glücklich wie man nur sein kann, wenn man zusehen muss, wie Freunde dahinsiechen oder zur Endentnahme verschwinden. Auch die Spende einer Niere ändert nichts an ihrer Lebensfreude.
Dann jedoch geschieht etwas äußerst Ungewöhnliches: Dorrit wird schwanger. Zuerst kann sie es gar nicht wahrhaben und schiebt ihre Übelkeit und Müdigkeit auf Tests. Schließlich macht sie jedoch einen Schwangerschaftstest, der auch positiv ist. Voller Glück erzählt sie Johannes davon und schmiedet gedanklich schon Pläne von ihrem gemeinsamen weiteren Leben draußen, eventuell sogar wieder zusammen mit ihrem geliebten Hund Jock.
Durch die ständige Beobachtung wissen natürlich auch die Aufseher sofort Bescheid und zitieren Dorrit am nächsten Morgen sofort zu sich. Geschockt erfährt Dorrit, dass sie durch ihre Schwangerschaft nicht zur Benötigten wird, sondern dass sie die Wahl zwischen Transplantation des Fötus, was gefährlich ist, Freigabe des Fötus zu Forschungszwecken oder Austragen des Kindes mit anschließender Adoptionsfreigabe. Diese Zeit wäre sie natürlich von Tests und Entnahmen freigestellt. Doch damit nicht genug: Sie erfährt, dass just in diesem Moment Johannes der Endentnahme entzogen wird, was dieser Dorrit verschwiegen hat.
Dorrit ist am Boden zerstört und bittet darum, sich von dem bereits Hirntoten verabschieden zu dürfen. Einer der Operationshelfer dirigiert sie zum Warten in einen unüberwachten Raum, der für Pfleger reserviert ist. Er steckt ihr eine Chipkarte zu, die ihr den Weg in die Freiheit öffnen könnte, wenn sie sich dazu entschließen will.
Zuerst einmal fällt Dorrit jedoch in ein tiefes Loch nach dem Tod ihres Geliebten, aus dem sie nur ganz langsam wieder heraus kommt mit Hilfe ihrer Freundinnen. Erst nach einigen Monaten offenbart sie einigen wenigen die Schwangerschaft und es wird auch sehr unterschiedlich darauf reagiert. Auf einer Feier zu Ehren von weiteren Neuankömmlingen spürt sie ihr Baby sehr stark und fasst kurzentschlossen den Vorsatz, nun zu fliehen. Sie gelangt auch problemlos aus der Anlage und wandert in die Freiheit.
Geburt: Ihre Tochter wird per Kaiserschnitt geboren und bei einem Blick auf sie erkennt Dorrit ihre eigenen Züge sowie auch Ähnlichkeiten mit Johannes in ihr. Dann wird das Baby der Adoptivmutter übergeben. Denn Dorrit war nur eine Stunde in Freiheit, dann ist sie freiwillig zurückgekehrt. Sie äußert nur den Wunsch, ihre Tochter einmal sehen zu dürfen und dass die Adoptivmutter bei der Volljährigkeit der Kleinen einen Brief von ihr übergeben sollte. Die verbleibende Zeit bis zur Endentnahme nutzt Dorrit, um ihre Geschichte aufzuschreiben.
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