Einsame Menschen Zusammenfassung

Das Schauspiel „Einsame Menschen“ von Gerhart Hauptmann wird durch eine ausführliche Vorstellung aller Hauptpersonen eingeleitet.  Der Schauplatz der Handlung  ist ein Landhaus am Müggelsee bei Berlin, das von Johannes Vockerat und seine Frau Käthe bewohnt wird. Nach der Taufe des Sohnes von Käthe und Johannes finden sich alle Familienangehörigen, sowie Johannes‘ Studienfreund Braun zum Essen auf der Veranda ein. Braun und Johannes Vockerat es ist nach ihrem Studium  nicht gelungen, ihre geistlichen Ziele weiterzuverfolgen. Braun beschäftigt sich ziemlich erfolglos mit der Kunst,  Vockerat hat geheiratet und bemüht sich, seine kritisch-philosophische Ansicht gegenüber der Religion in verschiedenen Schriften festzuhalten.  Schon im ersten Akt werden die Spannungen in der Familie deutlich. Vockerats Eltern sind streng religiös und pflegen eine gute Beziehung zum Pfarrer, während Johannes, seine Frau und Braun für die Kirche nicht viel übrig zu haben scheinen. Die zufällige Bekanntschaft eines jungen Fräuleins namens Anna Mahr, einer Studentin aus Zürich, die Johannes ebenfalls am Nachmittag der Taufe kennenlernt, verdeutlicht außerdem die Differenzen in seiner eigenen Ehe, da er seine Frau Käthe  für ungebildet und gleichgültig hält. Johannes, der sich von seiner Frau und seiner Familie wegen seiner wissenschaftlichen Studien unverstanden fühlt, bittet Anna darum, ihren Aufenthalt in seinem Haus für einige Wochen zu verlängern. Seiner Frau Käthe missfällt diese Absicht, da sie sich wegen Annas gebildetem Wesen armselig und nichtsnutzig fühlt.  Allein ihres Mannes wegen stimmt sie dem Aufenthalt zu.

Anna Mahr ist nun seit einigen Wochen bei Familie Vockerat zu Gast und  sehr dankbar für ihren Aufenthalt. In einem Gespräch mit Mutter Vockerat, die ebenfalls länger im Haus ihres Sohnes geblieben ist,  beklagt sich diese über die Unchristlichkeit ihres Sohnes und darüber, dass ihm seine philosophische Arbeit keinen Beruf ermöglicht.  Anna, die die Bemühungen von Johannes mehr zu schätzen weiß als seine Eltern, ist der Meinung dass Johannes tatsächlich dazu imstande ist, höhere Wege einzuschlagen als ein einfacher Beamter oder Landmann. Während des Frühstücks besucht Braun die Familie und schlägt Johannes vor, als Lehrer sein Geld zu verdienen. Er selbst habe eingesehen, dass Kunst eine bodenlose Tätigkeit sei und gesteht Johannes, dass er auch seine philosophische Arbeit für sinnlos hält.  Dieser ist daraufhin tief gekränkt und sucht Johannes bei Anna Trost, da sie in seinem Umfeld die Einzige ist, die an seiner Arbeit ein wahres Interesse zeigt und nicht an seinen Fähigkeiten zweifelt. Die Gegensätzlichkeit zwischen Käthe und Johannes eskalieren auch in diesem Akt wieder, als Käthe ihren Mann beim Lesen seines Manuskriptes unterbricht. Er unterstellt ihr, zu praktisch zu denken, keine Verantwortung zu übernehmen und bestenfalls ein Interesse für die Küche und Kindererziehung zu haben. Käthe, die sich zu verteidigen versucht und von dieser Anklage zutiefst getroffen ist wirft Johannes vor, herzlos zu sein. Dieser zeigt daraufhin Reue und verspricht Käthe, sie genüge ihm in jeder Hinsicht, verlässt sie aber im nächsten Moment für eine Kahnfahrt mit Fräulein Anna.

Während sich Käthe im Arbeitszimmer über unbezahlten Rechnungen den Kopf zerbricht, tritt Braun ein. Sein letzter Besuch ist bereits über eine Woche her, was Käthe sehr betrübt. Braun erklärt ihr, dass er sich seit der Ankunft von Fräulein Mahr abgelehnt fühlt. Diese erklärt ihm, dass Anna heute nach Zürich abreise und berichtet von ihrer Absicht, arbeiten zu wollen, da das Geld sonst nicht ausreiche. Braun tut diese Absicht als einen Scherz ab. Im nächsten Moment tritt Johannes auf und beschwert sich bei seiner Mutter über das von ihm gemietete Landhaus, das er nur zu gern verlassen würde um Fräulein Anna in die Schweiz zu folgen. Außerdem erklärt er seiner Mutter, er habe die Absicht, sie zu bitten, ihren Aufenthalt zu verlängern. Seine Mutter macht ihm daraufhin deutlich, dass ihre anfängliche Zuneigung zu Fräulein Anna verflogen ist, da sie einen schlechten Einfluss auf ihn habe und er seine Familie zunehmend vernachlässige. Käthe, die unter Annas Aufenthalt schwer leidet, plagen derweil starke Selbstvorwürfe, da ihr die die eigene Beschränktheit seit ihrer Ankunft jeden Tag vorgeführt wird. Johannes, den mit Anna eine tiefe Freundschaft und Seelenverwandtschaft verbindet, will von diesen Vorwürfen nichts wissen und bittet Fräulein Anna gegen die Zustimmung seiner Familie, zu bleiben.

Fräulein Anna, die nach einigen Wochen immer noch bei Familie Vockerat weilt,  gehört nach wie vor die offene Zuneigung von Johannes, während Käthe unter diesen Umständen immer mehr verfällt und sogar krank wird. Frau Vockerat, die dem Leiden ihrer Schwiegertochter ein Ende setzen will, bittet ihren Mann daher heimlich, die Familie zu besuchen. Bei einem Gespräch von Anna und Johannes wird deutlich, dass diese es eilig hat, bald abzureisen, da sie erkannt hat, wie die Familie unter ihrem Aufenthalt leidet. Johannes wehrt sich gegen diesen Gedanken und die darauffolgende Einsamkeit. Nach diesem Dialog legen sowohl Braun, als auch Frau Vockerat Anna nah, sie solle zum Wohl von Käthe und der Familie das Haus verlassen. Gerade als diese sich auf ihre Abreise vorbereiten will, trifft Herr Vockerat ein. Als dieser von Fräulein Annas Anwesenheit erfährt, ist er zutiefst bestürzt und nimmt sich vor, die Angelegenheit selbst zu regeln.  Während die Familie Johannes für einen Ehebrecher hält, isoliert sich dieser immer mehr und reflektiert seine Beziehung zu Anna, für die er tiefe Freundschaft, aber nicht dieselbe Liebe wie für Käthe empfindet. Trotzdem bedauert er seine familiäre Abhängigkeit und sieht in Anna seine unersetzbare Bezugsperson.

Der letzte Akt öffnet mit einem Streitgespräch zwischen Johannes und seiner Mutter. Dieser wirft ihr vor, seine Gäste unwissend aus seinem Haus verbannt zu haben, da Fräulein Anna im Begriff ist, das Haus zu verlassen. Herr Vockerat wird gerufen und versucht, seinen Sohn zur Vernunft zu bringen, indem er an seine Pflichten als Ehemann und Vater appelliert. Johannes aber weigert sich, die Ratschläge seines Vaters anzunehmen und erzürnt ihn soweit, dass er das Haus verlassen will. Sein Sohn verspricht ihm daraufhin, Anna ziehen zu lassen, bereut aber im nächsten Moment das Versprechen zutiefst. In einem aufwühlenden Gespräch mit Anna legt Johannes ihr dar, er könne ohne ihre Anwesenheit und ihre Unterstützung nicht weiterleben, da ihre Anwesenheit ihn zu einem völlig veränderten, besseren Menschen gemacht habe.  Beide einigen sich schließlich darauf, sich zu trennen und aus dem Gedanken, dass ihre Freundschaft die höchste Basis menschlicher Liebe sei, Kraft zu schöpfen. Als Anna ihn verlässt, kann Johannes nicht die Kraft aufbringen, an diesem Vorsatz festzuhalten.  Während Herr und Frau Vockerat im Nebenzimmer Käthe gut zureden, verlässt er seine Familie und ein Wort des Abschieds und nimmt sich das Leben.

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