Es war einmal ein kleines Mädchen, das hatte keine Eltern mehr, denn diese waren bereits gestorben. Das Mädchen war sehr sehr arm und hatte kein zuhause und kein Bett, in dem es schlafen konnte. Alles, was es noch besaß, waren die Kleider, die es an hatte und ein kleines Stückchen Brot, was es aus Mitleid geschenkt bekommen hatte. Aber das Mädchen hatte ein gutes und reines Herz. Weil es so ganz allein war und nichts und niemanden mehr hatte, zog das Mädchen voller Gottvertrauen hinaus in die Welt. Dort begegnete ihm zuallererst ein armer alter Mann, der sehr großen Hunger hatte. Er erzählte dies dem Mädchen und fragte es, ob es nicht etwas zu essen für ihn hätte, da er so hungrig sei. Das Mädchen dachte nicht lange drüber nach und gab dem alten Mann ihr ganzes Stück Brot, auch wenn sie selbst nun nichts mehr zu essen hatte. Dann ging es weiter und traf ein kleines weinendes Kind. Das Kind weinte so, weil es am Kopf fror und keine Mütze hatte. Das Mädchen gab ihm ohne nachzudenken seine Mütze und zog weiter. Nach einer Weile traf es noch ein Kind, welches so schrecklich fror. Das Kind bat das Mädchen um sein Leibchen und bekam es sogleich. Das nächste Kind, was das Mädchen traf, bat um sein Röcklein und auch diesen gab das Mädchen bereitwillig weg. Als es dunkel wurde, kam das Mädchen zu einem Wald. Dort traf es wieder ein frierendes Kind. Das Mädchen dachte sich, da es ja schon dunkel war und es bestimmt keiner sehen würde, könnte es ja auch noch sein Hemdchen weggeben. Und so tat sie es und gab dem Kind das Hemdchen. Nun hatte sie gar nichts mehr. Plötzlich fielen die Sterne vom Himmel und wurden zu Talern. Das Mädchen wurde mit einem neuen Hemdchen bedeckt, in das es die Taler einsammeln konnte und hatte von da an immer genug zum Leben.
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