Die Fee von Kent - The Fairy from Kent: Ein bilinguales, modernes Canterbury-Märchen / A Bilingual, Modern Canterbury-Tale Zusammenfassung

Die Fee von Kent

Ein modernes Canterbury-Märchen von Anne Woodhouse

Dieses bilingual herausgegebene Buch mit CD-ROM erschien 2009 im ulme-mini-verlag Giessen. Die Autorin ist Anne Woodhouse.

Die Hauptfigur Daniel ist ein kleiner Junge, der in Canterbury in der Grafschaft Kent in Großbritannien aufwächst. Seine Mutter hat die Familie verlassen, als Daniel noch ein Baby war und seitdem erzieht ihn der Vater alleine.

Im ersten Kapitel „Wie alles begann“ erfährt der Leser Details zur geographischen Lage von Kent innerhalb Europas und Englands und erhält einige landeskundliche Informationen zu Canterbury und zur religiösen Orientierung der Briten. Ferner wird erklärt, dass Daniels Vater aus beruflichen Gründen sein Haus in Kent verkaufen musste, um zusammen mit Daniel durch Europa, vornehmlich durch Deutschland zu reisen.

Das zweite Kapitel beschreibt die Beziehung von Daniel und seinem Vater näher. Da der Vater mit seinen geschäftlichen Aufgaben beschäftigt ist, macht sich bei Daniel öfter Langeweile breit und ein Gefühl der Einsamkeit, da er keine Spielgefährten hat. Zudem ist es in Deutschland schwierig mit Kindern in seinem Alter zu kommunizieren, da diese oft kein Englisch sprechen und Daniel kein Deutsch versteht. Allerdings fällt die eine wortlose Verständigung bei spielerischen Aktionen leichter. Der Vater möchte Daniel nicht bei Pflegeeltern unterbringen und so muss sich dieser in sein Schicksal fügen, obwohl er oft von einem festen Zuhause träumt.

Kapitel drei beschreibt das Heimweh Daniels nach Kent, wodurch der Leser gleichzeitig etwas über die geschichtliche Entwicklung der Region erfährt. Hierbei wird auf die Eroberung des Landstrichs durch Wikinger, Römer und später Ritter im Mittelalter eingegangen. Zu den erwähnenswerten Ereignissen in Canterbury gehört auch die Ermordung des Erzbischofs Thomas Becket vor 700 Jahren.

Im vierten Kapitel erfährt man etwas über die berühmte Kathedrale von Canterbury, in der auch heute noch der Ort der Ermordung Beckets zu finden ist. Aus der Sicht Daniels wirkt dieser Ort unheimlich, wenn ihm auch die sonstige Atmosphäre in dem Kirchenbau gefällt. Er und sein Vater statten bei ihren Besuchen in Kent der Kathedrale stets einen Besuch ab und Daniel ist beeindruckt von den bunten Glasfenstern und dem Knabenchor. Daniel genießt diese Besuche mit seinem Vater, der gesprächiger ist als sonst und sogar bereit, von Daniels Mutter zu berichten.

Das fünfte Kapitel bietet Erinnerungen des Vaters an die Zeit, als seine Beziehung zu Daniels Mutter noch intakt war. Auch hier lernt der Leser einige interessante Orte in Canterbury kennen, an denen Daniels Eltern schöne Momente verbracht haben. Daniel, der selbst keine Erinnerung an seine Mutter mehr hat, kann sich durch die Beschreibungen des Vaters ein genaues Bild machen.

In Kapitel sechs versucht der Vater seinem Sohn zu erklären, weshalb die Mutter nicht bei Ihnen ist. Er erklärt das mit ihrer feenhaften Art. Da in Kent der Feenglaube eine besondere Rolle spielt, vermischen sich hier Realität und Märchen und für Daniel wird seine Mutter als Fee greifbarer. Deshalb sucht er sie stets bei seinen Besuchen in Kent und hofft auf eine Erscheinung, ein Phänomen, das in den Mythen von Kent, besonders im Zusammenhang mit den Oasthäusern, den Hopfenspeichern, eine Rolle spielt. Auch der berühmte Film „Chitty Chitty Bang Bang“ mit einem fliegenden Wunderauto wird in diesem Zusammenhang erwähnt.

Eine Wende tritt in Kapitel sieben ein, als Daniels Vater sich entschließt, wieder zu heiraten. Dadurch kann Daniel für kurze Zeit die Nähe einer mütterlichen Person finden, doch wird dies jäh beendet, als die Stiefmutter ein eigenes Kind zur Welt bringt. Dieses wird nun zum Mittelpunkt der Familie und Daniel fühlt sich zurück gesetzt.

Daraus ergibt sich der Höhepunkt der Erzählung in Kapitel acht: Daniel steigert sich immer mehr in die Sehnsucht hinein, seine Mutter finden zu wollen und während eines Einkaufsbummels in seiner Heimatstadt Canterbury meint Daniel, sie in einer Verkäuferin wieder zu erkennen. Als diese erschrocken zurück weicht und der Vater Daniel peinlich berührt aus dem Kaufhaus bringt, bricht für den Jungen eine Welt zusammen.

Im Schlusskapitel wird der Leser Zeuge von Daniels großer Traurigkeit und Sehnsucht nach seiner Mutter. Der Vater versucht, zu beschwichtigen und ihn mit der Unerreichbarkeit aber Hilfsbereitschaft von Feenwesen im Hintergrund zu trösten. Erst viel später ist Daniel dazu fähig, seiner Trauer über die verlorene Mutter gegenüber anderen Ausdruck zu verleihen.

Diese melancholische Geschichte kann in deutscher und englischer Sprache gelesen und durch die beigefügte Multimedia-CD auch gehört werden. Neben einem Bilderrätsel im Buch gibt es auf der CD noch weitere Spiele und ein Vokabelprogramm rund um die Erzählung von Anne Woodhouse.

 

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