Dimensionseinfluss Zusammenfassung

Eine Handvoll Menschen machen sich auf den Weg zu den Sternen. In einen zum Raumschiff umgebauten kleinen Saturn-Mond flüchten einige von ihnen vor einem Regime der nicht ihren Vorstellungen entspricht. Als sie aus dem Kälteschlaf erwachen, finden sie sich in einer weit entfernten Zukunft wieder, wo die Menschheit nur noch ein Mythos ist. Sie müssen in einen Fremden Sonnensystem auftanken und stoßen dort auf eine untergehende Rasse mit denen es zu einen Unglücklichen Kontakt kommt. Als sie weiter ziehen wollen kommt es scheinbar zu einem Unfall der den Mond halb in Stücke reißt. Die wenigen überlebende landen später auf einen Planeten in einen anderen System der von Symbionten-Wesen bevölkert ist die sie mehr oder weniger freundlich aufnehmen. Nach einen Bad zweier Frauen in einen verbotenen Schrein gebären beide zur selben Zeit einen Jungen. Die Frauen überleben die Geburt nicht und die beiden Kinder, die sich bis aufs Haar äußerlich gleichen, werden getrennt. Bald wird langsam klar, dass ihr Schicksal nicht ganz in ihren eigenen Händen liegt. Die weiteren Gefährten werden im Laufe der Jahre auf verschiedenen Planeten verstreut wo sie auf abenteuerlicher Weise dem Tod entkommen. Es stellt sich heraus dass die Menschheit sich im der Galaxie ausgebreitet hatte und es zu einen Krieg kam dem sie verloren. Sie hatten etwas Geheimnisvolles mitgebracht dass viele Intelligenzen auf deren Planeten auf die eine oder andere Art und Weise aussterben ließ. Als ein alter Feind der Menschheit sich, mit Nicola und den ihr anvertrauten Jungen, zur Erde aufmachen um das Geheimnis der Menschen wieder zu finden, kehrt auch Christoph mit den anderen Jungen dorthin zurück. Es kommt zum Show-down gegen die Außerirdischen. Die beiden Jungen kommen wieder zusammen, und nachdem alle anderen scheinbar Tod sind, kommt es zwischen ihnen zum Kampf der ein merkwürdiges Ende nimmt. Nach und nach stellt sich heraus, dass jemand im Hintergrund die Menschen benutzt hat, um eine Welle des scheinbaren Frieden über die Galaxie zu bringen. Das Mittel dazu, ist ein Artefakt aus ferner Vergangenheit, das allerdings aus einer anderen Dimension zu kommen scheint.

Epilog: Rückblende

Es war dunkel!

Die Kälte kroch langsam von seinem linken Fuß aufwärts durch den Anzug.

Raphael fragte sich ob er erst erfrieren oder ihm vorher die Luft ausgehen würde?

Der Raumanzug hatte ihm zwar vorerst das Leben gerettet, die Isolierschicht am Knöchel war aber aufgerieben. Vielleicht hätte er beim Shuttle bleiben sollen, denn es war ihm bewusst dass er hier höchstwahrscheinlich sterben würde. Doch wo er das tat erschien ihm im Augenblick unerheblich. Er wollte nur noch sehen ob der Rest der Suttungr die Katastrophe vielleicht überstanden haben konnte. Die anfänglichen Schmerzen im Knöchel waren zurückgegangen. Das war wieder der Vorteil wenn einen der Fuß erfror. Er humpelte jetzt etwas leichter den Hang hinauf. Immer wieder schüttelte er den Kopf. Die Szenen die sich in der letzten Stunde zugetragen hatten blieben ihm ein Rätsel. Er war am Shuttle gewesen als der Mond auseinander fiel und trug einen der leichten Raumanzüge. Er hatte vor sich ein paar der draußen angebrachten Sprengladungen anzusehen und wollte gerade das Tor öffnen als er im Augenwickel eine Bewegung wahrnahm. Abrupt blieb er stehen und drehte sich zur Seite.

Aus einer dunklen Ecke heraus bewegte sich eine Horde Ratten im Gänsemarsch auf das Shuttle zu. Staunend sah er Ihnen hinterher. Ratten waren zwar dafür bekannt dass sie sich überall einnisteten aber hier hätte er nie welche vermutet. Aber irgendetwas war hier nicht ganz so wie es hätte sein müssen. Ihre Flucht, denn dass es eine war sah man auf den ersten Blick, schien sehr koordiniert und ruhig vonstatten zu gehen. Als Raphael sich gefangen hatte stürzte er Ihnen hinterher. Er hatte sie nicht gezählt aber viel mehr als zwei Dutzend waren es nicht. Im Shuttle herrschte Dämmerlicht. Mit  der Notbeleuchtung war nicht allzu viel zu erkennen doch just in diesem Augenblick wurde er zu Boden geworfen. Eine riesige Erschütterung durchfuhr das kleine Schiff und so schnell wie es gekommen war endete auch schon alles. Sofort merkte er die Schwerelosigkeit die ihn ergriff. Vorsichtig schwebte er nach vorn zur Pilotenkanzel. Voller Ehrfurcht sah er wie die Sterne sich von links nach rechts bewegten. Er setzte sich auf den Pilotensitz und fuhr die Systeme des Shuttles hoch. Wie er in den freien Raum gelangt war konnte er sich nicht vorstellen. Aber nun sah er die Suttungr auf der Seite auftauchen. Es war eine Katastrophe. Der halbe Mond war auseinander gerissen. Bei den Sprengladungen musste etwas schief gelaufen sein. Etwas anderes konnte er sich nicht erklären. Ein größeres Stück mit den Antrieben und dem Kommandostand entfernte sich zusehends von ihm. Mehrere kleinere Brocken drifteten durch den Raum um ihn herum.

Entschlossen versuchte er den Shuttle wieder zu stabilisieren. Ein Warnton erfüllte seinen Helm. Das Radargerät blinkte unaufhörlich auf und zeigte etwas Gigantisches auf ihn zukommend. Ob irgendjemand außer ihm das alles überlebt hatte war nun ohne Belang. Er wendete mit den Steuerdüsen und sah wie er sich unaufhaltsam dem fremden Mond näherte den sie bis eben noch umkreist hatten. Schon waren die Geräusche des Eintritts in dessen Atmosphäre zu hören. Glücklicherweise war diese nur sehr dünn und konnte dem Shuttle nichts anhaben. Doch er war viel zu schnell für eine kontrollierte Landung. Die hüglige Landschaft vor ihm war, wie der überwiegende Teil des Mondes, mit Eis und Schnee bedeckt. Vor ihm erschien ein kleiner Gebirgszug an dem sich rechts davon ein breites Tal erstreckte. Er gab vollen Schub auf die linken Steuerdüsen in der Hoffnung den Shuttle ins Tal zu lenken. Es wurde ihm bewusst dass seine Chancen mehr als gering waren heil zu landen. Langsam schob sich der Shuttle in Richtung Tal, aber es würde nicht mehr reichen. Der Berghang näherte sich unaufhaltsam und schon touchierte das Schiff ihn im flachen Winkel. Es wurde, mit lautem Krachen, wie ein Tennisball ins Tal abgelenkt. Alle Systeme fielen aus und irgendwo im Frachtraum hinter Raphael brach ein Feuer aus. Doch dieser wurde sofort durch den Mangel an Sauerstoff wieder gelöscht. Alles ging jetzt sehr schnell. Der Shuttle vollführte mehrere Schraubenbewegungen bevor es im Tal aufschlug. Der hintere Teil wurde verrissen und der Rest rutschte auf dem vereisten Boden auf einen kleinen Hügel zu. Geistesgegenwärtig löste Raphael sich vom Sitz, rannte nach hinten und sprang aus einem riesigen klaffenden Loch nach draußen. Er fiel auf eine mit Schnee bedeckte weiche Eisschicht und überschlug sich mehrmals bevor er, sich mit den Armen und Beinen in den Boden krallend, zum Stillstand kam. Um ihn herum flogen Funken und Trümmerteile durch die Luft. Das Shuttle, oder das was von ihm übriggeblieben war, schlug in den Hügel ein und explodierte.

Er sah alles aus dem Augenwinkel. Ein größerer Schatten legte sich über ihn. Schnell rollte er sich zur Seite. Das Wrackteil schrammte an seinem linken Fuß vorbei und ein höllischer Schmerz durchfuhr ihn.

Er brauchte eine gewisse Zeit um den Schock zu überwinden. Als er aufstand wusste er nicht wie lange er da gelegen hatte. Es grenzte an ein Wunder dass er überhaupt noch lebte. Beim laufen hatte er große Schmerzen. Und als er die Überreste des Shuttles sah, ließ ihn das kalt da es ihm klar wurde dass er hier sowieso sterben würde.

Nach kurzem zögern entschied er sich den Hügel zu erklimmen.

Trotz quälender Schmerzen bewältigte er dennoch den Aufstieg und war dann nur noch durch eine Schneeverwehung vom Gipfel getrennt. Ein paar Eiskristalle wehten ihm um den Helm als er auf allen vieren die Kuppe erreichte. Links am Himmel ging gerade der Gasriese auf und vor sich erblickte Raphael nun die sich entfernende Suttungr. Er setzte sich einfach hin und betrachtete sie wie sie immer kleiner wurde.

Nach einer Weile bekam er den Eindruck als wenn er hier schon ewig sitzen würde. Die Zeit selbst schien keine Bedeutung mehr zu haben. Mittlerweile war der Planet, um den er kreiste, in voller Größe zu sehen. Riesige blasse Gaswolken führten scheinbar für ihn einen letzten besonderen Tanz auf. Immer wieder fielen ihm die Augen zu und sein Bein hatte er lange nicht mehr spüren können. Doch nun versagte die Anzugautomatik und die Heizung im oberen Teil kämpfte vergebens gegen die Kälte unten an. Er hatte zwar den Fuß im Schnee eingegraben, in der Hoffnung ihn gegen die extreme Kälte zu schützen, aber es hatte nicht viel gebracht. Jetzt wachte er durch den hohen Temperaturunterschied im Anzug immer wieder auf. Die Schmerzen schienen ihn einerseits zu benebeln andererseits dachte er manchmal den Verstand zu verlieren. Wie lange er so da saß wusste er nicht, aber irgendwann glaubte er einen kleinen Feuerschein erkannt zu haben aus der Richtung in der die Suttungr verschwunden war.

„Gut!“ sagte er leise vor sich hin. Mindestens einige musste noch am Leben sein dachte er. Darauf hatte er die ganze Zeit gewartet. Nun schien keine Notwendigkeit mehr zu bestehen wach zu bleiben. Er hatte seinen Seelenfrieden gefunden und schloss die Augen...

 

Ein weißes Licht umspülte ihn und er fühlte sich schwerelos. Umso deutlicher seine Gedanken wiederkamen umso mehr veränderte sich das Licht ins weißblaue. Nach einer Zeit die er nicht ermessen konnte, merkte er dass er einen körperlosen Zustand angenommen hatte. Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag ins Gesicht. Doch die Erinnerungen an sein früheres Leben verblassten zusehends. Panik ergriff von ihm Besitz.

„Beruhige dich!“ flüsterte ihm eine Stimme zu. „Du hast nichts mehr zu befürchten! Deine Zeit ist abgelaufen und jetzt beginnt dein übergeordneter Status.“

„Wer bist du? Und wo bin ich?“ fragte er verwundert.

„Nun! Auch für uns ist diese Frage schwer zu beantworten denn die Zeit wie du sie kennst gibt es hier nicht mehr. Wir kommen alle aus demselben Ursprung wie du.“

„Bin ich tot? Ist das der Himmel?“

„Vielleicht ja oder vielleicht auch nicht. Du bist sozusagen aus deinem dreidimensionalen Körper hinaus.“

„Und Du?... Moment, sagtest du uns? Wie viele sind hier?“ Raphaels Verwirrung wuchs immer mehr an.

„Wir sind viel zu viele um gezählt zu werden. Doch ich war in deiner Welt präsent, darum dachte ich, ich sollte dich ansprechen. Das ist alles.“

„Wer warst du? Kenne ich dich?“

„Eher nicht! Ich war nicht so wie du. Ich sah kleiner aus als du. Leider kann ich mich nicht mehr an alles erinnern. Mit der Zunahme der Gedanken verblast alles Unwichtige schnell. Aber ich weiß noch dass wir denselben Ursprung haben.“

„Ich glaube dass ich von einem Planeten namens Erde komme. Aber was ist ein Planet eigentlich?“

„Woher soll ich das wissen? Ich habe andere Gedanken.“

„Aber du musst doch wissen was ein Planet ist?“ hackte Raphael nach.

„Ja, ja. Ich weiß das, aber das ist jetzt nicht wichtig. Außerdem musst du es auch wissen. Du musst dich nur daran erinnern.“

„Du bist ein Witzbold, oder?“

„Nein! Wenn du dich anstrengst wirst du alles wieder wissen. Und noch viel mehr als du als dreidimensionales Wesen wusstest. Alles eine Frage der Übung.“

„Dann kannst du mir sagen wer du warst“ ließ Raphael nicht locker.

Nach einem Augenblick der Stille war eine andere Stimme zu hören. Obwohl hören konnte es nicht sein überlegte Raphael. Denn Ohren hatte er ja nicht mehr.

„Lass ihn weiter ziehen! Er wird dir nichts sagen.“

„Aha! Und darf ich fragen wer du bist?“

„Im Universum bin ich Christophs Enkel!“

„Aber das ist nicht möglich!“

„Wenn du darüber nachdenkst fällt es dir wie Schuppen vor den Augen.“

„Und wer war dein Vorgänger?“

„Oh, der!... Eine Ratte. Zugegeben eine sehr Intelligente. Aber sie hat nicht die Parallelen die uns verbinden.“

„Eine Ratte? Das kann ich nicht glauben.“

„Nun! Sie haben dich hergebracht. Beziehungsweise, es dir ermöglicht. Sie waren dabei als dein Körper starb. Aber das sind jetzt unwichtige Dinge denn ich muss jetzt nachdenken und das solltest du auch.“

„Worüber denkst du nach?“

„Na, über das worüber alle hier nachdenken.“

„Und das wäre?“

„Der Sinn unseren hier seins! Es muss doch einen Sinn haben? Oder was meinst du?“

„Ich weiß nicht. Ich bin erst angekommen. Lass mich darüber nachdenken.

Weiterlesen

Übrigens - Du kannst Liviato unterstützen,
indem du deine Bücher bei Amazon über Liviato kaufst.

Fenster schließen