Die Waliserin. Zusammenfassung

Wir schreiben das Jahr 1100: die Waliserin Susanna ist gerade mal sechs Jahre alt, als ihre Mutter Gwladys heimlich bei Nacht sie, ihren älteren Bruder Idwal und die kleine Schwester Gorffenna ohne Abschied verlässt, um eine zweite Ehe mit dem Normannen Roger einzugehen. Susannas Vater ist schon vor Jahren in einer Schlacht ums Leben gekommen, seither leben sie bei dessen Bruder Rhodri und seiner Frau Gwenllian. Diese beiden ziehen die Geschwister nach dem Fortgang von Gwladys wie ihre eigenen Kinder mit Liebe auf. Gwladys wird als Verräterin betrachtet, hat sie sich doch dem Feind zugewendet, Susanna und Idwal können ihre Mutter weder verstehen noch ihr verzeihen.

 

Einige Jahre später – Susanna ist gerade mal 11 Jahre alt – ruft ihr Onkel sie zu sich und eröffnet ihr, dass ihre Mutter sie sehen will und sie ins Tiefland zur Festung ihres Stiefvaters reisen soll. Susanna hat zwar kein Verlangen nach dieser Begegnung, gehorcht Rhodri aber, der davon ausgeht, dass Gwladys nicht auf einmal ihre mütterlichen Gefühle entdeckt hat, sondern Nachrichten über geplante Übergriffe der Normannen an ihre Tochter weitergeben will. Susanna trifft Gwladys, es bleibt bei einer kühlen und distanzierten Begegnung bei der ihr das Gerücht bestätigt wird, dass der neue König Henry sich in Zukunft intensiver für die von Normannen besetzten walisischen Gebiete und mehr interessieren wird. Susanna begibt sich wieder nach Hause, ihr Auftrag ist erfüllt.

 

Weitere Jahre gehen ins Land, die Geschwister werden älter und 1108 teilt Idwal seinem Onkel und Vormund mit, dass er mit seinen nun 17 Jahren bereit und willens ist, sein Erbe anzutreten und Plas-Marl – die Festung seines Vaters – zu übernehmen und zu leiten. Rhodri zögert, kann sich diesem Wunsch aber nicht widersetzen, da Idwal eigentlich bereits mit 14 nach walisischem Gesetz die Mannesreife erreicht hat. Widerstrebend gesteht er auch Susanna zu, ihren Bruder nach Plas-Marl zu begleiten und ihn dort mit der Führung des Haushalts zu unterstützen. Hier begegnet Susanna dem Prinzen Owain ap Cadwgan, der sie fasziniert. Doch die schöne Zeit auf Plas-Marl, in der sie ihre eigene Herrin ist und das Sagen über einen Haushalt und die Verwaltung der Gegend hat enden, als ihre Tante Gwen schwer erkrankt. Susanna kehrt zu Onkel und Tante zurück und muss mit Entsetzen feststellen, dass es mit ihrer Tante zu Ende geht und ihre kleine Schwester Gorffenna mit den Aufgaben überfordert ist. Sie schickt Idwal eine Nachricht, dass er schnell kommen soll, wenn er Gwenllian noch lebend sehen möchte. Idwal reist an, überwirft sich aber mit dem Onkel, als er ihm unvernünftiger weise von seinen Plänen erzählt, Susanna mit Meurig, dem jungen aufstrebenden Thronerben des Herrschaftsgebiet Senghennyd zu verheiraten. Im Streit gehen Onkel und Neffe auseinander und so erlebt Idwal auch nicht mehr, wie seine Tante kurz nach Weihnachten 1108 stirbt.

 

Das Haus ist in tiefer Trauer, am Schlechtesten aber geht es Gorffenna, die in Depressionen versinkt. Um ihrer kleinen Schwester zu helfen, überredet Susanna ihren Onkel, mit ihr die Mutter besuchen zu dürfen. Der willigt ein und so reisen die Schwestern zu Gwladys. Gorffenna ist fasziniert von der Mutter und dem Leben in der normannischen Festung und beschließt, dort zu bleiben und nicht zurück zu kehren, wie es besprochen war. Susanna kann diesen Verrat, wie sie es sieht, nicht verstehen und bricht mit ihrer kleinen Schwester.

Als sie zu Rhodri zurückkehrt, erkennt dieser, dass er unziemliche Gefühle für seine Nichte hegt und schickt sie zu ihrem Bruder.

 

Wieder auf Plas-Marl trifft Susanna erneut auf Owain, der bei Idwal Unterstützung für eine Familienfehde sucht. Idwal lehnt ab, sich einzumischen und der Frauenheld Owain versucht daraufhin sich zu rächen, indem er Susanna verführt. Bald ist sie fast soweit, mit Owain heimlich abzureisen und sich ihm hinzugeben, erkennt jedoch, dass sie dann nicht besser als ihre Mutter wäre. Sie bitten Owain, mit Idwal zu sprechen und um ihre Hand anzuhalten, doch da zeigt er sein wahres Gesicht und verhöhnt sie. Zutiefst gedemütigt, aber froh noch rechtzeitig Owains wahre Absichten erkannt zu haben willigt sie ein, Meurigs Frau zu werden.

 

Es wird eine gute Ehe auf gleicher Augenhöhe, in Freud und Leid halten Susanna und Meurig zusammen, sie schenkt ihm zuerst eine Tochter, dann einen Sohn. Als Gorffenna eine Tochter von ihrem normannischen Gatten bekommt, stirbt sie bald nach der Geburt: Susanna kommt gerade noch rechtzeitig, um ihre Schwester ein letztes Mal zu sehen, sich mit ihr auszusöhnen und die kleine Nesta an Kindes Statt mit sich zu nehmen, da weder die Großeltern noch der Vater von dem Baby etwas wissen wollen.

 

Zu einer letzten Krise zwischen Meurig und Susanna kommt es, als Idwals verbitterte und bösartige Ehefrau Efa einen Überfall auf ihren Mann und dessen Festung arrangiert, der zum Glück fehl schlägt, und Meurig den Floh ins Ohr setzt, Susanna und ihr Bruder hätten ein widernatürliches Verhältnis. Zwischen Meurig und seiner Frau gibt es deswegen große Spannungen, die sich in einem üblen Streit entladen: zutiefst verletzt verlässt Susanna die Festung, das Paar lebt wochenlang getrennt und sie hört kein Wort von ihm. Doch Meurig erkennt in dieser Zeit seine Dummheit und wie sehr Susanna ihm fehlt, wie sehr er sie braucht zum Erhalt seiner Position und im Widerstand gegen die Normannen. Reuevoll holt er sie zurück und gesteht ihr, wie sehr er sie liebt – sie ist nicht seine Schwäche, wie er dachte, sondern seine größte Stärke.

 

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