Die Frau in Kirschrot. Ein Thomas-Pitt-Krimi aus der viktorianischen Zeit. Zusammenfassung

Die Frau in Kirschrot

Das Buch ist die 2. Auflage von 2006 von der Verlagsgruppe Weltbild GmbH, Ausgburg. Die deutsche Erstausgabe erschien bereits 1993. Insgesamt hat das Buch 303 Seiten. Die Autorin Anne Perry wurde am 12. Oktober 1939 in Blackheath, London geboren. Ihr eigentlicher Name ist Juliet Marion Hulme. Durch eine Tuberkuloseerkrankung als Kind musste ihre Familie umziehen. Dadurch verbrachte sie die meiste Zeit ihrer Jugend in Neuseeland. Heute lebt sie in Portmahomack, Schottland und ist vor allem durch ihre historischen Kriminalromane, die allesamt im viktorianischen England spielen, bekannt.

 

Es ist das Jahr 1887. Ballarat, der Chef von Kommissar Thomas Pitt beschließt einen Mordfall der drei Jahre zurück liegt zu lösen. Er möchte dadurch gesellschaftlich aufsteigen, da der Mordfall in der Londoner Oberschicht geschehen ist. Ballarat stammt aus ärmlicheren Verhältnissen und kann sich daher nicht so gewählt ausdrücken. Deswegen beauftragt er Thomas Pitt. Er ist zwar auch nur der Sohn eines Wildhüters, wurde aber als Junge genauso aufgezogen wie der Sohn des Landeigners. Außerdem hat er durch seine Hochzeit mit Charlotte in eine bessere Familie eingeheiratet. Ballarat nimmt daher an, dass Pitt eher Zugang zur höheren Gesellschaft finde wird.

Der Mordfall ereignete sich im Hanover Close. Diese Straße ist eine Sackgasse. Vor drei Jahren wurde im Haushalt der Yorks eingebrochen. Der Einbrecher wurde von Robert, dem Sohn des Hauses überrascht und hat Robert daher umgebracht. Dann entwendete er zwei Miniaturbilder, eine Vase, einen Briefbeschwerer und eine Erstausgabe eines Buches. Das Diebesgut ist bis heute nicht wieder aufgetaucht. Die Ermittlungen werden dadurch erschwert, dass Veronica, die Witwe von Robert wieder heiraten möchte.

Thomas Pitt fängt daher erst einmal mit seinen Ermittlungen im Außenministerium an. Dort hatte Robert York gearbeitet. Außerdem arbeitet dort auch Julian Danver, der jetzige Verlobte von Veronica York. Die Familie Danver sind alte Freunde der Familie York.

Während Thomas so mit seinem Mordfall beschäftigt ist, beschließt Charlotte sich um ihre Schwester Emily zu kümmern. Sie ist in der Witwenzeit, da ihr Mann George Ashworth älter war wie sie und vor nicht allzu langer Zeit gestorben ist. Aus diesem Grund muss sie das Haus hüten. Als Witwe darf sie nicht an Gesellschaften teilnehmen und muss einige Jahre um ihren verstorbenen Ehemann trauern. Emily ist noch eine junge Frau und leidet sehr unter der Tatsache, dass sie das Haus nicht verlassen darf. Um Emily etwas abzulenken erzählt ihr Charlotte ein bisschen über die Arbeit ihres Mannes. Natürlich auch über die Ermittlungen im Mordfall York. Die Beiden beschließen Thomas ein bisschen bei der Aufklärung zu helfen.

Charlotte lässt sich unter falschem Namen bei den Yorks einschleusen. Sie wird von Jack Radley, einem Bekannten von Emily, als dessen Cousine vom Land vorgestellt. So ist sie eine Ebenbürtige und kann die Frauen des Haushalts etwas aushorchen. Dabei erfährt sie zum Beispiel, dass Veronica stark von ihrer Schwiegermutter Loretta beeinflusst wird. Sie steht komplett unter ihrer Fuchtel.

Thomas Pitt weiß derweilen nicht auf was für ein gefährliches Spiel sich seine Ehefrau eingelassen hat. Er überprüft mehrere Pfandleiher und Hehler um das Diebesgut wieder zu finden. Doch die Gegenstände wurden nie auf dem Hehlermarkt angeboten. Schließlich macht er sich auf den Weg zum Haushalt der Yorks in der Hanover Close. Er möchte alle Personen des Haushalts befragen. Doch er stößt auf eine Wand der Ablehnung. Alle dort lebenden Personen sind zu ungebildet als das sie einem Kriminalkommissar eine Antwort geben wollen. Nur vom Dienstmädchen Dulcie erhält er eine einigermaßen brauchbare Antwort. Eine Frau, die kirschrote Kleidung anhatte, war am Abend des Mordes im Haus der Yorks, ist aber seitdem nie wieder dort gesehen worden. Einige Tage später stürzt Duclie aus dem Fenster. Es soll ein Unfall gewesen sein.

Charlotte wird derweilen von den Yorks der befreundeten Familie Danver vorgestellt. Von Adeleine York, der Tante von Julian, erfährt sie, dass auch im Haus der Danvers die Frau in Kirschrot vor drei Jahren gesehen wurde. Seitdem ist auch dort nicht wieder aufgetaucht. Da sie diese Information für sehr wichtig hält, beichtet sie Thomas ihre Ermittlungen. Für ihn ist klar, dass die Frau in Kirschrot eine besondere Bedeutung in seinem Mordfall hat. Er sucht in der Londoner Unterwelt nach ihr. Doch er kann sie nicht finden.

Emily ist derweilen total frustriert und beschließt, dass sie auch unter falschem Namen Ermittlungen anstellen könnte. Sie stellt sich selbst ein Zeugnis aus und stellt sich verkleidet als neue Zofe Amelia Gibson bei Veronica York vor. Sie bekommt die Stelle und kann in kurzer Zeit das Vertrauen von Veronica gewinnen.

Thomas Pitt ist derweilen überzeugt dass die Frau in Kirschrot eine Spionin ist. Sie wollte an Geheimnisse des Außenministeriums herankommen und hat sowohl Robert York als auch Garrard Danver, den Vater von Julian, bestohlen. Er bekommt einen Tipp wo sie momentan sein soll und begibt sich direkt dorthin. Doch er kommt zu spät. Es war schon jemand vor ihm da und hat der Frau das Genick gebrochen. Dann treffen plötzlich Polizeibeamte ein und da Thomas bei der noch nicht kalten Leiche gefunden wird steht er unter Mordverdacht und wird verhaftet. Jetzt ist es noch dringlicher das Charlotte und Emily die wahren Hintergründe herausfinden. Es kommt heraus, dass die umgebrachte Frau überhaupt nicht die Frau in Kirschrot war. Das war nur eine Falle für Thomas Pitt. Nur mit Mühe können Charlotte und Emily die Frau in Kirschrot überführen und Thomas aus dem Gefängnis befreien.

 

Bisher habe ich noch kein einziges Buch von Anne Perry gelesen, wo sich die Geschichte unnötig in die Länge gezogen hätte. Sie bringt es jedes Mal fertig, bereits auf den ersten Seiten eine derart große Spannung aufzubauen, die bis ans Ende vom Buch anhält. Natürlich muss man gern historische Kriminalromane lesen, denn es wird viel über diese Zeit beschrieben. Aber genau das macht die Bücher von Anne Perry so interessant: Die Beschreibungen der Landbevölkerung im Vergleich zu der höheren Klasse Londons. Dabei werden die Personen, samt ihrer manchmal fragwürdigen Ansichten und Vergangenheiten sehr detailliert beschrieben. Auch hat Anne Perry ein sehr gutes Auge für die Umgebung. So kann man sich beim Lesen immer das ganze Umfeld des Mordes sehr gut vorstellen.

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