Faust Eine Tragödie: Erster und zweiter Teil Zusammenfassung

Johann Faust, vermutlich geboren um das Jahr 1480, war ein wandernder Astrologe und Wahrsager. Eine Vielzahl von Sagen ranken sich um ihn: Er, der Magier mit dem unstillbaren Wissensdurst, der gar einen Pakt mit dem Teufel schließt, auf einem Weinfass reitet und Wein aus einer Tischplatte zapft. So interessant dies alles auch sein mag - es muss angemerkt werden, dass es kaum historische Quellen gibt, die den Wahrheitsgehalt etwaiger Darstellungen belegen können. Genau genommen existieren lediglich neun Dokumente, auf die man sich bei Aussagen bezüglich seines Lebens und Wirkens stützen kann.

 

Auch einer der bekanntesten deutschen Schriftsteller nahm sich der Person des Doktor Faustus an: Goethe. Im Jahre 1808 wurde das Drama "Faust. Eine Tragödie" veröffentlicht - es zählt angeblich zu den meistzitierten Werken der deutschen Literatur und wird oft auch "Faust I" oder "Faust. Der Tragödie erster Teil" genannt. Dies impliziert, dass es auch einen zweiten Teil gibt - was zu bestätigen ist. Die Ausgabe "Faust. Eine Tragödie" des Verlages dtv beinhaltet nicht nur den bekannten Urfaust, sondern auch den weniger bekannten zweiten Teil.

 

Einleitung

Zu Beginn des Buches wird der Leser mit einem Dialog zwischen Gott und dem Teufel konfrontiert. Während sich ersterer beschwert, Faust würde ihm nur mäßig dienen, wettet der andere, Faust vdazu erführen zu können, den rechten Pfad zu verlassen. Gott ist sich zwar sicher, dass der Teufel die Wetter verliert, nimmt sie aber dennoch an.

 

Erster Teil

Der Gelehrte Faust ist unzufrieden - die Wissenschaft ist ihm nicht gut genug, sie erkenne nicht, was die Welt im Inneren zusammenhält. Auch die Ergebnisse seiner bisherigen Studien lassen sich ernüchternd zusammenfassen: Im Grunde genommen kann man nichts wissen. Einen Ausweg glaubt Faust mit Hilfe der Magie zu sehen, und so beschwört er einen Erdgeist. Dieser aber verhöhnt ihn nur, hält ihm die eigene Sterblichkeit vor Augen. Nun möchte sich Faust das Leben nehmen - wie gut, dass ihn die Osterglocken davon abhalten. Oder? Als Faust am nächsten Tag mit seinem Fabulus Wagner einen Spaziergang unternimmt, folgt ihm ein schwarzer Pudel. Faust nimmt ihn mit in sein Studierzimmer.

Während sich der Gelehrte der Übersetzung des Johannesevangeliums widmet, verwandelt sich der unruhig gewordene Pudel auf Beschwörungen hin in Mephistopheles, den Teufel. Zwischen den beiden kommt nach kurzer Unterhaltung ein Pakt zustande: Gelingt es Mephisto, Faust seine Wünsche zu erfüllen und ihn glücklich zu machen, so gehört ihm dessen Seele.

Mephistos weiteres Vorgehen entspringt seiner Auffassung, dass nicht etwaige Erkenntnise glücklich machen, sondern das (Er-) Leben. Gemeinsam erleben die beiden sodann das eine oder andere Abenteuer - wilde Feier in Auerbachs Keller, eine Verjüngung - bis sich Faust schließlich in Gretchen verliebt. Er schafft es gar, ihr Herz zu erobern, und damit er sie ungestört besuchen kann, organisiert der Teufel einen Schlummertrunk für Gretchens Mutter. Als diese nach dessen Konsum aber stirbt und Gretchen schwanger wird, möchte sich ihr Bruder rächen. Dies aber gelingt nicht, Valentin wird mit Hilfe von Mephistopheles von Faust erstochen. Danach verschwinden die beiden in die Walpurgisnacht.

Gretchen weiß sich in ihrer Schande nicht zu helfen und ertränkt ihr Kind. Sie wird als Kindsmörderin entlarvt und zum Tode verurteilt. Faust möchte sie retten, wobei ihm wieder einmal der Teufel helfen soll - Gretchen jedoch lehnt dies ab und akzeptiert damit, für ihre Sünde bestraft zu werden. Gott gewinnt seine Wette, doch Mephisto reisst Faust mit sich fort.

 

Zweiter Teil

Ein Heilschlaf hat Faust vergessen lassen, was passiert ist. Zusammen mit Mephisto taucht er am Kaiserlichen Hof auf, wo der Teufel den Narren gibt und dem König Rettung verspricht. Vorher aber wolle man den Karneval feiern. Dort erscheint Faust als Plutus und verteilt güldene Kostbarkeiten, welche sich in Flammen, Schmetterlinge oder Käfer verwandeln. Als sich der König am Gold verbrennt und alles unterzugehen droht, löscht der Gelehrte das Feuer mit Hilfe der Magie.

Der Kaiser, dem der Sinn nach mehr Unterhaltung derselben Art steht, erfährt, dass die Schulden seines Landes mittels dem vom Teufel eingeführten Papiergeld beglichen sind. Er fordert von Faust, Paris und Helena zu beschwören. Mephisto kann hier nicht wirklich weiterhelfen, dafür benötige man den 'glühenden Dreifuß' - und so steigt Faust hinab ins Reich der Mütter. Der Teufel derweil wird vom Volk dazu gedrängt, persönliche Probleme mit seiner Zauberkraft zu lösen. Faust gelingt es, Paris und Helena sichtbar zu machen, als er jedoch erkennt, dass es sich bei der dargebotenen Szene um den Raub der Dame handelt, greift er ein und zerstört damit das Trugbild.

Klassische Walpurgisnacht auf den Pharsalischen Feldern: Während Faust nach Helena sucht, dabei zunächst in der Unterwelt landet und dann einen Sohn zeugt, widmet sich Mephisto ebenfalls seinen sexuellen Bedürfnissen, wird dabei allerdings gestört. Als der Sohn von Faust und Helena stirbt, folgt ihm die Mutter in den Hades, während Faust zurückkehrt in die Realität. Hier trifft er erneut auf den Teufel, zusammen schlagen sie die Feinde des Kaisers in die Flucht. Obwohl Faust seinen Egoismus verliert und glaubt, Gutes zu tun, schafft er doch nichts ohne das Zutun Mephistopheles, welcher alle Aufgaben rücksichtslos ausführt und Menschenleben kosten lässt. Als Mephisto Fausts Grab schaufeln lässt, glaubt der mittlerweile Blinde, diese Geräusche seien der Trockenlegung des Sumpfgebietes zuzuschreiben. Er hat eine Vision und spricht die Worte, die sein Schicksal besiegeln sollen - er stirbt. Seine Seele jedoch kann niicht wie erwartet von Mephisto in Empfang genommen werden, sondern wird, nachdem Rosenblätter bei dem Teufel eine seltsamme Verwirrung auslösten, von den Engeln mitgenommen.

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