Die Entdeckung der Currywurst: Novelle Zusammenfassung

Die Entdeckung der Currywurst von Uwe Timm ist eine Novelle mit einer Rahmenerzählung aus dem Jahre 1993.Der Ich-Erzähler, der als kleiner Junge das Ende des Zweiten Weltkriegs in Hamburg miterlebt hat, fährt noch einmal in die Stadt seiner Kindheit. Teil dieser Zeit ist auch die damals 43-jährige Besitzerin einer Imbissbude, an der er häufig Currywurst gegessen hat: Lena Brücker. In insgesamt sieben Besuchen bei der Frau im Altenheim lässt er sich von einer längeren Episode aus ihrem Leben unmittelbar zum Ende des Zweiten Weltkriegs berichten.Lena Brücker berichtet dabei ausführlich ab dem 29. April 1945. Sie lernt bei einem Kinobesuch den viel jüngeren Marinesoldaten Bremer kennen, mit dem sie sich den Film ansieht. Anschließend müssen die beiden in einen Luftschutzkeller fliehen und sie nimmt ihn danach mit zu sich nach Hause, wo er als Fahnenflüchtiger bleibt. Lena Brücker selbst ist verheiratet und hat zwei Kinder, der Mann ist abwesend; auch Bremer hat eine hübsche Frau und ein neugeborenes Kind, von der sie aber erst erfährt, als sie seine Sachen durchforstet. Unter dem Vorwand, dass sie sich gegenseitig Notlügen erzählt hätten, verschweigt sie ihm das Kriegsende.Doch Lena Brückers Sicht der Dinge verändert sich, als sie in den Zeitungen zum ersten Mal Bilder des Holocausts sieht. Dies will sie Bremer in veränderter Form erzählen, es kommt jedoch zum Streit und sie schreit ihn an, dass der Krieg verloren sei. Daraufhin verschwindet der Marinesoldat.Zu Zeiten des Kriegs arbeitete Lena Brücker als leitende Angestellte in einer Kantine. Nun muss sie sich einen neuen Lebensunterhalt suchen und denkt zuerst an eine Imbissbude. Aus Bremers zurückgelassener Marineuniform schneidert sie sich selbst einen Anzug und begibt sich in einen komplizierten Tauschhandel hinein. Zufällig gerät sie dabei an Currypulver und entdeckt, dass man die indische Gewürzmischung zur Currywurst verarbeiten kann.Die Erlebnisse mit Bremer brachten Lena Brücker bei, dass ihre Liebeschancen aufgrund ihres Alters nicht hoch stehen. Auch, als sie mit einem britischen Soldaten anbandelt, scheitert die Verbindung schnell. Eines Tages kehren Mann und Kinder in die Lebensgemeinschaft zurück. Die mittlerweile sehr selbstständig gewordene Lena Brücker nimmt ihren Gatten zunächst wieder bei sich auf, setzt ihn jedoch nach kurzer Zeit vor die Tür. Sie ist zum Sinnbild eines gesellschaftlichen Wandels in der Zeit unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg geworden.Zum geplanten achten und letzten Besuch des Ich-Erzählers bei Frau Brücker kommt es nicht. Denn als er im Altenheim ankommt, erfährt er, dass sie verstorben ist.

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