Das Märchen erzählt die Geschichte vom jungen Fischer Claude aus der Normandie. Eines Tages fährt er wie üblich zum Fischen mit seinem Kutter aufs Meer hinaus, obwohl eine unheilvolle Wolke am Himmel steht, die die anderen Fischer als Warnung sehen. Claude lästs sich aber nicht beirren und hofft auf einen guten Fang. Mitten auf dem Meer hört er ein dünnes Stimmchen nach ihm rufen. Er wirft sein Netz aus und fängt eine kleine Sirene, ein hübsches Fischmädchen mit einem Fischwanz als Unterleib, das in seine Hand passt. Claude fragt sie nach Schätzen auf dem Meeresgrund aus, denn er ahnt sofort, dass die Sirene ihm welche beschaffen könnte. Er bittet sie, ihm ihr schönes, perlenverziertes Häubchen dazugelassen, angeblich als Andenken. Außerdem bittet er sie ihm jeden Tag eine Kostbarkeit aus dem Meer zu bringen. Claude verspricht ihr dafür, das Geld zu sparen und dann ein Schloss zu kaufen, in dem sie mit ihm leben darf. Zum Heiraten sei sie zu klein, aber sie könne zu Schule gehen und er will ihr eine schöne Schultasche kaufen. Der kleinen Sirenen gefällt diese Vorstellung, sie mag Claude und ist neugierig auf das Menschenleben. Also ist sie einverstanden und lässt fürs Erste ihre Perlenhaube da. Claude verkauft sie und bekommt viel Geld für das wertvolle Stück. Sein Plan ist, sich ein paar Mal mit ihr zu treffen, ihre Schätze zu verkaufen und sich dann nach Paris abzusetzen, wo er in Saus und Braus leben kann.
Am nächsten Tag taucht die Sirene wieder auf, diesmal mit einer Muschel als Kutsche und Seepferdchen davor. Als Geschenk hat sie eine kleine Diamantenkrone mitgebracht, in der Claude sogleich auch viel Wert erkennt. Sie pfeift außerdem ein paar Fische vorbei, die ihm ein Ständchen spielen. Sie gibt sich viel Mühe, um ihm eine Freude zu bereiten, Claude interessiert sich aber vor allem für die wertvolle Krone. Erneut versetzt er ihr Geschenk und bekommt sehr viel Geld dafür. Er denkt nun, dass er eigentlich schon ausgesorgt hat und nicht mehr auf weitere Geschenke der Sirene angewiesen ist, um in Paris sein Glück zu machen.
In der nächsten Nacht bringt die Sirene eine Muschel. Wenn man sie umdreht, kommt ein Sturm herbei. Es ist die Zaubermuschel ihres Vaters, die die Sirene als besondere Kostbarkeit mitgenommen hat, denn die anderen Gegenstände seien nicht so einzigartig. Claude reagiert aber recht enttäuscht, denn er möchte lieber Schätze haben. Die kleine Sirene fragt nach der Schultasche, denn sie meint, dass doch inzwischen genug Geld dafür zusammengekommens ein müsste. Nun erklärt ihr Claude, dass er nicht mehr auf die Sirene angewiesen ist, das er genug Geld hat und dass sie ohnehin zu klein ist um in eine Menschenschule zu gehen. Die Schultasche habe er zwar angeblich gekauft, aber sie sei viel zu groß fü sie. Die Sirene wird sehr traurig Sie merkt nun, dass Claude sie nur ausgenutzt hat. Sie möchte die Muschel zurückhaben, aber Claude weigert sich. Da verschwindet die Sirene mit einem Schwarm Fische.
Claude hört dem schönen Rauschen der Muschel ein wenig zu., Plötzlich dreht sie sich von allein in seiner Handund ein gewaltiger Sturm zieht auf. Sein Schiff geht unter und Claude wird nie wieder von jemandem gesehen. Das Märchen schließt mit der Warnung, nie einer Sirene etwas leichtfertig zu verpsrechen, was man vielleicht nicht halten kann.
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