Frühlings Erwachen: Eine Kindertragödie Zusammenfassung

 

"Frühlings Erwachen" (Eine Kindertragödie) ist ein Drama von Frank Wedekind. Erschienen ist es 1891, Die Urauführung war hingegen erst 1906.

 

Um die folgenen Geschehnisse besser zu verstehen vorweg die Information, dass die Hauptcharaktere in diesem Drama alle ca. 14 Jahre alt sind und auf die selbe Schule gehen.

 

Im ersten Akt streitet sich Wendla Bergmann mit ihrer Mutter über ein neues Kleid. Die Mutter ist der Auffassung, dass ihre Tochter mit nun 14 Jahren nicht mehr in einem kurzen Kleidchen im Sommer herumlaufen sollte und hat ihr ein neues genäht. Aber begründen möchte die Mutter ihre Sorgen nicht, und so kann Wendla nicht nachvollziehen, was ihre Mutter mit ,,Veränderungen" meint.

Nach einem Szenenwechseln lernt man Melchior und Moritz kennen. Moritz ist nicht aufgeklärt worden, doch Melchior scheint sich aus zu kennen. Beide sind an dem Thema Sexualität interessiert, doch da Moritz sich nicht traut, öffentlich darüber nach zu fragen, bittet er Melchior, ihm Schriften mitzugeben, die er dann zu Hause in Ruhe studieren kann.

Melchior und Moritz sind abends wieder zusammen und unterhalten sich über die Schule. Moritz scheint unter großen Druck zu stehen. Zwar hat er durch einen Einbruch in der Schule aus der Akte entnehmen können, dass er doch noch versetzt wird, aber er ist sich nicht sicher, wie er mit all dem umgehen soll. Melchior versucht ihn zu beruhigen.

Wendla hingegen bittet ihre Mutter um Aufklärung. Doch die verschämte konservativ angesiedelte Frau erläutert ihr nur, dass man zum ,,Kinder machen" viel Liebe braucht und dass Wendla dafür noch deutlich älter sein müsste.

Irgendwann trifft sich Wendla mit Melchior in einer Scheune und  Melchior startet Annäherungsvesuche. Zunächst wehrt sich Wendla mit einem leisen "nein, nein" dagegen, gibt sich dann aber Melchior hin und die beiden schlafen miteinander. Diese Szene wird gerne umstritten und Melchior wird dabei in literarischen Diskussione eine Vergewaltigung vorgeworfen. Ich hingegen sehe das leise "nein" von Wendla eher als eine kleine Naivität, weil sie nciht weiß, was nun auf sie zukommen wird, dann aber schnell merkt, dass sie es auch möchte. Die Szene ist dort nicht eindeutig ausgearbeitet, wo durch man zu verschiedenen Schlüssen im Bezug auf weiter führende Szenen kommen kann.

Später erfährt man, dass Wendla schwanger ist. Ihre Mutter verheimlicht ihr das und möchte ihr Unwohlsein mit der Bleichsucht erklären. Heimlich beauftragt sie einen Arzt, eine Abtreibung durchzuführen, doch bei diesem Vorfall stirbt Wendla.

 

Unterdessen leidet Moritz immr stärker an Deprissionen. Warum, wird nicht richtig deutlich, aber der allgemeine Druck in der Schule und dass er seinen Freunden die besser aufgeklärt sind nacheifern möchte sind nahe liegende Gründe. Moritz bittet Melchiors Mutter in einem Brief sogar um Geld um auswandern zu können und droht einen Suizid an. Als Moritz dann eine ablehnende Antwort erhält und Melchiors Mutter ihm zu verstehen gibt, dass sie die Drohungen nicht für ernst nimmt, verbrennt er den Brief und beschließt sich mit einer Pistole zu erschießen.

In der Schule wird eifrig über Moritz' Tod diskutiert und Melchior, der doch viel Zeit mit ihm verbracht hat, wird angeprangert, dass er mit Schuld am Siuzid seines Freundes sei. Daraufhin wird Melchior in eine Korrektionsanstalt gebracht.

Am Ende des Buches geht Melchior zum Friedhof auf dem Moritz begraben wurde. Dort erscheint ihm auch der Geist von Moritz und die beiden Diskutieren übers Leben. Gleichzeitig kommt ein vermummter Mann auf den Friedhof der Moritz als feige bezeichnet und Melchior an der Hand mitnimmt.

 

Die Hauptgeschichte ist somit schon erzählt, doch in dem Drama gibt es noch weitere Anspielungen auf gewisse Zuständen wie z.B. Gewalt in den Familien: Martha, Wendlas ältere Schwester wird regelmäßig von ihren Eltern geschlagen. Da Wendla nicht weiß, was körperliche Gewalt ist und sie gerne wissen möchte wie es sich anfühlt, bittet sie zuvor Moritz, sie im Wald mit Zweigen auf die nackten Beine zu schlagen. Ob sie nur neugierig war oder mit ihrer Schwester mitfühlen wollte ist unklar. Moritz hingegen schämt sich nach der Tat und flüchtet aus dem Wald.

Auch das Thema Aufklärung findet sich im gesamten Drama wieder. So hinterfragen die Mädchen auch in der Schule ,,wo die Kinder herkommen", doch niemand von ihnen weiß sich einen Rat. Ich denke, die große Moral der Geschichte sei, dass man seine Kinder doch lieber in jüngeren Jahren aufklärt, bevor solche Ungereimheiten geschehen. Wendla zum Beispiel wusste nicht, was der Beischlaf mit Melchior für Konsequenzen haben würde und sie hat selbst danach nicht erkannt, dass sie schwanger ist.

 

Interessant zum Autor ist, dass er selber gesagt hat, dass die Charaktere aus seiner eigenen Kindheit inspiriert worden sind und er auch Freunde hatte, die einen Suizid androhten. Er versprach aber damals, ein Drama mit diesem Thema zu veröffentlichen.

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