Es war einmal ein Prinz, der wollte unbedingt heiraten. Aber er wollte nicht irgendwen heiraten, sondern nur eine richtige Prinzessin. So kam es, dass er in der ganzen Welt umher reiste, um eine Braut zu finden. Aber so recht wollte ihm keine gefallen, er hatte immer das Gefühl, dass etwas nicht richtig sei, und so kam er traurig und niedergeschlagen wieder in seines Vaters Schloss. Er wollte doch so gern eine richtige Prinzessin heiraten.
Eines Nachts gab es ein schlimmes Unwetter. Es regnete und stürmte, es blitzte und donnerte. Da klopfte es an dem Tor. Der König machte auf, und draußen stand ein Mädchen. Völlig durchnässt war sie vom Regen. Ihre Haare tropften und sie sah gar nicht gut aus so triefend nass. Noch dazu behauptete sie, dass sie eine Prinzessin sei. Der Prinz hatte eine kluge Mutter, die Königin. Sie hatte eine Idee, um raus zu finden, ob das Mädchen wirklich eine Prinzessin sei. Sie bereitete ihr ein Bett vor, auf das sie eine Erbse gelegt hatte. Und über die Erbse hatte sie zwanzig Matratzen und zwanzig Decken gelegt. Darauf sollte das Mädchen nun schlafen.
Am nächsten Morgen fragte die Königin das Mädchen, wie sie geschlafen habe. Dieses antwortete, dass sie sehr schlecht geschlafen habe, da sie auf etwas sehr Hartem gelegen haben muss, was ihr große Schmerzen bereitet hätte, und nun wäre sie ganz grün und blau. Da wusste die Königin, dass das Mädchen eine richtige Prinzessin sein musste, denn nur eine richtige Prinzessin hätte die kleine Erbse unter zwanzig Matratzen und zwanzig Decken noch gespürt. Die Königin erzählte dies sogleich dem Prinzen, und der war außer sich vor Freude. Endlich konnte er heiraten und wusste auch, dass es ganz sicher eine richtige Prinzessin war. So feierten sie Hochzeit. Die Erbse haben sie in eine Kunstkammer gestellt, wo sie heute noch bewundert werden kann, wenn sie keiner weggenommen hat.
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