Ein gewöhnlicher Mensch. Die Geschichte hinter Hotel Ruanda Zusammenfassung

Als es zu Beginn der 1990er Jahre in Ruanda zu einem unvergleichbaren Völkermord an ethische Minderheiten kam, da entschied sich Paul Rusesabagina den Verfolgten zu helfen. Sein Engagenemt ist nicht zuletzt durch den Film „Hotel Ruanda“ weltweit bekannt geworden. „Ein gewöhnlicher Mensch. Die Geschichte hinter Hotel Ruanda“ erzählt die bewegende Lebensgeschichte von Rusesabagina, dem „afrikanischen Schindler“.

 

Auf 256 Seiten erzählt Tom Zoellner in insgesamt elf Kapiteln die gesamte Lebensgeschichte von Rusesabagina bis heute. Die ersten Kapitel des Buches liegen dabei ganz klar auf die Kindheit von Rusesabagina, welcher im Juni des Jahres 1954 geborenen wurde. Doch nicht nur erzählen die ersten Kapitel von Rusesabagina Kindheit, auch geht man in den ersten Kapiteln sehr genau auf die ruandische Kultur ein, erklärt viele Eigenheiten der Völker, nimmt sich einige Traditionen zur Brust um diese dem Leser zu vermitteln. Auch wird das Aufkommen des Konfliktes zwischen den ethischen Gruppen der Hutu und Tutsi genauestens analysiert und wie es dazu kam, das die beiden Völker einen Hass aufeinander entwickelt haben, der immer wieder in Unterdrückung gegeneinander und schließlich auch in den grausamen Völkermord endete. Dabei kristallisiert sich heraus, das vor allem die belgischen Besatzer von eins einen großen Teil dazu beigetragen haben, das auch die Völker Ruandas die irrsinnige Rassenlehre der Europäer übernommen haben. Des weiteren wird auch die Geschichte des Hôtel des Mille Collines erzählt, dessen Manager Rusesabagina wurde und auch der Ort war wo er versucht hat so vielen Flüchtlingen wie nur möglich Schutz vor den Morden zu gewähren. In Kapitel 5 bis 9 widmet sich das Buch „Ein gewöhnlicher Mensch. Die Geschichte hinter Hotel Ruanda“ schließlich dem grausamen Völkermord von 1994 und wie Rusesabagina diesen erlebt hat. Rusesabagina, der selber ein Hutu ist, erzählt warum er das Morden nicht mit ansehen konnte, obwohl er nicht nur von den Milizen und Söldnern verschont worden wäre, da er ja ein Hutu war, sondern auch sich selbst schließlich in Lebensgefahr gebracht hat. So geht Rusesabagina darauf ein wie er die ersten schrecklichen Tage erlebt hat, er beschreibt das Versagen der UN Truppen, die nicht einschreiten durften und mit ansehen mussten wie Menschen vor ihren Augen getötet werden und wie viele der Soldaten nicht in der Lage waren sich trotz der offenkundigen Gräueltaten dazu zu bewegen einzuschreiten und auf ihr Gewissen zu hören. Und auch beschreibt er das Versagen der internationalen Gemeinschaft, die, so Rusesabagina, nach dem Somalia Desaster nicht mehr eine ähnliche Situation hervor rufen wollte, zumal Ruanda insgesamt gesehen uninteressant ist, da es in dem Land keinerlei großen Rohstoffvorkommen wie Gold, Öl oder Diamanten gibt, die es sich zu holen lohnt, weshalb man Ruanda schließlich sich selbst überlassen hat und weg geschaut hat. Schließlich erzählt Rusesabagina natürlich auch die Zeit im Hôtel des Mille Collines, in welches er hunderte Menschen flüchten ließ obwohl auch er den Befehl von seinen Vorgesetzen hatte, keine Flüchtlinge aufzunehmen, war das Hotel doch vor allem ein Ziel für gut betuchte Ausländer. Rusesabagina erzählt von den Extremsituationen, wie er und andere Menschen sich während dieser schrecklichen Tage verändert haben und welche Spuren das Erlebte bei ihm persönlich hinterlassen hat. Insgesamt rettete er 1268 Menschen durch seinen Einsatz das Leben. Die letzten Kapitel widmen sich schließlich Rusesabaginas Leben nach dem Völkermord, den er und seine Familie überlebt haben. Auch erzählt Rusesabagina warum er Ruanda schließlich verlassen hat und nach Belgien gezogen ist. Auch hinterlässt Rusesabagina einige allgemeine Worte bezüglich Völkermorden und wie sich diese, egal wo sie stattfinden, doch immer wieder in Motivation und Umsetzung ähneln.

 

„Ein gewöhnlicher Mensch. Die Geschichte hinter Hotel Ruanda“ ist ein sehr spannendes und ergreifendes Buch, das einem einmal mehr die Augen öffnet. Eine absolute Empfehlung daher von mir.

 

 

 

Weiterlesen

Übrigens - Du kannst Liviato unterstützen,
indem du deine Bücher bei Amazon über Liviato kaufst.

Fenster schließen