Die Nashörner. Schauspiel in drei Akten. Zusammenfassung

Das absurde Theaterstück „Die Nashörner“ von Eugène Ionesco aus dem Jahr 1957 beschreibt in drei Akten wie eine ganze Stadt sich nach und nach verwandelt, was auf die Machtübernahme eines totalistischen Systems hindeutet.

Erster Akt: An einem Sonntag im Sommer treffen sich die beiden Freunde Behringer und Hans in einem Café auf dem Kirchplatz. Beide kommen etwas zu spät, nur Behringer sieht dabei total übernächtigt aus. Hans beginnt daraufhin seinen Freund zu tadeln und ein Gespräch über Behringers Trunksucht beginnt, als plötzlich ein Nashorn über den Platz rennt. Alle sind in Aufruhr, nur Behringer bleibt gelassen, weshalb ihn Hans erneut tadelt. Die beiden sprechen weiter über das Leben und die Diskussion überschneidet sich nach und nach mit dem Gespräch zwischen dem Logiker und einem alten Herrn, die am Nachbartisch sitzen. Stück für Stück sind sie sogar inhaltlich gleich. Auf einmal taucht ein zweites Nashorn auf und zertrampelt dabei die Katze einer Hausfrau. Alle Anwesenden bemitleiden die völlig aufgelöste Frau, während sich Hans und Behringer darüber streiten, ob es ein asiatisches oder ein afrikanisches Nashorn war. Sie können sich nicht einigen, weshalb Hans beleidigt davon rauscht. Behringer nimmt die Schuld auf sich.

Zweiter Akt: Im ersten Bild dieses Aktes erscheint Behringer zu spät bei der Arbeit im Büro. Die anwesenden Kollegen diskutieren bereits heftig das Nashorn-Thema, wie es in der Zeitung beschrieben wird. Wisser leugnet die Existenz des Nashorns, was er auf die Ungenauigkeit des Zeitungsartikel zurückführt. Stech und Daisy versuchen Wisser vom Gegenteil zu überzeugen. Auch als Behringer sagt, er habe das Nashorn gesehen, ist Wisser nicht zu überzeugen. Der Chef, Herr Schmetterling, versucht sie alle immer wieder zur Ordnung zu rufen.

Plötzlich stürmt Frau Ochs, die Frau des abwesenden Kollegen Ochs, das Büro. Total außer Atem überreicht sie Schmetterling eine Erklärung ihres Mannes und erzählt, ein Nashorn habe sie bis zum Büro verfolgt. In diesem Moment versucht das Nashorn über die Holztreppe ins Büro zu gelangen, zerstört diese vorher aber. Wisser muss sich die Existenz nun also eingestehen und entwickelt sofort eine Verschwörungstheorie. Herr Schmetterling fragt sich, wer die Treppe ersetzt und Frau Ochs bricht bei der näheren Betrachtung des Nashorns zusammen. Die einen versuchen sich um die Frau zu kümmern, die anderen diskutieren über eine mögliche Entlassung Ochs. Schließlich rufen sie die Feuerwehr, da sie ohne Treppe das Büro nicht verlassen können. Frau Ochs wacht auf und springt mit einem Satz auf ihren Nashorn-Mann und reitet davon. Die Feuerwehr evakuiert das Gebäude, Schmetterling verteilt weitere Arbeit und Behringer besucht Hans um sich bei ihm zu entschuldigen.

Das nächste Bild ist die Wohnung von Hans. Diesem ist sichtlich krank und hat den Streit schon wieder längst vergessen. Während ihres Gesprächs geht es Hans immer schlechter. Nach und nach beschleicht Behringer ein leiser Verdacht und er möchte einen Arzt rufen. Doch Hans lehnt das ab und erklärt, dass es ihm wunderbar gehe. Er verabscheue die Schwäche der Menschen und stelle das Recht der Natur über die Moral der Menschen. Behringer versucht noch dagegen zu argumentieren, doch da hat sich Hans schon ein schnaubendes Nashorn verwandelt und Behringer muss fliehen.

Dritter Akt: Behringer sitzt in seiner Wohnung und verlässt diese aus Panik vor den Nashörnern nicht mehr. Stech besucht ihn und versucht ihn nach und nach davon zu überzeugen, dass die Nashörner gut seien und man sich ihnen anschließen müsse. Es sei Behringers Pflicht seinen Kollegen zu folgen, da sogar der Chef Schmetterling inzwischen ein Nashorn ist. Behringer wird von einem lauten Krach zum Fenster gerufen und entdeckt, dass fast alle Leute zu Nashörnern geworden sind.

Daisy besucht die beiden mit einem Korb voller Essen und berichtet, dass sich auch Wisser den Nashörnern angeschlossen habe. Stech und Behringer streiten sich weiter, Daisy versucht sie zu beruhigen, doch Stech stürmt davon um ebenfalls Nashorn zu werden.

Daisy und Behringer gestehen sich ihre Liebe und werden immer mehr von den Nashörnern umzingelt. Daisy erklärt, dass man versuchen müsse mit den Nashörnern zu reden, weshalb Behringer wütend wird und sie schlägt, was er gleich wieder bereut und sich entschuldigt. Doch Daisy läuft wütend davon.

Ganz alleine beginnt Behringer zu zweifeln, ob seine Entscheidung kein Nashorn zu werden, nicht doch falsch sei. Am Ende beschließt er jedoch sich für die Menschheit einzusetzen, während die Nashörner immer näher rücken.

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