Ein diplomatischer Zwischenfall
Die englischen Originalausgaben erschienen in den Jahren 1924 bis 1933 unter den Titeln The Adventure of the Christmas Pudding, The Lamp, The Call of Wings, The Fourth Man, The Red Signal, Wireless. Meine deutsche Ausgabe ist eine genehmigte Lizenzausgabe des Weltbild Verlages und hat 158 Seiten. Die Autorin ist Agatha Christie. Sie wurde am 15.09.1890 in England geboren und ist besonders für ihre Hercule Poirot und Miss Marple-Kriminalfälle berühmt gewesen. Insgesamt schrieb sie 66 Kriminalromane, aber auch Kurzgeschichten und Bühnenstücke. Sogar 6 romantische Erzählungen veröffentlichte sie unter dem Pseudonym Mary Westmacott. 1971 wurde sie von Queen Elizabeth II zur Dame ernannt. Am 12.01.1976 starb sie an einem Schlaganfall.
Ein diplomatischer Zwischenfall
Dem Prinzen eines mächtigen Staates wurde von einer weiblichen Begleitung ein wertvoller Rubin, der schon seit Generation in Familienbesitz ist, gestohlen. Diesen Rubin sollte der Prinz in England zu einem Hochzeitsgeschenk für seine Braut umarbeiten lassen. Nun bittet er Hercule Poirot darum ihm den Rubin wiederzubeschaffen. Dazu muss Poirot zur Familie Lacey aufs Land fahren – und das zu Weihnachten. Hercule ist gar nicht begeistert! Aber das Haus soll eine Zentralheizung haben. Wenigstens etwas. Dort findet er heraus, dass die Enkelin Sarah mit einem etwas zwielichtigen Mann namens Desmond Lee-Wortley bekannt ist und ihn vielleicht auch heiraten will. Er selbst ist mit seiner Schwester angereist, die gerade aus dem Krankenhaus entlassen worden sein soll. Vor dem Weihnachtsessen bekommt Hercule eine mysteriöse Nachricht: Essen Sie nichts von dem Plumpudding! Im Plumpudding sind traditionell einige kleine Gegenstände versteckt, die dem Finder die Zukunft vorhersagen sollen. So findet Hercule den silbernen Knopf, was bedeutet er werde immer Junggeselle bleiben. Im Pudding des Hausherrn befindet sich ein rotes Glasstück. Hercule erkennt sofort den Rubin und nimmt ihn an sich. Der Dieb versucht ihn wieder an sich zu bringen. Doch durch einen Trick kann Hercule ihn zur Flucht bewegen. Der Dieb war Desmond Lee-Wortley, der sich aber mit einer Nachbildung des Rubins aus dem Staub macht. Hercule kann den echten Rubin dem Prinzen übergeben.
Die Lampe
Mrs. Lancaster besichtigt Haus Nr. 19, das seit Jahren schon niemand mehr bewohnen will weil man glaubt, in ihm spuke es. Ein Kind soll dort vor über 30 Jahren verhungert sein. Mrs. Lancaster glaubt nicht an Geister und zieht dort mit ihrem alten Vater Mr. Winburn und ihrem kleinen Sohn Geoffrey ein. Der alte Vater und ihr Sohn hören das Kind schluchzen. Geoffrey will ihm helfen und wird schließlich auch krank. Der Arzt gibt ihm keine Hoffnung mehr. Selbst wenn er es überstehen sollte, hat die Lunge bereits einen so schweren Schaden davongetragen, dass Geoffrey nicht mehr erwachsen werden wird. Sein Zustand wird immer schlimmer. Eines Tages macht Geoffrey noch einmal die Augen auf und sagt zu dem anderen Kind, dass er anscheinend in der Tür stehen sieht, dass er bald kommen wird. Und dann hört man auf einmal kein Schluchzen, sondern ein Lachen und zwei geisterhafte Kinder rennen gemeinsam durchs Haus.
Rolltreppe ins Grab
Silas Hamer ist ein Millionär, der es von der Gosse nach ganz oben geschafft hat. Doch dann kommt ein Tag an dem er merkt, dass er selbst in einem goldenen Käfig sitzt. Eine Melodie vermittelt ihm die Sehnsucht nach Freiheit, ohne Druck zu haben immer mehr haben zu müssen. Deswegen beschließt er all seinen Besitz bis auf den letzten Penny den Armen Londons zu spenden. Danach fühlt er sich irgendwie befreit. Als er in die Untergrundbahn geht sieht er einen jungen betrunkenen Mann. Er stürzt auf die Gleise gerade als der Zug einrollt. Silas rettet ihn und verliert dabei sein eigenes Leben. Dafür schwebt sein Geist empor und wird von Flügeln umgeben. Für ihn die absolute Freiheit.
Der vierte Mann
Vier Männer treffen in einem Zugabteil aufeinander. Drei davon, Dr. Clark (Rechtsanwalt), Dr. Campell (Nervenarzt) und der Domherr Parfitt kennen sich. Der vierte Mann schläft anscheinend und ist den restlichen Männern nicht bekannt. Die Drei diskutieren über den Zusammenhang zwischen Geist und Körper. Dr. Campell schildert einen Fall aus Frankreich bei dem eine junge Frau nach einem Nervenzusammenbruch vier Persönlichkeiten gehabt haben soll. Felicie Bault wurde als Bauernmädchen geboren und war eigentlich recht dumm, konnte noch nicht einmal schreiben und lesen. Doch nach dem Nervenzusammenbruch konnten zwei der neuen Persönlichkeiten italienisch und Klavier spielen. Nach einigen Monaten soll sie sich selbst erwürgt haben. Ob die Persönlichkeiten zuviel für Felicie geworden waren?
Jetzt schaltet sich der vierte Mann ein. Es ist Raoul Letardeau und er kannte Felicie von früher, da sie im gleichen Waisenhaus waren. Dort lebte auch das Mädchen Annette Ravel, das viel Macht über Felicie ausübte und sie eines Tages sogar hypnotisierte. Annette wurde eine berühmte Sängerin, doch sie erkrankte an Tuberkolose starb schließlich. Vorher hatte sie aber immer noch betont, dass sie nicht wirklich sterben würde. Sie konnte italienisch und Klavier spielen. Später traf Raoul Felicie, als sie schon die verschiedenen Persönlichkeiten hatte. Sie deutete ihm gegenüber an, dass Annette Gewalt über sie hätte, obwohl sie doch schon tot war. Aber wenn sie versuchen würde, Felicie aus ihrem eigenen Körper zu vertreiben würde sie sich umbringen.
Die drei anderen Reisebegleiter sind geschockt. Als sie mit Raoul diskutieren wollen, sehen sie, dass er das Zugabteil bereits verlassen hat.
Das rote Signal
Bei dem Ehepaar Trent soll eine spiritistische Sitzung abgehalten werden. Dazu werden Sir Arlington, sein Neffe Dermot West und eine Bekannte Mrs. Eversleigh erwartet. Vor der Sitzung findet ein Essen statt, bei dem man über vorhergesehene Gefahren spricht. Anscheinend haben manche Menschen Vorahnungen wenn etwas Böses auf sie zukommt. Bei der Sitzung erwähnt das Medium, dass einer der drei Herren später am Abend besser nicht nach Hause geht, da dort der Tod auf ihn wartet. Doch welcher Herr gemeint ist, lässt sie offen.
Sir Arlington bittet Dermot noch zu sich nach Hause. Er weiß, dass Dermot Claire Trent liebt, warnt ihn jedoch vor der Beziehung. Claire Trennt war an dem Abend auch so nervös. Da ihre Mutter unter unklaren Verhältnissen erst vor kurzem in Amerika verstorben ist, nimmt Dermot an, dass es um erblichen Wahnsinn geht. Er beschimpft seinen Onkel, dass er zu Claire halten werde. Darauf droht im Sir Arlington mit Enterbung, worauf Dermot ihm droht ihn umzubringen. Dann beruhigen sich die Gemüter aber wieder.
Dermot geht noch zu einer Feier und als er später nach Hause kommt, nimmt er eine drohende Gefahr war. Im Schlafzimmer findet er einen Revolver aus dem erst vor kurzem ein Schuss abgegeben wurde. Die Polizei steht schon vor der Tür um ihn festzunehmen. Sein Onkel Sir Arlington wurde erschossen.
Jack Trent hilft Dermot zu fliehen und sperrt ihn bei sich zu Hause ein. Er ist derjenige der bald wahnsinnig ist. Da Sir Arlington ihm dahinter kam, dass er wahnsinnig ist und wahrscheinlich bald Claire umbringen wird, tötete er ihn. Dermot versucht er alles in die Schuhe zu schieben. Doch Claire hat die Polizei bereits eingelassen. Der Inspektor hat alles mit angehört. Jack Trent erschießt sich selbst.
Am falschen Draht
Charles Ridgeway wohnt bei seiner alten Tante Mrs. Harter, die schon etwas herzkrank ist. Ihr Arzt gibt ihr bei Schonung aber noch etliche Jahre. Charles überredet sie, sich ein Radio anzuschaffen um etwas Ablenkung zu haben. Immer wenn sie allein im Haus ist, hört sie die Stimme ihres verstorbenen Gatten Patrick, der sie zu sich ruft. Eines Abends kündigt er ihr dann an, dass er sie am Freitag um halb zehn holen kommen wird. Mrs. Harter fordert bei ihrem Anwalt ihr Testament noch einmal an um etwas zu ändern. Am Freitag kommt tatsächlich ihr Mann. Vor Aufregung hört Mrs. Harters Herz auf zu schlagen und ein weißes Schriftstück segelt in den Kamin als sie zu Boden fällt.
Charles Ridgeway hat den Draht vom Radio in sein Zimmer und die Verkleidung bereits beseitigt, als der Anwalt kommt und ihm mitteilt, dass er gar nichts erbt. Die Tante hatte das Testament nicht wieder zurückgeschickt. Der Zettel, der in den Kamin flog war das neue Testament. Jetzt tritt die vorherige Variante wieder in Kraft, wonach die Nichte Miriam die alleinige Erbin ist. Charles Ridgeway hat den Herztod seiner Tante also völlig umsonst geplant. Er hatte hohe Schulden und wollte diese mit dem Erbe tilgen.
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