Die Vollstrecker
Es handelt sich bei meiner Ausgabe um ein Taschenbuch von der Verlagsgruppe Weltbild GmbH in Augsburg. Die genehmigte Lizenzausgabe ist von 2008 und hat 364 Seiten. Das englische Original erschien bereits 1983 bei Putnam’s Sons Verlag, New York unter dem Titel Godplayer. Der Autor Robin Cook hat an der medizinischen Fakultät der Columbia University studiert. Anschließend verbrachte er seine Assistenzzeit an der Harvard University und arbeite dann am Massachusetts Eye and Ear Instistute. Nachdem bereits sein erster Roman die internationalen Bestsellerlisten anführte, ließ er sich beurlauben und fing an nur noch Bücher zu schreiben. Heute lebt er mit seiner Frau Barbara in Florida.
Cassi, eigentlich Cassandra Kingsley, ist seit einigen Jahren mit dem gefragten Chirurgen Thomas Kingsley verheiratet. Er ist ein exzellenter Herzchirurg. Cassi hat ebenfalls ihr Medizinstudium abgeschlossen, arbeitet jetzt aber mit ihrem Jugendfreund Robert Seibert in der Pathologie im Boston Memorial Krankenhaus. Dort ist ihr Mann ebenfalls tätig. Da Cassi an Diabetes erkrankt ist, muss sie die Abteilung wechseln. Sie wird in die Psychatrie versetzt. Trotzdem bleibt sie mit Robert in Kontakt, da sie beide eine Studie begonnen haben und sie das Ergebnis fasziniert. Es geht dabei um mittlerweile 17 ungeklärte Todesfälle im Boston Memorial Krankenhaus. Es sind Fälle, bei denen eine Operation erfolgreich verlief, aber als der Patient auf dem Wege der Besserung war, starb er auf einmal völlig unerwartet. Cassi und Robert nennen sie die PPT-Fälle.
Eines Tages ruft Robert an und teilt Cassi mit, dass es einen neuen PPT-Fall gibt. Sie ist ganz aufgeregt. Bisher waren alle Fälle bei dem Chirurgen George Sherman aufgetreten, der Cassi ebenfalls heiraten wollte. Sherman ist Lehrarzt am Boston Memorial, während Cassis Mann Thomas privater Herzchirurg ist. Ein seltsamer Aspekt an den Todesfällen ist auch, dass alle Todesopfer homosexuelle Neigungen oder eine geistige Störung besaßen. Einige sind auch an Krankheiten erkrankt die auf Dauer unheilbar gewesen wären, wie zum Beispiel AIDS.
Als Thomas Kingsley Operationszeit abgesprochen bekommt, weil sein Kollege Sherman eine besondere Förderung bekommen soll und deswegen mehr Zeit benötigt, dreht Thomas durch. Er hält sich selbst für den einzig guten Herzchirurgen. Daher kommt es zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen Thomas, Dr. Sherman und dem Direkter des Boston Memorials.
Derweilen wird bei Cassi eine Schwächung an einem ihrer Augen festgestellt. Es muss ein Blutgerinnsel entfernt werden sonst erblindet sie auf diesem Auge. Auch Robert Seibert muss ins Krankenhaus für die Entfernung eines Weisheitszahns. Eigentlich ist das eine Routineoperation, aber da er an Arthrose leidet, kann das kein gewöhnlicher Zahnarzt vornehmen. Aber Robert stirbt nach der Operation und für Cassi ist sofort klar, dass es mit den PPT-Fällen zu tun hat. Immerhin hat ihr Robert vor der Operation noch erklärt dass er der Lösung ganz nahe ist. Auch nach Cassis Operation, die eigentlich gut verlaufen ist, treten Komplikationen auf. Ihr Insulin im Blut steigt drastisch. Sie wird daher auf die Intensivstation gebracht. Als sie dort aufwacht, beugt sich ihr Mann gerade über sie und will ihr eine extra Dosis Insulin geben. Er ist der Vollstrecker da er es nicht für gerecht hält, wenn ihm Operationszeit abgezogen wird. Da Robert und Cassi ihm auf der Spur sind, will er auch sie beseitigen. Doch zum Glück wird er in dem Moment abgelenkt und Cassi kann gerettet werden. Allerdings vermutet keiner dass Thomas hinter allen steckt. Als Cassi ein paar Tage später entlassen wird, holt Thomas sie mit dem Auto ab. Er fährt mit überhöhter Geschwindigkeit und während die Zwei streiten kommt es zum Unfall. Thomas stirbt.
Robin Cook schafft es in seinen Büchern immer bereits am Anfang eine sehr große Spannung zu erzeugen. So ist das auch in diesem Buch. Auch schon der Titel birgt eine gewisse Spannung in sich. Dafür ist es umso enttäuschender wenn man beim Lesen feststellen muss das sich die Geschichte sehr in die Länge zieht. Immer wieder fängt Robin Cook mit Cassis und Thomas Vergangenheit an. Im Nachhinein kann ich auch sagen, dass das nicht unbedingt viel mit den Morden zu tun hat. Ansonsten ist die Geschichte aber sehr glaubhaft geschrieben. Erschütternd fand ich, dass der Vollstrecker selbstherrlich über Leben und Tod entscheidet. Nur um seine persönlichen Ziele verwirklichen zu können, wendet er sich vor allem an Randgruppen, die seiner Meinung nach kein Recht haben zu leben. Einige Zeit ist nicht so ganz klar, wer der Vollstrecker sein könnte, denn viele Chirurgen äußern sich in Gesprächen mit Cassi in diese Richtung. Leider wird die Geschichte aber wirklich unnötig in die Länge gezogen. Damit flacht die Spannung vom Anfang ziemlich ab und erst auf den letzten 70 Seiten des Buches kann der Autor die Spannung dann wieder anfachen. Das Abschweifende ist einfach unnötig und langweilig. Die Personen und Orte an denen die Geschichte spielt sind sehr realistisch und ausführlich beschrieben.
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