Haus der Träume: Roman Zusammenfassung

Australien 1960:

Die junge Harriet Purcell hält in Tagebucheinträge die Ereignisse nach ihrem Auszug von zuhause fest.

Mit dem Ende ihrer Ausbildung als Röntgenassistentin und dem Antritt ihrer ersten festen Stelle am Royal Queens Hospital in Sydney wird ihr Wunsch, aus dem netten, aber etwas spießigen Elternhaus auszuziehen immer größer, zumal sie sich dort ein Zimmer mit ihrer Großmutter teilen muss. Außerdem möchte sie ihren verklemmten Verlobten loswerden, dem sie das zwar unmissverständlich deutlich gemacht hat, der aber diese Aussage nicht ernst nimmt.

 

Eine ihrer Kolleginnen, die Indonesierin Papele Sutama genannt Pappy, bietet ihr an, sich eine frei gewordene Wohnung in dem Mietshaus anzusehen, in dem auch Pappy lebt. Harriet nimmt das Angebot an, zumal auch die Miete sehr günstig ist. Nachdem sie den etwas herunter gekommenen, aber mit einem gewissen Charme behafteten Bau besichtigt und die exzentrische Vermieterin Mrs. Delvecchio Schwartz kennengelernt hat, nimmt sie die Wohnung. Eine nicht unwesentliche Rolle spielt dabei, dass Harriet sich auf den ersten Blick in Flo „verliebt“ hat, die vierjährige Tochter der Hausbesitzerin, die nicht spricht und in ihrer eigenen Welt zu leben scheint.

 

Für Harriet, die abenteuerlustig ist, endlich einmal etwas erleben und Affären haben möchte, ist es auch kein Negativpunkt, dass DAS HAUS (wie es von allen genannt wird) im Kings Cross zwischen zwei Edelbordellen liegt. Der Kings Cross ist eine etwas verrufene Gegend, voll von Homosexuellen, Prostituierten, Künstlern und Exzentrikern. Harriets Eltern bereitet dies mehr Schwierigkeiten, letztendlich akzeptieren sie aber die Entscheidung ihrer Tochter.

 

Die Arbeit im Royal Queens gefällt Harriet, sie ordnet sich dort den gegebenen Regeln unter, soweit es nötig ist, wird aufgrund ihrer Leistung und Fähigkeiten aber von allen respektiert. Hier sieht sie zum ersten Mal den Orthopäden Dr. Duncan Forsythe, der von ihr fasziniert zu sein scheint.

 

David, Harriets Verlobter lässt sich nur einmal im HAUS blicken, wird von ihr aber schnell und etwas ruppig rausgeworfen. Nach und nach lernt Harriet die anderen Bewohner kennen. Da wäre Klaus, der Deutsche, der ihr Kochen beibringt, Wellensittiche liebt und wunderschön Geige spielt. Toby ist Maler, verdient damit aber nicht genug Geld und arbeitet nebenbei in einer Fabrik. Von ihm glaubt Harriet, dass er in Pappy verliebt ist.

Jim und Bob, das lesbische Paar haben oft Besuch von Gleichgesinnten – in dieser Runde fühlt sich Harriet ebenso wohl wie mit Pappy. Bei Mrs. Delvecchio Schwartz verbringt sie jeden Sonntag Nachmittag eine Stunde, trinkt Schnaps aus alten Streichkäsegläsern und lässt sich erklären, wie die Vermieterin aus den Tarotkarten und der Kristallkugel die Geschicke der Mitbewohner, des HAUSES und der reichen Kundinnen liest, die regelmäßig um Rat suchen.

 

Der einzige Bewohner, der Harriet Angst macht ist Harold. Harold ist Mrs. Delvecchio Schwartz´ Liebhaber, verklemmt, puritanisch und hasserfüllt gegen Harriet. Flo hat Angst vor ihm und verschwindet unter dem Sofa, wenn er erscheint. Harriet nimmt sie deswegen immer mit nach unten in ihre Wohnung, sobald das Schäferstündchen stattfindet. Sie kann nicht verstehen, warum Mrs. Delvecchio Schwartz ihn nicht rauswirft, zumal diese ihn schlecht behandelt und satt hat, aber die Vermieterin sagt dazu nur, dass Harold noch ein Aufgabe für DAS HAUS habe, so stehe es in den Karten.

 

Was ihr Liebesleben betrifft erfüllen sich Harriets Wünsche: zunächst hat sie eine einwöchige Affäre mit einem Inder, der zu einem Kongress in Sydney ist – dieser führt sie gekonnt in die Liebe ein. Danach ergibt es sich, dass Harriet eine Beziehung mit Dr. Forsythe, die sie aber beendet, als dieser sich für sie scheiden lassen will. Was Harriet nicht versteht ist, dass Toby ihr diese Affäre übelnimmt, obwohl er ansonsten tolerant ist und eine enge Freundschaft zu ihr hegt. Forsythe ist am Boden zerstört, bietet aber eine große Hilfestellung, als Pappy ungewollt schwanger wird und eine Abtreibung braucht.

Nachdem sich im Großen und Ganzen alles zu Harriets Zufriedenheit entwickelt hat, kommt es zu einem tragischen Ereignis im HAUS: in der Silvesternacht 1960/61 ermordet Harold seine Geliebte nach der HAUS-Party. Harriet kümmert sich zunächst um Flo und will das Mädchen ganz zu sich nehmen, das Jugendamt nimmt sie ihr aber weg und bringt sie in einer psychiatrischen Kinderanstalt unter. Harriet ist überzeugt davon, dass Flo dies nicht auf Dauer überleben würde und beginnt einen nahezu aussichtslosen Kampf um das Sorgerecht. Der Anwalt, den sie beauftragt macht ihr keine Hoffnungen: sie ist jung, ledig und muss für ihren Lebensunterhalt sorgen, kein Gericht der Welt würde ihr das Kind zusprechen. Auch Toby ist gegen Harriets Anstrengungen, denkt er doch, das Kind würde sie nur extrem belasten. In einem intensiven Streit zu diesem Thema wird Harriet klar, dass Toby nicht Pappy, sondern Harriet liebt.

 

Mit Hilfe der Bewohner des HAUSES sucht Harriet verzweifelt nach Unterlagen, die ihr in ihrem Kampf weiterhelfen könnten: ein Testament, Geburtsurkunden, Besitzurkunden für DAS HAUS… nichts ist aufzutreiben, auch kein Hinweis auf Mrs. Delvecchio Schwartz´ Vornamen oder den leiblichen Vater von Flo. Auch Blicke in die Kristallkugel oder auf die Tarotkarten bringen Harriet keine Erkenntnisse und dass Mrs. Delvecchio Schwartz nachts anscheinend immer noch im Haus spukt – man hört ihre Schritte und ihr typisches Gelächter – bringt die junge Frau nicht weiter.

 

Als bei Flo eine ungewöhnliche Form von Autismus diagnostiziert wird und sie danach endgültig in ein Heim für psychiatrisch auffällige Kinder gesteckt werden soll, fällt Harriet ein Satz ihrer verstorbenen Vermieterin ein: Das Schicksal des HAUSES liegt in der Kristallkugel. Statt in die Kugel schaut Harriet diesmal unter der Kugel nach, in dem Sockel, auf dem das Kristall liegt. Dort findet sie tatsächlich das Testament, das besagt, dass Mrs. Harriet Purcell Delvecchio Schwartz eine verschollene Vorfahrin von ihr ist, die ihr das HAUS, die beiden Nachbarhäuser und die Vormundschaft für die kleine Flo vermacht hat. So kann Harriet alle Hürden überwinden und das kleine Mädchen zu sich nehmen, die überglücklich ist, wieder bei Harriet und im Haus zu sein.

 

Harriet lässt das HAUS komplett renovieren, beginnt eine Beziehung mit Toby und nimmt auch die zu Forsythe wieder auf. Der einzig entscheidende Mensch in ihrem Leben aber ist Flo und sie erkennt, dass es Flo war, die die hellseherischen Fähigkeiten hatte und immer noch hat, diese mit Telepathie und Wandkritzeleien an ihre Mutter weitergab. So übernimmt Harriet auch noch den letzten Punkt des Vermächtnisses, die endgültige Verbindung zu Flo und für das HAUS und die Kundinnen den Platz von Mrs. Delvecchio Schwartz.

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