Hamburger Lesehefte, Nr.48, Die Räuber Zusammenfassung

Schillers Drama "Die Räuber" in fünf Akten entstand in der letzten Periode des Sturm und Drangs. Karl von Moor ist der Sohn eines adligen Gutsbesitzers, Bruder des wenig schön anzusehenden Franz' und Verlobter der hübschen Amalia. Karl studiert andernorts und Amalia lebt als Ziehtochter auf dem Schloss von Moor.

 

Franz ist eifersüchtig auf den Erstgeborenen-Status seines Bruders Karl und versucht mit allen Mitteln, all das, mit dem Karl an Aussehen, Erbfolge und Weib gesegnet wurde, streitig zu machen, um es für sich zu beanspruchen. Aus diesem Grund inszeniert Franz einen Briefwechsel mit einem Freund, der vor Ort von den vermeintlichen Schandtaten Karls berichtet und liest diesen Brief seinem Vater vor. Dieser ist entrüstet und enttäuscht vom ausschweifenden und lasterhaften Leben seines Sohnes. Er erlaubt Franz eine Rückantwort, betont jedoch, dass Karl verziehen würde, wenn er Reue zeige. Er ermahnt Franz, dass dieser keine zu harten Worte wählen solle.

 

Franz willigt ein, schreibt aber entgegengesetzt dieses Versprechens an Karl, dass der Vater ihn enterbe und nichts mehr mit ihm zu tun haben wolle, weil er den Namen von Moor in den Dreck gezogen habe. Karl erhält diesen Brief in der Hoffnung auf Vergebung, denn er hatte seinerseits einen Brief geschrieben, um sich dafür zu entschuldigen, dass er ein bisschen über die Strenge geschlagen wäre. Sein Verhalten allerdings ist nicht vergleichbar mit den Taten, die Franz ihm angedichtet hat. Das jedoch weiß Karl nicht. Er erfährt lediglich inmitten seiner Freunde, dass sein Vater ihn verstößt und läuft aus dem Gasthaus.

 

Während er sich draußen beruhigt, kommt sein Freund Spiegelberg auf die Idee, die Freunde zu ermutigen, eine Räuberbande zu gründen und sich gegen die Missstände der Obrigkeiten und Alten aufzulehnen. Die Freunde sind begeistert und als Karl zu ihnen zurückkehrt, küren sie ihn als ihren Räuberhauptmann. Karl nimmt an, weil er glaubt, dass er nichts mehr verlieren könne und Spiegelberg vergönnt Karl den neuen Status, weil er diesen selbst gerne inne gehabt hätte.

 

Zur gleichen Zeit in der 3. Szene des 1. Aktes erfährt der Leser von Franz' Leidenschaft für Amalia. Er versucht die Liebe der Wartenden auf sich umzulenken, in dem er neue Lügen erzählt. Amalia aber lehnt Franz ab und durchschaut seine Absichten. Franz zeigt somit sein wahres Gesicht und schwört, dass er das so nicht auf sich beruhen lassen werde.

 

Im zweiten Akt plant Franz, seinen Vater umzubringen, um nun selbst anstelle Karls das Erbe des Gutbesitzers an sich zu reißen. Dafür heuert er den Bastard Hermann an und verspricht ihm Amalias Hand. Hermann soll dem alten Moor erzählen, dass Karl gestorben sei und er geht darauf ein. Maximilian von Moor sackt bei dieser Nachricht in sich zusammen und scheint tot zu sein. Amalia ist tieftraurig.

 

In der dritten Szene zur selben Zeit befindet sich die Räuberbande in den böhmischen Wäldern. Karl hat den Räuber Roller vor dem Galgen gerettet. Roller selbst hat durch seine Bandschatzung viele Unschuldige getötet. Ein Pater versucht die Bande dazu zu bringen, Karl auszuliefern, doch sie hält loyal zu ihrem Hauptmann. Ein Kampf wird entfacht, Roller stirbt und beendet so den zweiten Akt.

 

Im dritten Akt sitzt Amalia mit der Laute im Garten und singt. Wieder versucht Franz sie für sich zu gewinnen, doch Amalia lehnt ihn abermals ab. Sie behauptet, er sei der Mörder Karls. Franz zeigt in dieser Szene wieder sein wahres Gesicht und möchte Amalia unter Drohung zwingen, ihn zu heiraten. Da sie sich weiterhin verweigert, wird er anzüglich und verlangt gewaltsam ihre Zuneigung. Amalia schlägt ihn aber nach einer kleinen Hinterlist letztendlich mit seinem eigenen Degen in die Flucht. Gleich darauf erscheint Hermann und erzählt ihr, dass sowohl der Vater, als auch Karl noch leben und bittet um Vergebung.

 

Gleichzeitig an einem anderen Ort lernt Karl den Räuberanwärter Kosinsky kennen, der ihm seine Geschichte erzählt, in der ebenfalls eine Amalia vorkommt. Karl ergreift die Sehnsucht nach seiner Verlobten und beschließt, mit seinen Räubern nach Hause zu gehen und seine Amalia zu besuchen.

 

Im vierten Akt schickt Karl, in der heimischen Gegend angekommen, Kosinsky vor, um ihn unter falschem Namen anzukündigen. Amalia erkennt Karl nicht und führt ihn durchs Schloss. Franz allerdings bekommt eine Ahnung und möchte den Diener Daniel zu einem Mord durch Vergiftung anstiften. Dieser aber kann aus seinem christlichen Glauben heraus diese Tat nicht vollbringen. Karl erkennt indes, wie rein und unschuldig Amalia über "ihren" Karl denkt und verabschiedet sich hastig von ihr, weil er weiß, dass er ihren Vorstellungen nicht gerecht wird.

 

Währendessen versucht Spiegelberg die Räuberbande auf seine Seite zu ziehen, woraufhin er vom Räuber Schweizer erstochen wird. Karl kehrt kurz darauf zurück. In der Nacht findet Hermann einen Weg in den Wald, um dem Vater Nahrungsmittel zu bringen, der in einem Turm versteckt gehalten wird. Karl folgt ihm und erkennt seinen Vater, der erzählt, was passiert ist. Er erkennt Karl, der sich Rache schwört, aber nicht.

 

Im fünften Akt übermannt Franz das schlechte Gewissen und die Angst. Er lässt nach dem Pastor rufen, doch dieser unterstützt Franz' Angst mehr, als dass er sie ihm nimmt. Franz will all das nicht hören und schickt ihn wieder fort. Kurz darauf stecken die Räuber das Schloss in Brand und Franz' Panik erreicht ihren Höhepunkt. Er möchte beten und fragt Daniel um Hilfe, der diese aber verweigert und so erdrosselt Franz sich selbst.

 

Danach trauert Maximilian von Moor um seine beiden Söhne. Karl gibt sich dem Vater als dessen Sohn und auch als Räuberhauptmann zu erkennen, woraufhin der Vater durch den Schock stirbt. Amalia hingegen, die ebenfalls anwesend ist, möchte ihm vergeben und an seiner Seite leben. Doch Karl kann seinem Eid, den er den Räubern anfangs gab, nicht abschwören. Amalia verlangt von ihm, dass er sie töte, denn ohne ihn könne sie nicht weiterleben, doch auch das schafft Karl erst, als die Räuber es an seiner statt tun wollen. Daraufhin erkennt Karl von Moor, was er falsch gemacht hat und geht, um sich einem Armen auszuliefern, der das Kopfgeld für ihn einholen kann. Es ist klar, dass Karl durch diese Entscheidung zum Tode verurteilt wird.

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