Frostnacht
Meine Ausgabe erschien 2006 bei der Lübbe GmbH & Co. KG, Bergisch Gladbach. Das isländische Original erschien bereits 2005 bei Vaka-Helgafell, Reykjavik mit dem Titel Vertrarborgin. Die Übersetzung kommt von Coletta Bürling. Das Buch hat 395 Seiten. Die ISBN lautet: 978-3-7857-1593-2. Der Autor Arnaldur Indridason wurde 1961 geboren und war Journalist und Filmkritiker bei Islands größter Tageszeitung. Heute ist er freier Autor und lebt in Reykjavik. Seine Krimis belegen seit etlichen Jahren die obersten Plätze der Bestsellerlisten in Island und das obwohl es in Island eigentlich nur drei Mordfälle pro Jahr gibt.
Es ist Mitte Januar. Der Winter ist in Island heftig herein gebrochen. Nicht nur, dass es ziemlich finster ist. Es stürmt auch und ist eiskalt. Keiner ist gerne draußen. Da geschieht ein grausamer Mord. Der 10jährige Elias, der Sohn einer Thailänderin und eines Isländers, wird erstochen vor dem Wohnblock in dem er, sein älterer Bruder und seine Mutter wohnen gefunden. Er ist mit seinem eigenen Blut am Boden festgefroren. Erlendur und seine Kollegen Sirgurdur Oli und Elinborg ermitteln. Die Mutter Sunee ist mit dem Isländer Odinn verheiratet gewesen. Die beiden hatten sich bei Odinns Urlaub in Thailand kennen- und lieben gelernt. Sunee kam bereitwillig nach Island und die beiden heirateten. Als sie schwanger war, gestand sie ihrem Mann, dass sie noch einen anderen Sohn aus einer früheren Beziehung habe und ihn nach Island holen wolle. Das zerstörte die Ehe und Sunee zog mit Elias und ihrem anderen Sohn Niran in den Wohnblock und arbeitete ab da in einer Süßwarenfabrik. Inzwischen scheint es als hätte sie eine neue Beziehung zu einem Isländer, die sie aber geheim hält. Ihr Bruder ist ebenfalls aus Thailand nach Island gezogen.
Niran ist seit dem Mord an Elias verschwunden. Er wird später von Erlendur im Keller des Hauses gefunden und spricht kein Wort. Die Ermittlungen drehen sich vor allem um Mitschüler, Lehrer, Verwandte und Nachbarn. Doch keiner weiß etwas über ein Motiv zu sagen, denn Elias war ein sehr ruhiger, lieber Junge. Sein Bruder Niran ist ein anderes Kapitel. Er wollte schon nicht richtig isländisch lernen und lehnt sich gegen das Schulsystem auf. Anscheinend ist er auch in einer Gang aus lauter thailändischen Jungs. Ein Lehrer an der Schule von Elias und Niran ist auch ausländerfeindlich. Zunächst ist dieser Lehrer unter Verdacht. Erst recht als bekannt wird, dass jemand sein Auto zerkratzt hat. Er hatte Niran im Verdacht. Wollte er sich vielleicht mit dem Mord an Elias rächen?
Erlendur ermittelt auch im Fall einer verschwundenen Frau. Ihr Mann hat sie anscheinend betrogen und sie wird seitdem vermisst. Man vermutet, dass sie Selbstmord begangen hat. Doch dann bekommt Erlendur immer Anrufe von einer Frau und denkt es wäre die verschwundene Frau. Dann wird aber ihre Leiche entdeckt. Sie muss schon länger tot sein. Also hat jemand anders ihn andauernd angerufen. Anscheinend eine Frau die etwas zum Fall Elias sagen wollte.
Erlendur kämpft außerdem mit seiner Vergangenheit. Als er ein Junge war, gerieten er, sein Bruder Bergur und sein Vater in einen Schneesturm. Nur er und sein Vater wurden gerettet. Bergur ist seitdem verschollen. Eva Lind und Sindri, die Kinder von Erlendur, wollen jetzt mehr über die Geschichte wissen. Auch Erlendur selbst denkt, gerade wegen dem Mord an Elias, sehr oft an seinen Bruder. Und dann stirbt auch noch sein Kollege Marian Brem. Und als wäre das nicht genug sucht die Polizei auch noch einen Kinderschänder, der aber untertauchen kann.
Schließlich wird die Tatwaffe gefunden. Es ist ein Schnitzmesser das aus dem Werkunterricht an Elias Schule gestohlen wurde. Anscheinend wurde er damit ermordet und auch etliche Autos wurden mit so einem Messer zerkratzt. Unter anderem das Auto des fremdenfeindlichen Lehrers. Die Waffe wurde nach dem Mord über den Müll entsorgt und landete im Recycling Hof. Dort wurde es gefunden. Über die Aussage einer jungen Frau können zwei Schüler von Elias Schule ermittelt werden, die beim Zerkratzen der Autos gesehen wurden. Doch sie haben beide Alibis für die Tatzeit. Dann kommt heraus, dass Anton, einer der Jungen, das Messer einem anderen Jungen aus der Schule geschenkt hat, weil er wollte, dass der sein neuer Freund wird. Hallur und sein Cousin Agust haben kleinere Diebstähle in einem Supermarkt begangen. Nicht weil sie nicht genug Taschengeld bekommen würden, sondern einfach nur aus Spaß. Nach den Diebstählen waren sie so aufgekratzt, dass sie einen kleinen Jungen mit dem Messer bedroht haben, damit er ihnen sein Geld gibt. Der Junge war Elias. Er hat sich gewehrt und dabei hat einer der beiden Jungen zu gestochen. Sie stellen es als Unfall hin. Elias wurde nur durch Zufall getötet, weil er gerade zur Stelle war. Es gab keine ausländerfeindlichen Hintergründe.
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